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SwissRailvolution: „Bahn 2050 gibt keine Lust“

Published On: 23. Juni 2022 15:45

SwissRailvolution (SRV) ist erstaunt über den Bericht des Bundesrates zu Bahn 2050. Dieser ließe mehr Fragen offen, als er beantwortet, so der Verein.

„Mit dem Ziel, den Modalsplit des Personenverkehrs der Bahn um 3% von 21 auf 24% und des Güterverkehrs um 2% zu steigern, kann wohl nicht ernsthaft behauptet werden, dies sei ein wichtiger Beitrag zur Erreichung des Klimaziels“, beklagt SRV, und weiter:

„Auch wird über Ausbauten von Infrastrukturen gesprochen, ohne daß klar ist, welcher Fahrplan hinterlegt ist. Wird das Knotenprinzip von Bahn 2000 weiterbetrieben? Fallen Knoten weg? Gibt es neue Knoten? Welche Fahrzeiten braucht es zwischen diesen Knoten? Was sind die Auswirkungen? Ohne diese Grundlagen sind weitere Ausbauschritte ein «Blindflug».

Beim Zimmerbergbasistunnel wird z.B. davon gesprochen, daß aus Spargründen die Geschwindigkeit reduziert wird und die Vorinvestitionen für einen Anschluß Wädenswil nicht getätigt werden. Was die Folgen sind, wird nicht ausgeführt. Werden die Anschlüsse im neuen Bahnhof Luzern trotzdem erreicht? Was heißt das für die Achse am linken Zürichseeufer und für die S-Bahnen und die Züge Richtung Bündnerland und Österreich?

Erleben wir das gleiche Debakel, wie beim Bau von 2004 des Zimmerberg I, wo die Bauindustrie damals bereit gewesen wäre, den Tunnel für 400 Millionen Franken fertig zu bauen? Der Bund hat dies aus Spargründen abgelehnt, obwohl schon damals klar war, daß die Einspurstrecke Richtung Zug möglichst bald ausgebaut werden muß. Nun wird ein deutlich abgespecktes Projekt für 1,4 Milliarden Franken präsentiert. Mit blinden Sparmaßnahmen hat man Kosten von über einer Milliarde Franken verursacht und die Fahrgäste mußten sich bis am Ende für fast 30 Jahre mit mangelnder Pünktlichkeit und überlangen Fahrzeiten begnügen.

Diese und noch viele andere Fragen in allen Regionen bleiben im Konzept des Bundesrates offen. Werden sie nicht jetzt beantwortet, ist zu erwarten, daß wir wieder wie beim Zimmerbergtunnel viel Geld falsch investieren.

Ebenso wenig genügt die Beschränkung auf kurze und mittlere Distanzen. Wie wollen wir die Bahn gegenüber dem Auto und dem Flugverkehr auf langen Distanzen konkurrenzfähig machen? Eine vermiedene Fahrt von Zürich nach Frankfurt entspricht etwa 40 Fahrten des durchschnittlichen Pendlers aus der Agglomeration und von Genf nach Barcelona ca. 80 Fahrten.

Den Lötschberg-Basistunnel vollständig auszubauen ist der einzige Entscheid, der von einer langfristigen Vision zeugt, die Störungen, Baukosten und Betriebskosten reduziert. Damit wird ein Fehler behoben, und nicht ein neuer verursacht, wie z.B. am Zimmerberg.

Die Strategie, die bestehende Infrastruktur maximal auszunutzen, ist richtig, muß aber zwingend mit Neubaustrecken und Redundanzen einhergehen, da sonst die Folgen katastrophal sind, mit Fahrplanstörungen während jahrzehntelanger Baustellen und unbeherrschbaren Streckenunterbrüchen. Der Bundesrat bietet keine Lösung für die Frustration der Reisenden und der Gütertransporteure. Er stoppt lediglich den Beginn neuer Baustellen, die nicht im STEP 2035 aufgelistet sind, um die Beeinträchtigungen zu reduzieren. Aber die Fortsetzung wird die gleiche Geschichte bleiben.

SRV bedauert das Fehlen eines langfristigen Masterplans, der dem Namen „Bahn 2050“ würdig ist. Ein Masterplan würde es ermöglichen, die Investitionen in eine Verkehrsverlagerung auf die Schiene zu maximieren, die Kosten zu senken, und ebenfalls die Störungen für Reisende und Gütertransporteure zu reduzieren, ganz zu schweigen von der notwendigen Anbindung des Schweizer Netzes an das europäische Netz.

SwissRailvolution erwartet vom Bundesrat einen klaren Masterplan, in dem Investitionen in S-Bahnen (kurzen und mittleren Distanzen) wie auch im Fernverkehr zwischen schweizerischen Städten als auch in die wichtigsten europäischen Metropolen (sei dies nun am Tag oder in der Nacht) aufgezeigt wird. Dies soll möglichst durch den Bau von Neubaustrecken erfolgen, die den Gewinn an Kapazität, Geschwindigkeit und Komfort maximieren. Dies senkt die Baukosten pro Kilometer und stört den Verkehr deutlich weniger. Die Anzahl an Baustellen auf Strecken unter Betrieb muss unbedingt auf ein Minimum reduziert werden, um die Attraktivität der Bahn zu erhalten. Das bestehende Netz muss also erhalten bleiben, Eingriffe in dieses müssen auf ein Minimum reduziert und auf den reinen Unterhalt beschränkt werden. Für SRV wäre dies die richtige Strategie, um die Kapazitäten und Geschwindigkeiten bei S-Bahnen, RegioExpress, InterRegio, InterCity und EuroCity massiv auszubauen, die Klimaherausforderung zu meistern und gleichzeitig die Wirksamkeit der getätigten Investitionen zu gewährleisten.

SRV fordert den Bundesrat deshalb auf, einen Masterplan zu erstellen, der die nationalen und europäischen Korridore für den Personen- und Güterverkehr von Ost nach West und von Nord nach Süd, von Grenze zu Grenze, definiert und Ausbaumassnahmen vorschlägt. Nur wenn es uns gelingt mit konkurrenzfähigen Angeboten einen wesentlichen Teil des schweizerischen Fernverkehrs und auch des Verkehrs nach Europa auf die Bahn umzulenken, werden wir die Klimaziele des Bundes erreichen.

SwissRailvolution – Verein für die Konzeption und Schaffung der schweizerischen Eisenbahn von morgen (gemeinnütziger Verein nach Artikel 60 ff. des Schweizerischen Zivilgesetzbuches)

Nur eine langfristige Vision – unter Einbeziehung aller bereits beschlossenen Investitionen – wird eine Erneuerung des Schweizer Schienennetzes ermöglichen, die eine starke Verankerung in Europa einschliesst. Das Gerüst dieses neuen Netzes basiert auf dem Verkehrskreuz Schweiz, das zwei Hauptachsen in West-Ost- und Nord-Süd-Richtung, von Grenze zu Grenze, postuliert.

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