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Studie: Nur etwa 6 Prozent medizinischer Interventionen sind wirksam

Published On: 17. August 2022 14:00

Ein Vertrauensverlust in die Medizin hat sich schon länger aufgebaut. Der Orthopäde, der den Tennisellbogen operieren möchte wird vom Patienten durch den Masseur oder Physiotherapeuten ersetzt, der den hypermobilen fünften Brustwirbel in zwei Minuten als Ursache erkennt und entsprechende Übungen zur Stärkung der Muskulatur empfiehlt. Das ist nur ein Beispiel von sehr vielen, wo eine durch finanzielle Interessen bestimmte Therapie durch eine die Gesundheit fördernde ersetzt wird. Vom Vertrauensverlust ausgenommen sind Unfallchirurgen und Zahnmediziner.

Neue Höhepunkte haben wir mit den durch die WHO ausgerufenen Pandemien 2008 und 2020 erreicht. Das Vertrauen in die Ärzteschaft, ihre Vertretungskörperschaften und insbesondere die Impfungen haben neue Tiefpunkte erreicht. Wie eine kürzlich erschienene Meta-Analyse von Jeremy Howick, John P.A. Ioannidis et al mit dem Titel „Most healthcare interventions tested in Cochrane Reviews are not effective according to high quality evidence: a systematic review and meta-analysis“ (Die meisten in Cochrane-Reviews getesteten Gesundheitsmaßnahmen sind laut hochwertiger Evidenz nicht wirksam: eine systematische Überprüfung und Meta-Analyse) kommt zu sehr ernüchternden Ergebnissen, was die Wirksamkeit medizinischer Behandlungen betrifft.

In einer großen Stichprobe von 1.567 Interventionen, die im Rahmen von Cochrane-Reviews untersucht wurden, wurden die Wirkungen der meisten Interventionen (94 %) nicht durch hochwertige Belege unterstützt, so wird vorsichtig formuliert. Mögliche Schäden von Gesundheitsmaßnahmen wurden seltener gemessen als der Nutzen. Das Ziel war die Schätzung des Anteils der im Rahmen von Cochrane Reviews untersuchten Gesundheitsmaßnahmen, die aufgrund hochwertiger Evidenz wirksam sind.

Patienten, Ärzte und politische Entscheidungsträger sollten bei ihrer Entscheidungsfindung das Fehlen hochwertiger Belege für den Nutzen und Schaden vieler Interventionen berücksichtigen. Wobei die Patienten es ja offensichtlich bereits tun und sich von Schulmedizin und rein pharmazeutischen Interventionen immer mehr abwenden.

Die Autoren wählten eine Zufallsstichprobe von 2.428 (35 %) aller Cochrane Reviews aus, die zwischen dem 1. Januar 2008 und dem 5. März 2021 veröffentlicht wurden. Daraus wurden die Daten zu Interventionen innerhalb dieser Übersichtsarbeiten untersucht, die mit Placebo oder keiner Behandlung verglichen wurden. Die Ergebnisqualität wurde anhand des GRADE-Systems (Grading of Recommendations Assessment, Development and Evaluation) bewertet.

Damit wurde der Anteil der Interventionen, deren Nutzen auf hochwertiger Evidenz beruhte bestimmt, definiert als hochwertige GRADE-Bewertung für mindestens ein primäres Ergebnis, statistisch signifikante positive Ergebnisse und von den Autoren der Übersichtsarbeiten als wirksam eingestuft. Weiter wurde auch der Anteil der Interventionen ausgewertet, die einen Schaden vermuten ließen.

Von 1.567 in Frage kommenden Interventionen wiesen 87 (5,6 %) hochwertige Belege für ihren Nutzen auf. Für 577 (36,8 %) Interventionen wurde der Schaden gemessen. Bei 127 (8,1 %) dieser Maßnahmen gab es statistisch signifikante Hinweise auf Schäden.

Also: 5,6% hochwertige Belege für Nutzen, 8,1% statisch signifikante Hinweise auf Schäden.

Man sieht an der Kuchengrafik: Bei 58 % der Reviews ist die Qualität des Hauptzielkriteriums und damit des klinischen Ergebnisses als „low“ oder „very low“ bewertet, bei 30 % als mäßig. Mehr dazu im Blog von Prof. Harald Walach einem der Autoren der Studie.

Nochmal der Hinweis auf die Qualität der Ergebnisse: Ausgewertet wurden Cochrane-Reviews, die selbst die höchste Zuverlässigkeit haben. Cochrane Reviews sind sehr rigide. Sie folgen einem vor-definierten methodischen Raster und versuchen, möglichst alle Studien zu finden und einzuschließen.


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