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Spannungen im Kosovo

Published On: 1. August 2022 14:43

Am Sonntag standen die Zeichen im Kosovo kurzfristig auf Eskalation. Die Lage konnte aber wieder entspannt werden. Es ist auch ein Säbelrasseln zwischen dem Westen und seinen Gegnern.

Nur wenige Tage nachdem US-Außenminister Antony Blinken im Kosovo war, kam es vergangenen Abend erneut zu Spannungen. Das war absehbar: Ab 1. August hätte die Behörden des Kosovo, die auch von vielen europäischen Staaten nicht anerkannt werden, neue Einreiseregeln durchsetzen wollen.

Kosovo gegen serbische Dokumente

Am Sonntagnachmittag begann sich die Lage enorm zuzuspitzen. Die serbische Armee sowie die bewaffneten Kräfte des Kosovos mobilisierten. Im Norden der Regionen dröhnten Alarmsirenen, Grenzübergänge wurden blockiert, es kam zu Schüssen.

Laut dem serbischen Präsidenten Aleksandar Vucic hätte der Kosovo geplant, einen militärischen Einsatz in Norden der Region zu beginnen und die Grenzübergänge zu blockieren. Serbische Dokumente wären – so der Plan des Kosovo – nicht mehr gültig, auch Nummernschilder nicht. Stattdessen werden vorläufige Bescheinigungen ausgestellt und ein serbisches Auto umgemeldet auf die Nummern der „Republik Kosovo“.

Sogar die NATO-Truppen- im Kosovo befinden sich auch mehr als 200 österreichische Soldaten – hatten sich bereits eingeschaltet und angekündigt, einzugreifen, sollte es zu einem bewaffneten Konflikt kommen. Im Kosovo befindet sich das „Camp Bondsteel“ des US-Militärs. Eine wichtige Basis für die USA in Südosteuropa. Aufgebaut wurde es nach der NATO-Bombardierung Jugoslawiens und dem Ende des Kosovo-Krieges.

Kurz vor Mitternacht roch es nach einem weiteren Konflikt in Europa. Am Nachmittag sagte Vucic noch: „Ich bitte die Albaner, zur Vernunft zu kommen, ich bitte die Serben, keinen Provokationen nachzugeben und nichts zu tun, was zu einem Konflikt führen könnte. Wenn sie versuchen, Serben zu verfolgen, Serben zu schikanieren, Serben töten – Serbien wird gewinnen.“

Doch am gegen 11 Uhr abends trat Vucic erneut vor den Fernseher. Er wiederholte mehrmals, Frieden zu wollen, bedankte sich gar bei der amerikanischen Botschaft, die versuche zu vermitteln. Das Ergebnis war, dass der Kosovo seine Pläne um einen Monat verschiebt.

West-Ost-Konflikt

Gezündelt wurde fleißig: Der „Premierminister“ des Kosovo Albin Kurti (sein Vorgänger wurde aufgrund von Kriegsverbrechen angeklagt und trat ab), nannte als Hauptschuldigen Aleksandar Vucic und serbischen „Chauvinismus“.

Kurti sei „nichts weiter als eine Marionette des Westens und wird benutzt, um Druck auf Belgrad auszuüben, insbesondere in der Frage der Unterstützung antirussischer Sanktionen“, sagte dagegen der Vorsitzende des Ausschusses für des Kosovo, Milovan Drecun, am Sonntag. Serbien gibt immer wieder an, dass die Pläne des Kosovos darauf abzielen würden, die Serben aus der Region zu vertreiben.

Dass sich der Konflikt zwischen Russland und dem Westen auch auf den Balkan ausweiten könnte wäre nicht gänzlich unwahrscheinlich. So gibt es immer wieder Berichte, wonach westliche Waffen, die eigentlich für die Ukraine gedacht gewesen wären, auch am Balkan landen. Dazu passt, dass ein polnischer Waffenhändler kürzlich in Tirana tot aufgefunden wurde.

Das russische Außenministerium gab am Sonntag eine Erklärung ab: „Wir fordern Pristina und die Vereinigten Staaten und die EU dahinter auf, die Provokationen einzustellen und die Rechte der Serben im Kosovo zu respektieren. Das Geschehen ist ein Schritt in Richtung Vertreibung der serbischen Bevölkerung aus dem Kosovo, die Vertreibung kosovo-serbischer Institutionen von dort, die den Schutz der Rechte serbischer Einwohner vor der Willkür der Pristina-Radikalen sicherstellen.“ Vucic bedankte sich in seiner nächtlichen Rede auch für die Unterstützung Russlands.

Russland hinter Serbien

Heute sagte Putin-Sprecher Peskow: „Wir unterstützen Serbien und die Kosovo-Serben voll und ganz. Wir sind der Meinung, dass diese Forderungen völlig unangemessen sind. Jetzt ist die Verschärfung vermieden worden. Aber die Situation ist um einen Monat verschoben worden. Es ist wichtig, die Vernunft zu bewahren.“

Pikanterweise jährt sich am heutigen 1. August der Eintritt Russlands in den 1. Weltkrieg. Dieser geschah, weil Österreich-Ungarn dem russischen Verbündeten Serbien wenige Tage zuvor den Krieg erklärt hatte. Das ist heute 104 Jahre her. Russland erkennt die Unabhängigkeit des Kosovos nicht an. Auch Spanien, Griechenland, Slowakei, Rumänien und Moldau nicht.

Der Kosovo war im sozialistisch-föderalen Jugoslawien eine autonome Region innerhalb der Sozialistischen Republik Serbien, ab 2003 dann eine Teilregion Serbiens. Ab 1918 war er Teil des Königreichs Jugoslawiens. Davor lange vom Osmanischen Reich besetzt, de facto Jahrhunderte umkämpft, was bis 1389 auf die Schlacht am Amselfeld zurückgeht.

115 der 193 UN-Mitgliedstaaten erkennen die Unabhängigkeit des Kosovo aktuell an. Serbien, das den Kosovo als ihren Teil betrachtet, räumt ein, dass man nicht die territoriale Kontrolle habe.

Bild Krzysztof Dudzik (User:ToSter), Serbia-Kosovo, border on E80 road, CC BY-SA 3.0

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Categories: Peter F. MayerTags: , Daily Views: 1Total Views: 23
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