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Europas „9/11“: der Angriff auf Nord Stream und seine Folgen

Published On: 4. Oktober 2022 15:41

Mit einigen Tagen Distanz zu der Beschädigung der Ostsee-Pipelines treten die Umrisse der Folgen vermehrt zu Tage: EU und NATO sind „hirntot“ (Macron) und wohl bald – in ihren gegenwärtigen Konfigurationen – obsolet

Manche Ereignisse stehen sowohl für sich selbst als auch für weitaus größere Zusammenhänge: die Ermordung Erzherzog Franz Ferdinands in Sarajewo am 28. Juni 1914, die Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler am 30. Jän. 1933 oder der Fall der Berliner Mauer am 9. Nov. 1989 haben sich tief in das kollektive Gedächtnis Europas eingebrannt. Zweifellos sind dies einige maßgebliche Daten, die besonders im deutschsprachigen Raum von übergeordneter Bedeutung sind, und dennoch verweisen alle diese – und eine Vielzahl anderer historischer Momente in anderen Zusammenhängen – auf weitaus „Größeres“ denn Einzelpersonen, Ereignisse oder gar räumliche Verflechtungen.

So verhält es sich auch mit dem Angriff auf die Nord Stream-Gasleitungen in der Ostsee, der im Verlauf des 26. Sept. 2022 zu mehreren Lecks an drei der vier Rohrleitungen geführt hat.

Sabotage? Ein unfreundlicher Akt? Eher: Aggression – mit US-Vorgeschichte

Sowohl „Sabotage“ als auch „unfreundlicher Akt“ sind zu schwache Bezeichnungen für das, was letzte Woche geschehen ist. Im Fall des Angriffs auf die Nord Stream-Rohrleitungen ist es zwar letztlich unerheblich, ob es „Sabotage“ oder eine „Aggression“ war, zumindest im Sinne der Durchführung; Hochseeangelausrüstung und wasserdichte Kameras, die in diesen Tiefen von unter 80m operieren können, sind mit rund 120 € (Hochseeangeln mit bis zu 400kg „Nutzlast“) bepreist; Unterwasserkameras für Tiefen bis zu 100m gibt es auch recht günstig zu haben.

Wenn man also ein paar Tausend € oder US$ in die Hand nimmt, ist die Logistik in keinem Fall ein Problem; hierbei steht lediglich zu beachten, dass die Ostsee nicht erst seit den finnischen und schwedischen NATO-Beitrittsansuchen einer der am stärksten überwachten Räume ist. Dies geht sowohl aus rund 25 Jahre alten Planungsunterlagen als auch jüngeren Medienberichten zu den NATO-Strukturen in der Ostsee hervor, von den zuletzt geäußerten Überlegungen – hier am Beispiel des „Wilson Center“ – über die „Nordosterweiterung“ ganz zu schweigen.

Es wäre daher verfehlt anzunehmen, dass man in den entsprechenden Kommandozentralen in Washington, Mons (NATO) und Brüssel aufgrund der vielfachen Überwachung der Ostsee nicht genau weiß, wer für den Anschlag auf die Nord Stream-Pipelines verantwortlich ist.

Davon abgesehen haben sowohl die Alexander Wallasch bereits am 2. Okt. 2022 als auch

einen Tag später auch die Schweizer Weltwoche (3. Okt. 2022) darauf hingewiesen, dass die USA in diesem Sinne einschlägig und meines Erachtens auch als primäre Verdächtige gelten müssen (hier von Wallaschs Eintrag, inkl. vieler Zitate und Quellen):

Im Sommer 1982 jubelte der US-amerikanische Auslandsgeheimdienst CIA über eine seiner erfolgreichsten Operationen seit Bestehen der Agency. Zunächst war Washington in Alarmbereitschaft versetzt worden, als die Weltraumüberwachungseinrichtung North American Air Defense Command eine riesige Explosion in Sibirien registrierte, die man bis in den Weltraum sehen könnte. Erste Vermutung: Vielleicht der Test einer neuen Superwaffe der Russen.

Aber Langley wusste es längst besser und hatte bereits den Champagner geköpft.

Was gab es zu feiern? Den US-Amerikanern war es gelungen, über einen Sabotageakt eine wichtige und finanziell ertragreiche sibirische Gasleitung zu zerstören. William L. Caseys CIA-Agenten hatten ganze Arbeit geleistet.

Sie haben dies richtig gelesen: es gab einen (!) – übrigens der Stuxnet-Attacke auf die iranischen Atomanlagen vor etwas mehr als zehn Jahren auch nicht unähnlichen – Angriff auf eine damals sowjetische Rohrleitung in Sibirien, die, wie das Buch des beteiligten US-Agenten Thomas Reed mit dem Titel At the Abyss (2004), belegt, eindeutig auf die Kappe Washingtons geht.

Man beachte, dass es keine ähnlichen Hinweise auf sowjetische oder russische „Sabotage“ gibt.

Cui bono, oder: wie steht es um die Täterschaft?

Von diesen historisch nicht unterinteressanten Informationen abgesehen, verwies kürzlich ein unter dem Pseudonym „monkeywerx“ schreibender und sich als „langjährigen Veteranen mit über 30 Jahren Erfahrung in der Raum-, Flug- und Rüstungsindustrie“ bezeichnender US-Amerikaner folgendes über den Angriff auf die Nord Stream-Rohrleitungen:

Biden sagte, [die USA] werden etwas unternehmen…

Wir haben Belege, für eine P8 der US Navy und eine Luftbetankung über Grudziąz (Polen) um 2:10 Uhr [Greenwich Mean Time, in Folge GMT]

Beide Flugzeuge, Rufzeichen N/A [die P8] und BART12 verbinden sich in 26.400 Fuß Höhe für die relativ lange Betankungszeit von 1:20 Stunden; diese Verbindung endet um 3:28 GMT

Das Betankungsflugzeug mit dem Rufzeichen BART12 kehrt zur Spangdahlem Air Base in Deutschland zurück; man beachte, dass die Aufzeichnungen beseitigt wurden

Die P8 der US Navy fliegt zur der Nord Stream-Pipeline and sinkt auf eine Flughöhe unter 10.000 Fuß um 3:45 Uhr GMT

Die P8 der US Navy verlässt diesen Raum kurz vor 7:00 Uhr und ist das einzige Flugzeug, das die ganze Zeit [seit 3:45 Uhr GMT] über diesem Gebiet war

Um 7:09 Uhr GMT beginnt die P8 der US Navy ihren Rückflug in Richtung USA. Man beachte, dass der US Navy-Code der P8 AE6851 ist und NICHT in der Flugzeug-Datenbank aufgeführt ist. Hinzu kommt, dass die Maschine „getarnt“ flog, man also nicht wollte, dass das Flugzeug verfolgt werden kann…

„Monkeywerx“ kommentiert die aufgelisteten Fakten wie folgt:

Die USA haben Marine-P8 in Großbritannien stationiert, warum also fliegt man eine P8 aus den USA, betankt es in der Luft für über eine Stunde, noch dazu mit einer extra aus Deutschland angeflogenen Maschine und nicht etwa auf den britischen Inseln? Könnte es sein, dass die neue britische Premierministerin gegen diese Aktivität gewesen ist? Wir haben bereits gesehen, wie [Liz Truss] sich öffentlich gegen Nancy Pelosi ausgesprochen hat…Könnte es sein, dass die [P8] mit externen Waffen beladen war und man deshalb keine Spur auf dem Boden hinterlassen wollte? Eine Zwischenlandung hätte genau dies gemacht, und wiewohl die Flugdaten nachträglich gelöscht wurden, so ist dies auf dem Boden eben nicht der Fall.

Die P8 Poseidon der US-Marine sind mit einem „High Altitude Anti-Submarine Warfare Weapon Capability (HAAWC) System“ ausgestattet; dahinter versteckt sich ein in jedem Wetter einsetzbares Waffensystem von Boeing, mit dem ein Mk54-Torpedo „nahezu ohne jeglichen Geschwindigkeitsverlust“ der P8 eingesetzt werden kann, die „Monkeywerx“ betont:

Flugbahn und Flughöhe der fraglichen P8 sind in der Tat geeignet, einen „Bombenangriff“ auf die Nord Stream 2-Pipeline durchzuführen. Sehen wir uns nun die Flugdaten an. Beachten Sie, dass die letzte Flugroute kurz vor dem Verlassen des Gebiets direkt an der Pipeline entlang verläuft, so dass die Bombe hätte abgeworfen werden können, um dann weiter zu steigen, das Gebiet zu verlassen und in die Vereinigten Staaten zurückzukehren. Beachten Sie auch den kleinen Sprung kurz vor dem erneuten Anstieg der Flughöhe (roter Pfeil). Dies deutet auf eine Waffenauslösung hin. Pitch down, erhöhter AoA [Angle of Attack, Angriffswinkel], Waffenfreigabe, kleiner Sprung nach oben [wohl aufgrund des plötzlichen Gewichtunterschieds], dann Wegflug (die blaue Linie ist der Anflug desselben Fluges). Sie können auch die Flugbahnen sehen. Die Maschine kreist zunächst über dem Gebiet, verliert dann an Höhe und beginnt mit dem ersten Bombenabwurf, passt sich dann bei einem letzten Bombenabwurf schnell an, löst die Waffe [erneut] aus und verlässt das Gebiet sofort danach.

(Klicken Sie hier, um die Abbildung mit den Flugrouten anzusehen; aus lizenzrechtlichen Gründen ist es leider unmöglich, diese Information hier direkt einzubetten.)

Diese Informationen stehen gleichsam neben den – u.a. hier bei TKP berichteten – Marinemanövern BALTOPS22, die just in den letzten Septembertagen ebenso in der Nähe von Bornholm stattgefunden haben.

Hinzu kommt, dass die NATO-Staaten einer von Russland geforderten Dringlichkeitssitzung des Weltsicherheitsrates am 29. Sept. zunächst nicht zugestimmt hatten.

Erst am darauffolgenden 30. Sept. war es schließlich so weit. In der Sitzung hat Russland denn auch die USA direkt auf die Geschehnisse in der Ostsee angesprochen, was durch die Amerikaner jedoch in den folgenden Worten rundum abgewiesen wurde:

Mein russischer Kollege benutzt weiterhin aufwieglerische Rhetorik und beschuldigt die Vereinigten Staaten, an diesem Akt der Sabotage beteiligt zu sein.

Die Vereinigten Staaten weisen jegliches Involvement in dieser Angelegenheit kategorische zurück, und wir lehnen jegliche derartige Anschuldigung ebenso ab.

Immerhin ist nun geklärt, dass die USA eindeutig Position beziehen. Der gefühlten Lautstärke der amerikanischen Aussage seien die nahezu uniforme Berichterstattung in den westlichen Leit- und Qualitätsmedien – und nicht zuletzt das offizielle Schweigen des deutschen Bundeskanzlers Olaf Scholz an die Seite gestellt.

Man beachte übrigens auch, dass die verlinkte Stellungnahme der USA auch eine Reihe von Hinweisen (Gemeinplätzen) über Souveränität, territoriale Integrität und das Recht auf Selbstverteidigung umfasst.

Es fällt jedoch schwer, beim Lesen dieser Zeilen nicht an massive kognitive Dissonanzen zu denken – aber in Wirklichkeit sieht es weit schlimmer aus.

Warum aber dieser Angriff?

Dies ist eine relativ einfache Frage: Europa ist ein weitaus „weicheres“ Ziel als alle anderen (offiziellen) Gegner der USA: Russland verfügt über nuklear bestückte Hyperschall- und neue Interkontinentalraketen; China produziert nahezu alle Waren, die wir konsumieren (und hat Atomwaffen); und auch der Iran ist fähig, jede Menge Schaden im Nahen Osten anzurichten.

Es geht bei dem Angriff auf die Nord Stream-Rohrleitungen vor allem um die Position Amerikas. Ohne „Europa“ als Absatzmarkt und tributpflichtige Vasallen sind die USA wenig mehr als eine Regionalmacht in der westliche Hemisphäre (denn es steht zu bezweifeln, dass ein Ende der US-Hegemonie über die „Alte Welt“ nicht auch alsbald zu deren Zusammenbruch in Ostasien und im Nahen Osten führen dürfte, von der Bedeutung der in Deutschland befindlichen Militärstützpunkte für das US-Militär ganz zu schweigen…). Angesichts der Veränderungen der letzten Jahrzehnte in Lateinamerika aber steht über der fortgesetzte Dominanz Washingtons über seinen traditionellen „Hinterhof“ ein nicht minder großes Fragezeichen…

Die Folgen dieser Tat zeichnen sich ab…quo vadis, NATO und EU?

In geopolitischen Zusammenhängen, sind sowohl NATO als auch die EU de facto „hirntot“, um den französischen Präsidenten Macron zu bemühen.

Das noch 2012 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnete europäische Einigungsprojekt ist in einer überaus schweren, wenn nicht existenziellen Krise angekommen. Jenseits der nicht unterinteressanten wie nicht minder problematischen historischen Hintergründe – salopp formuliert, gehen die europäischen Institutionen auf eine Vereinigung der Verlierer von 1940 und 1945 zurück – basiert die vor knapp dreißig Jahren entstandene EU auf einer Reihe von Freiheiten (Personen, Waren, Dienstleistungen, Kapital), die nicht erst seit letzter Woche massiven Einschränkungen unterworfen sind – was aber just auf das Kapital nicht zutrifft.

Jenseits aller schönen Worte – und der oft missbrauchten „europäischen Werte“ – sei die Frage gestellt: wenn aber die EU-Versprechungen nahezu nach Belieben – weil etwa Wahlen nicht zur Freude der Kommission ausgehen (in Griechenland am Höhepunkt der Eurokrise oder jüngst in Italien etwa) oder so manche Innenpolitik in Brüssel nicht gut ankommt (etwa Polens Verwaltungs- und Justizreformen oder Ungarns Bildungspolitik) und dafür Strafverfahren angestrebt und/oder vereinbarte Zahlungen aus den EU-Strukturfonds einbehalten werden, so drängt sich eine Kernfrage immer mehr auf:

Wenn der föderale Überbau in Brüssel nichts mehr bringt, wozu (noch) dabei bleiben?

Es fehlt nicht mehr viel –die bevorstehende Vergemeinschaftung der Energiepolitik wird mit Spannung erwartet – bis die Konsequenzen dieser Politik der EU-Kommission auf bei jedermann zu Hause ankommen werden.

Historisch betrachtet haben „wir“ in Europa einer derartige Kombination aus Hyperzentralisierung und Planwirtschaft schon einmal erlebt. Wenn Sie also Freunde, Nachbarn oder Kollegen aus dem ehemaligen „Ostblock“ haben, fragen Sie getrost einmal nach, wie das sowjetische Experiment ausgegangen ist: von dem weitgehenden Verlust von Mitbestimmung am Ende der DDR bis hin zu dem gewalttätigen Ende des rumänischen Diktators Nicolae Ceaușescu ist scheinbar alles möglich.

Die Parallelen sind übrigens nicht „nur“ mir aufgefallen, auch der einschlägig erfahrene US-Journalist Matt Taibbi hat – allerdings im Kontext der Proteste der kanadischen Trucker gegen die Corona-Maßnahmen Mitte Februar 2022 und somit „noch“ vor dem Beginn der russischen Militäroperation in der Ukraine – bereits darauf hingewiesen.

Wie auch immer die exakten Folgen, die Ergebnisse werden wohl dieselben sein.

Hinsichtlich der NATO bleibt lediglich festzuhalten, dass die ukrainische Antwort auf die russische Teilmobilmachung ein Eilantrag um Mitgliedschaft war. Wie zwar in den westlichen Medien nicht, aber sehr wohl in den in der EU zensierten russischen Portalen klar berichtet wurde, sind die Fakten eindeutig:

„Wir stehen felsenfest hinter der Erklärung des Bukarester NATO-Gipfels von 2008 und der damals getroffenen [positiven] Entscheidung betreffend die Mitgliedschaft der Ukraine“, hielten die Präsidenten Tschechiens, Estlands, Lettlands, Litauens, Nord-Mazedoniens, Montenegros, Polens, Rumäniens und der Slowakei fest.

Diese Stellungnahme ist recht eindeutig: niemand außer den NATO-Mitgliedern des ehemaligen „Ostblocks“ ist für einen baldigen Beitritt der Ukraine. (Ja, ich zähle hier – wie auch in Folge – auch Nord-Mazedonien und Montenegro hinzu, die damals Teil Jugoslawiens waren und nicht Teil des Warschauer Paktes waren.)

Nicht einmal alle ehemaligen NATO-Mitgliedsstaaten des ehemaligen „Ostblocks“ sind dafür, wie die Abwesenheit von Slowenien, Kroatien, Ungarn, und Albaniens belegt.

Keines der west- und mitteleuropäischen NATO-Mitglieder ist dafür; im Gegenteil, wie in einem anderen Beitrag des zuvor erwähnten und in der EU zensierten russischen Medienportal berichtet wird, so hielt der deutsche NATO-Botschafter zudem ausdrücklich fest, dass Deutschland

nicht aktiv in den Kampf für ein Nichtmitglied [der NATO] eingreifen wird.

Es wirkt kaum plausibel, dass andere, westlich von Polen und Tschechien gelegene NATO-Länder ohne deutsche Schützenhilfe gegen Russland ins Feld ziehen werden.

Wie die EU, so ist auch die NATO nahezu heillos gespalten, nicht zuletzt, da die erwähnte pro-ukrainische und antirussische Fraktion eine gewisse Ähnlichkeit mit dem strategischen Konzept des „Intermariums“ des Polens der Zwischenkriegszeit aufweist. Diese polnischen Ambitionen sind keineswegs mein Hirngespinst oder gar russische Propaganda – sondern werden seit Februar 2022 immer wieder durch höchste Regierungsstellen in Warschau betont (sehen Sie hierzu die Zusammenstellung auf meinem Substack).

Mene, meine tekel – Nord Stream und die Folgen

Das Eskalationspotenzial des Ukraine-Konflikts war bereits vor den Angriffen auf die Nord-Stream-Rohrleitungen immens und ist seither nicht geringer geworden.

Die Lage der Zelensky-Regierung in Kiew hingegen ist ausgesprochen prekär: nicht nur droht der Ukraine, eher früher als später, das Geld für die Fortsetzung des Kampfes auszugehen.

Wie auch seit Monaten an den immer jenseitiger werdenden EU-Sanktionspaketen „gegen Russland“ (?) ersichtlich ist, sind die Regierungen Europas nahezu ebenso heillos gespalten, wie dies auch in der wenig großartigen Unterstützung für einen baldigen NATO-Beitritt der Ukraine ersichtlich ist.

Wenn es also nicht zu einer nuklearen Eskalation kommt – die angesichts der mit jedem Tag zunehmenden russischen Mannschaftstärke und dem gen Ukraine rollenden schweren Kriegsgerät, dem Kiew wenig entgegenzusetzen hat –, so wird auch dieser Konflikt eher früher als später zu Ende gehen. Mittlerweile hat sich ja auch Elon Musk mit einem Friedensplan zu Wort gemeldet (klicken Sie hier für den ORF-Beitrag, der auch schon recht undiplomatische Antworten aus Kiew umfasst).

Auch wenn man die eingeschränkte Souveränität – und die damit verbundenen Unmöglichkeiten, von heute aus morgen aus der NATO auszutreten – der europäischen Staaten berücksichtigt und die Täterschaft des Angriffs auf die Nord-Stream-Rohrleitungen (noch) nicht eindeutig geklärt ist, so stellen die Explosionen am Grund der Ostsee ein veritables Menetekel für die fortgesetzte Existenz von EU und NATO in deren gegenwärtigen Formen dar.

Europas „9/11“, der Wirtschaftskrach und der bevorstehende Wandel

Weder die NATO noch die EU sind de facto noch funktionierende Organisationen.

Hinsichtlich der Grundsäulen der EU sei noch darauf hingewiesen, dass der bevorstehende Wirtschaftseinbruch – vor dem mit Yves Smith und Nouriel Roubini zwei bereits 2007/08 korrekt erkannt habende Kapazitäten waren – unangenehme Fragen über die fortgesetzte Vorteilhaftigkeit der Mitgliedschaft nach sich ziehen wird.

Auch die NATO ist heillos zerstritten, was vor allem im Kontext der wohl folgenden „Zurückhaltung“ der west- und mitteleuropäischen Mitgliedstaaten ersichtlich sein wird, den militärischen Eskapaden Washingtons (und Polens) ähnlich gefügig zu folgen, wie dies gegen Jugoslawien 1998/99, in Afghanistan nach 2001 oder gegen Libyen 2011 der Fall war. Zweifelsfrei werden weiterhin „Verbindungsoffiziere“, Ausrüstung und Plattitüden zur Verfügung gestellt werden, aber „mehr“ scheint wenig plausibel.

Unter Strich: der Angriff auf die Nord Stream-Rohrleitungen ist Europas „9/11“ – und was auch immer folgend wird, bringt wohl jede Menge absurder, realitätsferner und ultimativ potenziell schwerwiegender Konsequenzen im außen- wie innenpolitischen Bereich.

Wir leben in interessanten Zeiten, aber eines scheint klar: große Veränderungen stehen uns bevor.

Bild Lämpel, Nord Stream Anschlag, CC BY-SA 4.0

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Gaslieferung durch Nord Stream jederzeit möglich

Einschätzung der deutschen Ukraine-Politik

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