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Der Tod der Kultur und des Feuilletons?

Published On: 6. November 2022 0:01

Veröffentlicht am 6. November 2022 von RL.

Das Feuilleton, im 19. Jahrhundert als Zeitungsbeilage etabliert, wartet im 21. Jahrhundert apathisch auf seinen Tod. Der Grund: Eine bald komplette Okkupation der Kunst/Kultur durch die herrschende Obrigkeit und deren Ideologie, flankiert von ihren Hofschranzen, den Gebührensendern und der Mainstream-Presse. Die kritische Kunst ist mit moralindurchsäuerter Do’s and Don’ts inokuliert.

Wir erleben die Verabschiedung der Kunst von freigeistigem Querdenkenden hin zum Totalitären. Und wie alles Totalitäre wird kein Autonomiebereich geduldet: von Geschlecht über Klima bis zur Medizin – alles unter die gleiche staatsräsonierende Fuchtel! Warum sollten da Kunst und Kultur eine Ausnahme machen?

Erinnern Sie sich noch, welcher Film auf der diesjährigen Berlinale den Hauptpreis erhielt? Nein. Unwichtig, Hauptsache die Auszeichnung für die besten Hauptdarsteller wurde gegendert. Oder: Welche Werke zeigte die traditionsgeschwängerte Kasseler Documenta?

Welche davon waren gar ästhetisch wertvoll? Weiss kein Mensch. Bekannt wurden ausschliesslich der Antisemitismus-Skandal und die Beleidigung von Kanzler Scholz durch einen Teilnehmer. Woran arbeiten Amber Heard und Jonny Depp gerade? Unwesentlich. Hauptsache der unappetitliche, partiell fäkale Rosenkrieg zwischen den beiden wurde medial bis zur letzten Sehne ausgeschlachtet – zur Illustration feministischer oder antifeministischer Theorien.

Von der einstigen Traumfabrik Hollywood, in der ebenso einstig tolle Filme entstanden, warten wir nur auf den nächsten #metoo-Skandal. Wir verleiben uns ein, wer auf dem Set erschossen wurde und dass eine Cis-Schauspielerin keinen Transmann spielen darf. Und natürlich, als absoluter Neusprech: Wo kulturelle Aneignung droht.

Nicht besser die Oscar-Verleihung 2022: Wer bekam das goldige Blechmännlein (oder ist es eine goldige Transmännin?) Unwesentlich und konsekutives Schulterzucken. Haften bleibt, dass Will Smith den Moderator georfeigt hat. Ein klarer Fall von toxischer Männlichkeit (…).

Um was geht’s an den Leipziger und Frankfurter Buchmessen?

Wissen Leseratten, welche Autoren eine Auszeichnung erhielten? Ob es Entdeckungen gab, bahnbrechende Werke? Kaum jemand. Viel spannender war zu lesen oder zu sehen, welcher böse rechte Verlag unverständlicherweise wieder einen Stand bekam und wann dieser von semi-analphabetischen Antifanten demoliert wurde.

Und dann gab es noch Bayreuth in diesem Sommer. Was war mit der neuen Inszenierung des Rings der Nibelungen? Für Schlagzeilen sorgte lediglich das MeToo-Outing von Intendantin Katharina Wagner. Einst provozierten Premieren in Bayreuth endlos lange Besprechungen, teilweise waren die Chefsache, wie für den Spiegel-Chef Rudolf Augstein bei Harry Kupfers Ring-Inszenierung 1988.

Aber die moralische Okkupation bedroht nicht nur die Gegenwart, sondern auch die Vergangenheit. Rückwirkend demoliert man Kulturschaffende mit der eisernen Latte des politisch korrekten Verhaltens. Kim Ki-duk, jüngst verstorbener Spitzenregisseur aus Südkorea, zu Lebzeiten mit vielen Festivalpreisen geehrt, soll jetzt in unserem Gedächtnis und seinem Vermächtnis nur noch ein Fummel-König an seinen Darstellerinnen (gewesen) sein.

Gleiches gilt für den Filmemacher Dieter Wedel et al. Von Schauspielern wie Klaus Kinski ganz zu schweigen… Beide Seiten, die künstlerische Seite und den manchmal dazu erforderlichen schwierigen und exzentrischen Charakter nebeneinander stehen zu lassen, diese Dualität, diese Ambivalenz, diese Polarität zwischen Teufel und Engel auszuhalten, scheint heute nicht mehr möglich zu sein.

Die moralische Verurteilung vernichtet auch den gerade heute wie noch nie nötigen Dissens zwischen Kultur und machtbesessener, krankhafter Obrigkeit. «Satire darf alles», meinte einst Kurt Tucholsky. Nein, darf sie schon längst nicht mehr.

Die Kultur wird belanglos

Die Krise des Feuilletons korrespondiert mit der zunehmenden Belanglosigkeit «kultureller» Produktionen. Die Kunst hat nichts mehr zu sagen – oder traut es sich nicht mehr. Noch viel schlimmer: Sie schmiegt sich mit brauner Zunge an den berufsempörten Mainstream-Geist an. Dieser zahlt, also befiehlt er auch.

Wir verbliebenen Dissidenten sind bescheiden geworden: Die Kunst bräuchte nicht einmal Widerspruch einzulegen. Genügen würde uns schon, wenn sie zumindest eine – wertneutral gesprochen – andere Perspektive böte. Aber nein, 95 Prozent der «Künstler» plappern staats- und medienkonditioniert alle Narrative nach, völlig egal, ob Corona-Massnahmen, Genderquatsch, Klimawandel oder Russophobisches.

Es ist der Wahnsinn: In Theatern finden sich Flyer mit der Aufschrift wie «Impfen schützt auch die Kultur!» Bloss welche? Die von Big Pharma, Big Tech, Big Foundations, Big Asset Managements? In denselben Theatern wird das Publikum über Non-Binarität und Genderfluidität und die Renaissance der Knabenliebe und das potenziell salutogenetische des Inzests indoktriniert, das Bundeskanzleramt hisst die Regenbogenfahne und im YB-Kunstrasen-Tempel wehen an den Cornerstangen Regenbogen-Fähnchen.

Der soziale Tod vor Augen

Hauptursache für den «kulturschaffenden» Kadavergehorsam ist die Angst vor der sozialen Fallhöhe, dem gesellschaftlichen Exitus letalis. Anders als in Zeiten von Bert Brecht, Heiner Müller oder Christoph Schlingensief führen Skandale nicht mehr zu Aufmerksamkeit oder gar Ruhm, sondern dem Verlust staatlicher Subventionen oder gar Bühnen, zu Ächtung und Schaffensisolation. Wer kann sich das leisten, wer will das?

Man kriecht, man macht Bücklinge, man leckt den «Entscheidungsträgern» den Allerwertesten, man identifiziert sich mit dem Aggressor gegen die eigene Profession. Mike Müller, die menschliche Inkarnation eines gestrandeten Wals, entblödete sich nicht, zu fragen: «Ist der Freiheitsverlust, den wir dank der Skeptiker-Idioten hinnehmen müssen, eigentlich durch die Verfassung abgesichert? Frage für ein ungeimpftes Arschloch!»

Genau genommen kann man von einem kulturellen Stockholm-Syndrom sprechen. Subversive Ansätze wie bei Rainer Werner Fassbinder, dessen Helden ihr Anderssein zelebrierten und die Assimilation verweigerten, sind heute genauso undenkbar wie der Klartext eines Dieter Hildebrandt in seiner legendären Sendung «Scheibenwischer».

Die Aufnahme in die urban-hype Bionade-Bourgeoisie ist die bald alternativlose Sehnsucht von Künstlern wie auch ihren Kritikern. Wehe, einer steigt aus diesem Schema aus – es droht das Schwert der Denunziation. Christian Palm im Redaktionsnetzwerk Deutschland: «In der Pandemie haben Kulturschaffende nicht immer das beste Bild abgegeben. Manche haben sich komplett aus dem gesellschaftlichen Konsens verabschiedet.»

Wieder etwas dazu gelernt: Der Respekt vor dem gesellschaftlichen Konsens ist die Hauptaufgabe der Kunst – genau, der sinnentarteten und «abgerundeten» Kunst 3.0.

Da klopf ich mir lieber selbst auf die Schultern, wenn ein befindlichkeitsverletztes, zartbesaitetes Wesen in der Pause meine Vorstellung verlässt, denn in dem Moment, in welchem mein jeweiliges Programm politisch-korrekt und woke abgerundet ist, zerstört es sich selbst. Die Kunst braucht Edward Munch mehr denn je, seinen Schrei als Aufschrei. Lernen wir wieder zu schreien – zumindest in der Kunst und Kultur – wo denn sonst noch, Freunde des freien Denkens?

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Dies ist der leicht gekürzte Newsletter von Marco Caimi, Arzt, Kabarettist, Publizist und Aktivist. Aus Zensurgründen präsentiert er seine Recherchen nebst seinem YouTube-Kanal Caimi Report auf seiner Website marcocaimi.ch. Caimis Newsletter können Sie hier abonnieren.

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