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Eine Pilgerreise nach Ägypten zur 27. Weltklimakonferenz

Published On: 7. November 2022 9:26

Im Mittelalter hieß es, durch barmherzige Taten, durch Ablass-Zahlungen oder durch eine Pilgerreise könne man den Weltuntergang abwenden oder sich selbst zumindest zu den Erretteten zählen. Ja, etwa durch „Pilgerreise“: Wie ist es doch im ägyptischen Nobel-Badeort Scharm el Scheich am Roten Meer so schaurig-schön.

IMAGO / Steinach

Apokalypsen von Weltuntergang gibt es seit Jahrtausenden. Gurus, Hohepriester, Propheten, Religionsgründer, Sektenoberhäupter, Philosophen, Astrologen, Science-fiction-Künstler und Co haben an diesen Szenarien mitgewirkt. Und wirken daran mit. Nun erfahren sie Assistenz durch die UNO.

Eingetreten ist der Weltuntergang trotz wiederholter Prophezeiungen zwar immer noch nicht, und auch der Kölner Dom steht noch nicht in der ausgedehnten Nordsee, wie der Spiegel schon 1986 glauben machen wollte und jetzt wieder glauben macht. Auch die „Letzte Generation“ wird nicht die letzte, aber hoffentlich die auf längere Zeit letzte sein, die mit ihrer von Politik und Medien zum „Aktionismus“ geadelten Dummheit und Arroganz, ja mit ihrer antidemokratischen und extremistischen Attitüde tagtäglich Straftaten begeht, Hunderttausende von der geregelten Arbeit abhält, Rettungsfahrzeuge blockiert, Kunstwerke der Menschheit beschädigt und sich im Besitz eines neu definierten Gewaltmonopols glaubt.

Man fühlt sich zurückversetzt ins Mittelalter. An „Jüngste-Gericht“-Szenarien. Ein Mittelalter, das bekanntermaßen auch Wärme- und Kälteperioden hatte. Ohne Dieselautos übrigens! Ohne Kohlekraftwerke und Co! Aber das war vor einem gewissen Immanuel Kant, der der Menschheit und zumal den Deutschen 1784 ins Stammbuch schrieb: „Faulheit und Feigheit sind die Ursachen, warum ein so großer Teil der Menschen unmündig bleibt. Es ist so bequem, unmündig zu sein.“

Das hindert eine renommierte Kobalt/Kobold-Expertin, für die das Netz der Speicher ist, die es mit einem britischen Seminarschein in „Völkerrecht“ zur ersten „feministischen“ Außenministerin dieses unseres Landes brachte und die sich eine Greenpeace-Chefin zur Staatssekretärin holte, nicht daran zu sagen: „Die Menschheit steuert am Abgrund.“ Die um sich greifende pseudoreligiöse Verblödung vor allem des Westens mit seinen Klima-Akklamations- und Apportier-„Wissenschaftlern“ dürfte sie als Grund nicht gemeint haben, und die um sich greifende Herrschaft des Pöbels auch nicht.

Ach ja, Baerbock meint auch: „Die Menschheit steuert auf einen Abgrund zu, auf eine Erwärmung von über 2,5 Grad, mit verheerenden Auswirkungen auf unser Leben auf dem einzigen Planeten, den wir haben.“ Und: Die Welt habe „alle nötigen Instrumente in der Hand, um die Klimakrise zu begrenzen und auf den 1,5-Grad-Pfad zu kommen“. Naja, Kindergarten-Rabulistik und „grüner“ Größenwahn! Für Baerbock ist die Klimakrise übrigens „weiterhin das wichtigste Sicherheitsthema, nicht Russlands Krieg in Europa“. Was Putin also inszeniert, sind Peanuts? Mit oder ohne Nuklearwaffen?

Pilgerreisen wie im Mittelalter

Zurück zum Mittelalter 2.0 – diesmal Mittelalter anno 2022: Wo ist der Unterschied? Damals hieß es, durch barmherzige Taten, durch Ablass-Zahlungen oder durch eine Pilgerreise könne man den Weltuntergang abwenden oder sich selbst zumindest zu den Erretteten zählen. Ja, etwa durch „Pilgerreise“: Also, wie ist es doch im ägyptischen Nobel-Badeort Scharm el Scheich am Roten Meer so schaurig-schön. 40.000 Klima-Apokalyptiker aus 200 Ländern treffen sich dort für zwei Wochen zur UN-Klimakonferenz COP27 – also zur 27sten „Climate Change Conference“. Ein echtes Urlaubs-Schnäppchen, liegen die Temperaturen dort aktuell doch zwischen 16 und 29 Grad und die Wassertemperatur bei 24 Grad. Zudem werden rund 100 Staats- und Regierungschefs erwartet, darunter Olaf Scholz und US-Präsident Joe Biden.

Um keinen eigenen CO2-Fußabdruck zu hinterlassen, sind bestimmt alle Vierzigtausend, schwerbepackt mit Akten, mit dem Lastenfahrrad oder mit dem Schlauchboot angereist. Mit Chinas Staatschef Xi Jinping und Indiens Premierminister Narendra Modi, deren Länder mit den USA zu den größten CO2-Emittenten zählen, werden zwei der wichtigsten Spitzenfiguren bei der Konferenz übrigens fehlen. Auch Russlands Präsident Wladimir Putin nimmt nicht teil. Und dass ein großes Problem beim anthropogenen Anteil am CO2-Ausstoß die wachsenden Emissionen von fast vier Milliarden Chinesen, Indern und Afrikanern (also der Hälfte der Menschheit) sind, steht aus antirassistischen Gründen auch nicht zur Debatte.

Am deutschen Wesen?

Aber am deutschen Wesen soll die Welt genesen. Zur Erinnerung: Zu den anthropogenen CO2-Emissionen in der Atmosphäre entfallen auf China rund 30 Prozent, auf die USA 14 Prozent, auf Deutschland 2 Prozent. Fiktive Rechnung also: Würde Deutschland sofort mit allen Pflanzen, Tieren, Menschen zu existieren aufhören, dann würde die globale jährliche anthropogene CO2-Emission um maximal 0,7 Milliarden Tonnen CO2 zurückgehen. Das sind gerade einmal 0,02 Prozent der etwa 3.000 Gigatonnen des in der Atmosphäre befindlichen CO2. Hauptsache, Deutschland rettet das Klima und die Welt. Echte, seriöse Wissenschaftler kommen nicht zum Zug, wenn es um Quasi-Religiöses geht, wenn der Kopf nicht reinlässt, was der Bauch nicht will. Rationalität ist bei der COP27 nicht gefragt. Gegen gefühlige Horrorszenarien hat nüchterne Erkenntnis keine Chance. Denn es gilt „horror sells“.

Wissenschaftliche Unsicherheiten

Übertuscht werden Fakten jedenfalls von einem allgegenwärtigen, eben typisch deutschen, seit 1945 schier genetisch angelegten Schuldkomplex: Wenn ich nicht Müll trenne, sterben Eisbären. Deren Population übrigens wächst. Nun, ein schlechtes Gewissen ist eben auch ein gutes Ruhekissen. Aber vielleicht lebe ich ja vegan und folge dem UNO-Programm „The Great Reset“ und seiner Agenda 2030 mit 17 „Sustainable Development Goals“. Wir Deutsche sind dabei – und jeder fünfte wählt „grün“ – mindestens jeder zweite „grüne“ Imitate. Der Bio-Anteil in Kantinen der Bundesverwaltung soll mindestens 20 Prozent betragen. Der Fleischkonsum soll bis 2030 pro Woche 300 Gramm nicht überschreiten. Brav macht man, was „Degrowth-Experten“ von mir verlangen. Und wenn es denn sein muss, dann geht es sogar den Hunden an den Fressnapf. Die rund zehn Millionen Hunde in Deutschland verursachen in ihren im Schnitt 13 Jahre währenden Leben 82 Millionen Tonnen CO2.

Alles in allem: Das Ganze ist eine global regierungsamtlich orchestrierte Massenpsychose. Das Seltsame ist, dass hier „demokratische“ Staaten über „Klima“ den totalitären Zugriff inszenieren wollen. Mit Verboten, Verboten, Verboten. Die autoritären, diktatorischen Regime brauchen dafür keinen Anlauf und kein „Klima“. Sie tun, was sie wollen, nicht zur Rettung der Welt, sondern zur Rettung ihrer Regime – ohne Rücksicht auf CO2, Corona und Co. Gemeinsam ist beiden: Sie praktizieren „Phobokratie“, also Herrschaft (Kratie) mittels Angst (Phobie). Mit Angst(machen) regiert sich eben gut. Halt: Mit Angstmachen u n d mit Volksverdummung!

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