Medizinethik und die Hybris der Genvakzine
Augenreibend müssen wir feststellen, dass mit den genbasierten Impfstoffen ein Quantensprung in der Pharmakologie stattfindet. Es wird ein Anschlag auf die körperliche Integrität eines Großteils der Weltbevölkerung inszeniert. Allmachtsphantasien und Machbarkeitswahn führen zum größten Menschenversuch der Medizingeschichte.
Die revolutionäre mRNA-LNP-Technologie* und die DNA-Vektorvirus-Methode hielten Einzug, um die Sars-CoV-2-Pandemie zu beenden. Moderne Verführungskunst ist hier am Werke, um mit evidenzarmen Behauptungen, Meinungen und Wunschvorstellungen die invasive Verabreichung von Gencodes als Erlösung anzupreisen.
Den in Angst versetzten Menschen konnte ohne ausreichend informierte Aufklärung die Injektion der Genvakzine aufgenötigt werden. Und in Österreich wurde dies per Gesetz sogar allgemein verordnet.
Die institutionalisierte Medizinethik sah zu. Sie ließ sich sogar dazu hinreißen, die Maßnahmenpolitik moralisch-ethisch zu unterstützen.
Die medizinethische Unterlassung war, die Einführung eines völlig neuen gentechnologischen Therapieprinzips nicht von Beginn an kritisch zu analysieren und entsprechende Nutzen-Risikoabwägungen öffentlich zu diskutieren.
Es wurde keine ausreichende präklinische Forschung angemahnt. Die teleskopierten klinischen Studienphasen wurden nicht entsprechend kritisch auf Relevanz und Wertigkeit analysiert. Und es wurde nicht hinterfragt, dass die bedingten Zulassungen der Genvakzine nach nur wenigen Monaten der Studienphase III erfolgten.
Dass die neue Genvakzin-Technologie selbst ein medizinethisches Thema sei, wurde einfach verdrängt. Auf entsprechende Anfragen noch vor den bedingten Wirkstoffzulassungen wurde nur geantwortet, dass keine Literatur darüber auffindbar sei. Gerade aber die Schaffung entsprechender medizinethischer Literatur ist die vordringliche Aufgabe angesichts einer revolutionären neuen Behandlungstechnologie.
Die behauptete Effektivität und Sicherheit der Genvakzine wurde stattdessen als gegeben in den Raum gestellt und unhinterfragt akzeptiert. Als praktizierender Arzt erwarte ich mir allerdings eine differenzierte Diskussion über die medizinethischen Fragestellungen, die sich in dieser kybernetisch – transhumanistischen Cyber-Zeitenwende auftun.
Die Manipulation und Steuerung unserer Zellbiologie durch die neuen genbasierten Impfstoffe ist doch eine der kühnsten Ideen der biotechnologischen Forschung. Die Hybris dabei ist, aus einer möglicherweise genialen Vision ein fertiges Wirkprinzip in kürzester Zeit zu zaubern.
In der Hoffnung Gutes zu tun, wird ein noch nie erfolgreich angewandter genbasierter Impfstoff unter Aussetzung aller bisherigen Standards der Medikamentenentwicklung milliardenfach verabreicht. Wo ist die Medizinethik, die dieses „Wunder“ an wissenschaftlicher Entwicklung hinterfragt ?
Genetische Codes (mRNA), gut verpackt in ebenso neue Lipidnano-Partikel (LNP), werden injiziert und zwingen dann unsere Zellen, fremdes Protein zu produzieren. Wir werden selbst zur Impfstofffabrik. Unser Immunsystem erkennt das an den Zellwänden präsentierte Fremdprotein („Impfstoff“) und startet mit der Bildung von dagegen gerichteten Antikörpern und Abwehrzellen, um vor zukünftigen Virusinfektionen zu schützen. So die einfache Vorstellung des Wirkprinzips.
Ganz so simpel lässt sich aber unsere hochkomplexe Zellbiologie leider nicht verstehen. All die Fragen über Pharmakokinetik, Pharmakodynamik, Pharmakotoxizität und Pharmakovigilanz der neuen Gensubstanzen erfordern aufwendigste Forschungsarbeit, die bisher nur in Ansätzen geleistet wurde.
Wer hat überhaupt verstanden, was sich hier an dramatischen Veränderungen in der versuchten Menschenoptimierung abspielt? Wir schaffen plötzlich in Monaten, was früher aus guten Gründen viele Jahre dauerte. Unsere „Experten“ glauben, dass die hohe Zahl an Probanden die nötige Zeit für Erkenntnisse und Folgenabschätzung ersetzen kann ?
Neueste Daten zur schwindenden Effektivität und Sicherheit der Genverabreichungen machen aber alle bisher vorgelegten Nutzen-Risiko-Abwägungen zunehmend wertlos.
Medizinethik als Hüterin der weisen Standards, die sich durch viel Leid entwickelt hatten (z.B.Nürnberger Kodex, Genfer Ärztedeklaration, Helsinki-Deklaration), hat kläglich versagt.
Medizinethik als Schutz der Würde jedes einzelnen Menschen hat kläglich versagt.
Medizinethik zur Verhinderung von Gen-Injektionen auch an Säuglingen, Kleinkindern, Kindern, Jugendlichen und Schwangeren hat kläglich versagt.
Es wurden seit 2020 zu viele medizinethisch rote Linien ohne Aufschrei unserer professoralen Ethikwürdenträger überschritten.
Wer wird sich entschuldigen? Wer wird Verantwortung übernehmen für anbiederndes Verhalten und Mitläufertum ?
Wer wird für einen Neubeginn und für eine dringend nötige Rehabilitierung des Ansehens der Medizinethik als oberste Instanz zum Schutz der Würde der Menschen sorgen ?
Wer wird den Siegeszug der Technokraten des aufziehenden digitalen Totalitarismus stoppen und die Hybris der Genvakzin-Verabreichung entlarven?
- mRNA-LNP-Moleküle: modifizierte messenger RNA(Ribonukleinsäure) verpackt in Lipidnanopartikel
Literatur:
1) Gerald Hüther: Würde. Was uns stark macht – als Einzelne und als Gesellschaft. Pantheon Verlag, 2019
2) Julie Ponesse: My Choice. The ethical case against Covid-19 vaccine mandates. The Democracy Fund, 2021
3) Sascha Karberg: Der Mann, der das Impfen neu erfand. Ingmar Hoerr, Curevac und der Kampf gegen die Pandemie. Aufbau-Verlag, 2021
4) Joe Miller, Özlem Türeci, Ugur Sahin: Projekt Lightspeed. Der Weg zum BioNTech-Impfstoff und zu einer Medizin von morgen. Rowohlt-Verlag, 2021
5) Daniel Schmitz-Buchholz: Die mRNA-Therapie. Stand der Forschung, Chancen und Risiken, BoD-Verlag, 2021
6) David O.Fischer: Corona Gen-Impfstoffe. Das beispiellose Überschreiten einer roten Linie, BoD-Verlag, 2021
7) Walter Isaacs: The Code Breaker. Jennifer Doudna, Gene Editing and the future of the human race. Simon and Schuster, 2021
8) Christoph Lütge, Michael Elsfeld: Und die Freiheit? Wie die Corona-Politik und der Missbrauch der Wissenschaft unsere offene Gesellschaft bedrohen. Riva Verlag, 2021
9) Alexander Christ: Corona Staat. Wo Recht zu Unrecht wird, wird Menschlichkeit zur Pflicht. Rubikon Verlag, 2022
10) Hannes Hofbauer: Zensur. Publikationsverbote im Spiegel der Geschichte. Promedia Verlag, 2022
11) Klaus-Jürgen Bruder et al.: Corona. Inszenierung einer Krise. Sodenkamp und Lenz, 2022
12) Yuval Noah Harari: Homo Deus. Eine Geschichte von morgen. C.H.Beck-Verlag, 2017
13) Beate Bahner: Corona-Impfung. Was Ärzte und Patienten unbedingt wissen sollten. Rubikon-Verlag, 2021
14) Frijters, Foster, Baker: The Great Covid Panic. What happened, why, and what to do next. Brownstone Institute, 2021
15) Hans Magnus Enzenberger: Putschisten im Labor. Über die neueste Revolution in den Wissenschaften. Spiegel Nummer 23, 2001
16) Dalai Lama: Ethics for the New Millennium, Riverhead Books, 1999
17) Dalai Lama, Franz Alt: Der Appell des Dalai Lama an die Welt. Ethik ist wichtiger als Religion. Benevento Publishing, 2015
18) Nürnberger Kodex, https://de.wikipedia.org/wiki/NC3%BCrnberger_Kodex
19) Genfer Deklaration des Weltärztebundes, https://de.wikipedia.org/wiki/Genfer_Deklaration_des_WeltC3%A4rztebundes
20) Deklaration von Helsinki, https://de.wikipedia.org/wiki/Deklaration_von_Helsinki
21) Medizinethik, https://de.wikipedia.org/wiki/Medizinethik
22) Medical Ethics, https://en.wikipedia.org/wiki/Medical_ethics
23) Bioethics, https://en.wikipedia.org/wiki/Bioethics
Gastbeiträge geben immer die Meinung des Autors wieder, nicht unsere. Wir veröffentlichen sie gerne, um eine vielfältigeres Bild zu geben. Die Leserinnen und Leser von TKP sind in der Lage sich selbst ein Bild zu machen.
Dr. Dietmar Kabelka ist Kassenarzt für Allgemeinmedizin in Österreich.
Er hat jahrzehntelange Erfahrung in der basismedizinischen Versorgung. Für seine Aufklärungspflichten stellte er schon vor der bedingten Zulassung der Covid-19-Impfungen medizinethische Anfragen an das Institut für Ethik und Recht in der Medizin, an sämtliche Mitglieder der Bioethikkommission sowie an alle erreichbaren Mitglieder des österreichischen Nationalrates.
Nach der Empfehlung für die Impfung Jugendlicher und Schwangerer auch an sämtliche Mitglieder des Nationalen Impfgremiums.
Antworten mit Inhalt erhielt er ausnahmslos keine.
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