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Anti-AKW-Ideologie – Dabei wäre Kernenergie eine deutliche Gaseinsparung

Published On: 13. Juli 2022 18:26

Zwar fordern ein paar Politiker, den Ausstieg aus der Kernenergie erst einmal aufzuschieben. Doch unsere Regierungsverantwortlichen wollen uns durch die Abschaltung der verbliebenen Kernkraftwerke noch tiefer in die Energieversorgungskrise treiben. Hauptsache, der ideologische Erzfeind Atom wird vernichtet.

Glaubt man den Regierenden der Grün-Rot-Gelb-Koalition, dann werden wir im Winter in staatlichen Wärmehallen frieren, um uns ein wenig aufzuwärmen. Der Strom fällt aus, weil Putin uns den Gashahn abdreht, in dessen Abhängigkeit uns die ganz große Koalition von SPD über Union bis Grüne gezielt hinein bugsiert hat.

Kein Wunder also, dass die paar wenigen Politiker, die sich noch einen kleinen Rest an Verstand bewahrt haben, nun fordern, den von Merkel auf Wunsch der Grünen durchgesetzten Ausstieg aus der Kernenergie erst einmal aufzuschieben.

Doch da ist mit den Ideologen von Grün bis Rot und hinein in die FDP nichts zu machen. Ob Bundeskanzler Olaf Scholz oder jüngst der grüne Chef der Bundesnetzagentur, der dafür verantwortlich ist, dass Deutschland genug Energie bekommt – im Chor klingt es: Nein, kein Ausstieg aus dem Ausstieg! Denn Kernenergie werde das Problem nicht lösen: „Wir haben ein Wärmeproblem, kein Stromproblem!“ Und: „Kernenergie erzeugt Strom, keine Wärme!“

Aha, denkt sich da der dumm gehaltene Michel: Wenn das so ist und der ohne Gas produzierte Strom auch weiterhin aus der Steckdose kommt, dann schalte ich eben meinen stromgestützten Wärmeradiator auch ohne den bösen Atomstrom an, wenn die gasbetriebene Fernheizung ausfällt. Und schon ist das Problem gelöst.

Kernenergie braucht angeblich kein Mensch

Wenn es denn so einfach wäre! Und wenn uns die Verantwortlichen doch nicht ständig für dumm verkaufen würden! Denn statt laut „Keiner braucht ein Kernkraftwerk!“ zu rufen, sollten sie sich besser ihre eigene Strom- und Wärmeeinsparpropaganda vor Augen halten.

Ja, es ist zutreffend: Die drei noch verbliebenen KKW erzeugen Strom – keine Fernwärme. Es macht auch wenig Sinn, diesen Strom dazu zu verwenden, um daraus Wärme zu generieren. Dazu ist das Erdgas tatsächlich besser geeignet und es wäre angesichts des Strombedarfs auch unsinnig.

Nur – was uns die regierungsamtlichen Schlaumeier nicht verraten: Für die Stromerzeugung wird gegenwärtig und auch künftig ebenfalls Gas verwendet. Und nur ganz nebenbei: Windräder und Solaranlagen erzeugen auch keine Wärme, sondern Strom. Weshalb – blieben wir in der regierungsideologischen Logik – auch der Ausbau der sogenannten „erneuerbaren“ Energien im Sinne der Erdgaseinsparung keinerlei Sinn machte.

Aber – und hier findet sich die wundersame Lüge mit der Wahrheit, mit der uns die Regierungsideologen für dumm verkaufen: Laut aktuellem Strom-Report liegt der Anteil des Gases an der Stromerzeugung seit Beginn des Jahres im Mittel bei 4,62 Prozent. Und der Anteil der Kernenergie? Der liegt im selben Zeitraum bei 2,56 Prozent. Was bei diesen Zahlen bedeutet: Bleiben die KKW am Netz, kann ab Januar 2023 der Gaseinsatz bei der Stromerzeugung um rund 55 Prozent gesenkt werden.

Deutliche Gaseinsparung durch Kernkraft

Schauen wir auf die Zahlen des Lobbyverbandes GAS für 2021, so sehen die Zahlen für die Kernenergie sogar noch besser aus. Demnach war im vergangenen Jahr bei einer Gesamtstromproduktion von 582 Terawattstunden (TWh) das Erdgas sogar mit 15,2 Prozent und die Kernkraft mit 11,8 Prozent an der Stromproduktion beteiligt.

Insofern wäre Erdgas mit 88,5 TWh und Kernkraft mit 68,7 TWh an der Stromerzeugung beteiligt gewesen. So wären folglich sogar deutlich über zwei Drittel des hier verbrauchten Gases durch den Weiterbetrieb der drei KKW zu ersetzen und für Heizungswärme zu nutzen.

Wundersame Zahlen in der Öko-Lobby-Group

Allerdings sind die Zahlen von Quelle zu Quelle unterschiedlich. Ein sogenanntes „Analyseinstitut“ namens „Energy Brainpool“, das im Auftrag der Ökoenergiegenossenschaft Green Planet Energy – also der grün-durchwirkten Ökostrom-Lobby – arbeitet, meldet den Erdgasverbrauch für 2020 (nicht 2021) auf 875 TWh und kommt in seinen „Modellierungen“ zu dem Ergebnis, dass durch den Weiterbetrieb der drei KKW bestenfalls ein Prozent des Erdgasverbrauchs ersetzt werden könnte.

Denn deren Produktionskapazität läge statt jener von Gas-Info genannten 68,7 TWh bei nur 30 TWh im Jahr. Deutschlands Medien verbreiten diese Zahlen ungeprüft (zum Beispiel Focus). Dabei reichte eine schlichte Gegenrechnung nach den Regeln des Adam Riese, um festzustellen: Irgendetwas stimmt hier nicht. Denn selbst dann, wenn die ÖKO-Modellierungszahlen zuträfen, gilt: 30 TWh AKW-Strom durch 875 TWh Erdgasverbrauch mal 100 gleich 3,42 Prozent – und nicht 1,0 Prozent. Also immerhin das Dreieinhalbfache.

Werden hingegen die Gas-Info-Zahlen mit den Öko-Zahlen in Bezug gebracht, liegt der Erdgas-Anteil, der in die Stromerzeugung geht, sogar bei über zehn Prozent der Gesamtverbrauchsmenge Erdgas – und das, was die Kernkraft ersetzen könnte, wären immerhin 7,9 Prozent des Gesamt-Erdgasverbrauchs – und keine Zahl kleiner gleich Eins.

Das sind in Zeiten, in denen einem das Kaltduschen und die Wärmehalle empfohlen und den Unternehmen mit Produktionstopp gedroht wird, durchaus bemerkenswerte Unterschiede.

Zudem können sich die Anteile zugunsten der Kernenergie durchaus ändern, wenn durch Einsparpotenziale oder Ausfall von Gas und/oder Öko tatsächlich der Gesamtstromverbrauch zurückgeht. Dann könnten die umweltfreundlichen KKW sogar den gesamten Anteil des Erdgases an der Stromerzeugung (und im Krisenfall sogar mehr) ersetzen.

Das Entscheidende bleibt die Lüge mit der Wahrheit

Doch wie auch immer gerechnet wird – das Entscheidende bleibt die Lüge mit der Wahrheit, mit der unsere Verantwortlichen uns über KKW-Abschaltung noch tiefer in die Energieversorgungskrise treiben wollen. Hauptsache, in der ideologischen Parteienangelegenheit (Repartium) Deutschland wird der ideologische Erzfeind Atom vernichtet, der, weil unter anderem in Frankreich als klimaneutral ständig ausgebaut, nun sogar das grüne Umweltlabel der Europäischen Union erhalten hat. Was für die Grün-Lobby allerdings „green-washing“ ist – weshalb sich das Volk dann gern auch in Wärmehallen treffen darf, um sich am umweltfreundlichen Kohleofen die Hände zu wärmen.

So wird ab Januar 2023 die Stromerzeugung durch Erdgas und Kohle die Stromerzeugung durch Kernenergie ersetzen – statt umgekehrt. Dann könnte es sogar geschehen, dass das Erdgas nicht mehr für das Heizen von Fernwärme „missbraucht“ werden kann, sondern dafür benötigt wird, die gasabhängigen Industrien nicht auf null fahren zu müssen. Denn wenn Deutschlands gasabhängige Industrie in die staatlich verordnete Produktionspause gehen müsste, bräche nicht nur die deutsche Wirtschaft in sich zusammen, sondern vielleicht sogar der Aufstand jener dann langsam doch erwachenden Ökomichel aus, die sich angesichts eines ideologisch statt eines pragmatisch geführten Staatswesens sogar genötigt sehen könnten, diesen sich durch den ideologischen Dilettantismus der real existierenden Politiker selbst delegitimierenden Staat im Sinne des Staatsschützers Haldenwang zu delegitimieren.

Da hilft dann im Zweifel auch die im Lauterbach’schen Panikministerium bereits behutsam vorbereitete Corona-Ausgangssperre nicht, wenn die frierenden Beschäftigungslosen zu Tausenden in der Kälte vor Reichstag und Kanzleramt campieren und mit den verfrorenen Fingern auf die im Warmen sitzenden Verantwortlichen zeigen.

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