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Die zehn schönsten Fälle von Rosstäuscherei in Politik und Medien

Published On: 25. Juni 2022 17:30

Handwerker, Informatiker oder Facharbeiter sind die Ausnahme in der Politik. Stattdessen wimmelt es vor Geisteswissenschaftlern. Die können zwar keine Probleme lösen – aber ihnen entzückende neue Namen geben. So boomt denn die Kunst des Euphemismus, also der sprachlichen Rosstäuscherei. Hier sind die zehn besten.

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Vertrauenswürdige Branchen wie Makler oder Gebrauchtwagenhändler kennen das. Nichts ist alt und kaputt, sondern historisch und rustikal. Etwas Schlechtes sprachlich gut aussehen zu lassen, nennt sich Euphemismus. Das wiederum ist ein vornehmeres Wort für Rosstäuscherei. Der Meister in dieser Technik ist George Orwell. Er hat in „1984“ am besten beschrieben, wie Mächtige mit Worten täuschen können – zumindest bis vor kurzem. Denn in jüngster Zeit bemühen sich Politik und Medien erfolgreich, Orwell in den Schatten zu stellen. Wie mit der Formulierung auf:

Platz 10) Klimaaktivist. 1970 war Deutschland gespalten. Die einen sprachen von der „Baader-Meinhof-Bande“, die anderen von der „Baader-Meinhof-Gruppe“. Letztere sollten später Briefe veröffentlich, in denen sie sich „klammheimlich“ über Terror-Tote freuten. Natürlich anonym. Damals kostete einen die Verherrlichung von Terror nämlich noch die Karriere. Heute sind A15 und Postenen in ARD, ZDF oder Süddeutscher Zeitung möglich, wenn man Nötigung, Sachbeschädigung oder die Gefährdung von Menschenleben als die Tat von „Klimaaktivisten“ bejubelt.

Platz 9) Rundfunkbeitrag. Die Geburtsstunde des Euphemismus als wichtigstes Werkzeug der Politik lässt sich datieren: auf den 1. Januar 2013. Es war der Moment, in dem wir die Rundfunkgebühren in Rundfunkbeitrag umtauften. Das klingt nicht wie was, für dessen Verweigerung man ins Gefängnis kommt. ARD und ZDF haben seinerzeit sogar viel Geld ausgegeben für ein „Framingpapier“, das vorschlug, von „Demokratieabgabe“ zu sprechen. Das ließ sich nicht umsetzen. Trotzdem war für ARD und ZDF das Geld für das Papier nicht verschwendet – es kam ja nicht von ihnen.

Platz 8) Securing Energy for Europe. Geht es um den Umgang mit dem Ukraine-Krieg, erreicht die deutsche Politik wahre Höhen in der Kunst der Camouflage. Das war auch bitternötig. Denn Deutschland wollte Russland gleichzeitig mit Sanktionen in die Knie zwingen und sein größter Abnehmer in Sachen Rohstoffen bleiben. Das geht nur mit vielen Tricks – sprachlich wie geschäftlich. Eine wichtige Rolle spielte dabei „Gazprom Germania“. In dem Namen stecken aber gleich drei Fallen auf einmal: Zu russisch, zu deutsch, zu ehrlich. „Securing Energy for Europe“ tut seinen Dienst da viel besser.

Platz 7) Pflichtdienst. In der Pflege gibt es einen enormen Fachkräftemangel. Der war vor der Pandemie schon so groß, dass nicht mehr jedes Krankenbett betrieben werden konnte. Nun wäre es an Coronaminister Karl Lauterbach (SPD), Konzepte zu entwickeln. Der hat auch schon seinen Beitrag geleistet: die einrichtungsbezogene Impfpflicht. Mit der ist der Notstand gewachsen. Doch führende Apparatschiks sind Lauterbach zur Seite gesprungen mit der Idee des „Pflichtdienstes“. Das ist schön kurz und klingt besser als: „Junge Leute in die Pflege zwingen, damit da wenigstens nominell wer steht“-Fron.

Platz 6) Gas-Schock. Einen Schock erleidet, wer hart von etwas getroffen wird und es nicht kommen sehen konnte. Fährt einem etwa ein Geisterfahrer frontal in den Wagen, ist ein Schock angemessen. Wie kommt man jetzt von Geisterfahrer zur Energiepolitik Merkels? Schwer. Dafür war sie ungekrönte Königin im Nichtkommensehen. So ist sie aus der Kernkraft ausgestiegen, hat den Kohleausstieg forciert und dazu Prämien fürs Strom-Auto bezahlt. Alles mit Gas von Wladimir Putin im Rücken. Wie konnte frau auch ahnen, dass der Kriege anfängt – bloß weil er das schon mehrfach getan hatte.

Platz 5) Retrowelle. Wer im Keller alte Fernsehzeitungen rumliegen hat, sollte sie gut hüten. Er sitzt auf Kreativgold. Dort bedienen sich die TV-Macher, um neue Ideen zu finden – beziehungsweise alte, die sie dann als neu verkaufen: So ist denn auch „Wetten dass..?“ zurück, TV Total, Uli Wickert als Talkshowgast oder das mit Zonk, wovon sich noch nie jemand den Namen merken konnte. Nur ist manche Sendung schwer an unsere Zeit anzupassen. Zum Beispiel „Der Preis ist heiß“ in Zeiten der Inflation: „Die Butter kostet Drei Euro Dreiundzw… Zweiuntachtzi… Vier Euro Fünfun… Fünf Euro Sieb…“

Platz 4) „Klimaneutrales Industrieland“. Es gibt Branchen, in denen Nordrhein-Westfalen führt. Kein anderes Land produziert so üppige Bildbänder zu „Die schönsten Industrieruinen“ wie der pittoreske Flecken an der Ruhr. Der war früher profanen Dingen wie Broterwerb vorbehalten. Doch jetzt soll es das erste „klimaneutrale Industrieland“ werden. Am sichersten geht das ganz ohne Produktion – und da ist Nordrhein-Westfalen auf einem guten Weg. Allerdings ist die Konkurrenz groß: Schleswig-Holstein will auch „klimaneutrales Industrieland“ werden und führt – mit dem niedrigsten Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner in Westdeutschland. The bottom is the limit.

Platz 3) Flashmob-Party. Es gibt ein Paar Dinge, die einfach zu einer Party dazugehören: Nudelsalat, reichlich Bier und Musik, zu der man mitgrölen kann. Oder Touristen, die man angreift. Frauen, die man sexuell bedrängt. Und Ortschaften, die man erobern will. Zumindest gehört das für die Spiegel-Redaktion alles zum Feiern dazu. Denn als solche Szenen am Gardasee stattfanden, berichtete das „Sturmgeschütz der Demokratie“ erst gar nicht, um dann den Rohrkrepierer „Flashmob-Party“ für die gezielten Übergriffe von Migranten zu produzieren. Das entspricht einer schönen Tradition: Als es im Sommer 2020 Randale gab, waren es die örtlichen „Partyszenen“, die diese verursacht haben.

Platz 2) Sondervermögen. Soll keiner behaupten, die Saarländer würden die politische Landschaft in Deutschland nicht bereichern. Als sie 2021 ihren jüngsten Doppelhaushalt schnürten, wollten sie es vermeiden, dass ihr Haushalt zu 10 Prozent aus Schulden besteht. Also sprachen sie stattdessen von „Corona-Sondervermögen“. Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) dachte sich offensichtlich: Vom Saarland lernen, heißt Haushalten lernen und übernahm den Begriff. Seitdem wird Deutschland reicher und reicher: 40 Milliarden Euro für das „Entlastungspaket“, 60 Milliarden Euro für das „Klimaschutzpaket“ oder 100 Milliarden Euro für die Aufrüstung der Bundeswehr. Unter dem Druck der Amerikaner muss jetzt auch die Europäische Zentralbank die Leitzinsen erhöhen. Mit den entsprechenden Folgen für die Staatshaushalte im Süden Europas. Da darf der deutsche Steuerzahler dann noch auf ganz viele Sondervermögen von Freunden hoffen.

Platz 1) Post Vac Syndrom. „Es gibt keine Impfschäden.“ Das hat Karl Lauterbach (immer noch SPD) gesagt. Und der Corona-Minister irrt sich nie. Außer bei dem Asthmaspray, das gegen das Virus hilft oder den Aerosolen im Spülkästen, den Masken, die sich aus Staubsaugerbeuteln basteln lassen, den absoluten Killervarianten oder … Aber darum geht es hier nicht. Hier geht es um Schäden, die durch die Impfung entstehen, aber einen ganz anderen Namen haben: Post Vac Syndrom. Das ist Latein. Eine tote Sprache. Also etwas, was zwischen Lehrer und eingeschlafenen Schülern bleiben sollte. Eine wörtliche Übersetzung würde nur den Staat delegitimieren. Und deswegen bleiben wir weiter ruhig. Unsere Ärzte vergessen daher bitte weiter ihren Berufseid ebenso wie das Erfassen solcher Schä … – sorry, kommt nie wieder vor – … Syndrome. Und bei der Information vor der Impfung halten sie sich bitte auch zurück, sonst werden sie von dieser Aufgabe abgelöst. Denn schließlich ist es nicht einfach, Begriffe zu finden, die so schön den Blick auf die Dinge verstellen wie das Post Vac Syndrom.

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