Russischer “Künstlerin” droht wegen “Vulven-Bildern” Straflager
Die Betroffene soll möglicherweise in den äußersten Osten Russlands ins Straflager kommen.
Foto: unzensuriert.at
Russland 27. Juni 2022 / 16:12
Russischer “Künstlerin” droht wegen “Vulven-Bildern” Straflager
Der linken Aktivistin Julia Zwetkowa drohen bis zu sechs Jahre Haft, da sie weibliche Geschlechtsorgane gezeichnet und verbreitet hat. Das Urteil wird in wenigen Wochen erwartet.
Anklage wegen Pornografie
Geht es nach der Staatsanwaltschaft, muss die “Künstlerin” für zumindest drei Jahre und zwei Monate ins Straflager. Das verkündete ihre Mutter in sozialen Netzwerken. Maximal drohen Zwetkowa sogar sechs Jahre Haft.
Juristische Vorgeschichte wegen “schwuler Propaganda”
Zwetkowas Auseinandersetzung mit der Justiz begann schon 2019. Dabei ging es um “schwule Propaganda”. Mit den Zeichnungen “Eine Frau ist keine Puppe” verführe sie Kinder, so der Vorwurf der Ankläger. Im Herbst 2019 wurde das Verfahren eröffnet und dauert bis heute an.
Massive Lobby und Unterstützung aus dem In- und Ausland
Nun, drei Jahre später, soll es endlich zum Urteil kommen. Die Kreml-kritische Zeitung Nowaja Gaseta schrieb dazu:
Das sind nicht nur drei Lebensjahre, die man während des Wartens auf eine Gerichtsentscheidung verliert. Es sind drei Jahre harter Kampf, Folter, Morddrohungen, psychischer Druck, Beleidigungen, Isolation, rechtswidrige Freiheitsbeschränkungen, endlose Übergriffe und neue Verwaltungsverfahren.
Auch die international bekannte russische Menschenrechtsorganisationen Memorial und Amnesty International haben Julia Zwetkowa offiziell auf die Liste der politisch Verfolgten gesetzt.
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