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Wie backe ich mir eine Regierungschefin – am Beispiel der WEF Young Global Leader Sanna Marin

Published On: 13. November 2022 8:47

In der finnischen Sendung „Vuoroin vieraissa” („Abwechselnd zu Gast“) der Journalistin Maria Veitola werden verschiedene bekannte Persönlichkeiten vorgestellt, man unterhält sich über Paarbeziehungen, wie man mit sich selbst achtsam umgeht, über Psychotherapien, die Herausforderungen, als Frau in der Musikbranche zu bestehen, Alkoholkonsum, über Corona-Kritik, usw., ganz im Stil des Portraits eines Frauenmagazins. Nun war auch finnische Premierministerin Sanna Marin zu Gast bei Maria Veitola.

Die Sendung wird so vorgestellt:

„Maria möchte wissen, wie Sanna mit der aktuellen Weltlage zurechtkommt. Sie sprechen über die bevorstehenden Wahlen und darüber, wie sich das Feiern der Premierministerin auf ihre Wahrnehmung in der Öffentlichkeit auswirken könnte. Auch Marias Sohn Taisto und sein Freund Antti dürfen der Premierministerin ihre Anliegen vortragen.“

Man muss sagen, die Propaganda-Show ist gelungen. Die Journalistin stellt keine einzige kritische Frage, stattdessen spielt sie Sanna Marin die Bälle zu, die diese geschickt nutzt, ein einnehmendes Bild von sich zu erschaffen: die mit sich selbst zufriedene, effiziente und schöne junge Frau, die sich selbst nicht so ernst nimmt, „nur ein Mensch“ ist und „nur ihren Job“ erledigt und auf die öffentliche Aufmerksamkeit wenig gibt. Dabei sieht sie in jeder Einstellung perfekt aus und ist einwandfrei in Szene gesetzt, von Make-up und Kleidung über Gesten bis hin zu all ihren Antworten, die alles und nichts aussagen. Ulkigerweise sagt sie dennoch im Laufe des Gesprächs, keinen Stylisten zu haben und höchstpersönlich die sozialen Medien zu füttern.

Ja, auch Kinder kommen zu Wort und sprechen die Premierministerin gegen Ende der Sendung dann gleich auf das Thema ihrer tiefen Klima-Angst an: „Ich denke über den Klimawandel nach, der mit großer Geschwindigkeit vorangeht“, sagt Marias Sohn Taisto, „der Klimawandel ist für mich etwas, das ich überhaupt nicht will, dass es passiert. Darüber habe ich viel mit Maria gesprochen. Ich hoffe, dass es wirklich große Veränderungen gibt, ehe uns der Klimawandel überwältigt.“ Dafür ist Sanna Marin bestens gerüstet. Sie will die Kinder nicht beklemmen, „doch leider haben wir schon, was das Klima betrifft, eine Kettenreaktion, die schwer aufzuhalten ist. Wir sind schon auf einem sich beschleunigenden Pfad.“

Wirklich nichts wird in dieser Sendung auch nur ansatzweise abgeklopft, bei jedem Thema wird vor Sanna Marin der rote Teppich ausgerollt, und natürlich fehlen sie nicht, die Modethemen: Die Regenbogen-Community, der menschengemachte Klimawandel, der Krieg in der Ukraine, usw. Dazu könnte man doch einiges sagen. Doch die Themen bleiben Dekoration, sie sind dazu da, zu zeigen, wie zeitgemäß, wie hip, wie verantwortungsbewusst, fröhlich und dabei auch noch ungemein entspannt die finnische Premierministerin doch ist. Natürlich, sie mag eine nette junge Frau sein. Doch sie ist natürlich auch die Premierministerin Finnlands. Vielleicht scheut man sich, dieser jungen Politikerin kritische Fragen zu stellen? Sie könnte ja in Tränen ausbrechen…

Sie spricht ein hingerotztes Finnisch, doch die jüngeren Wähler ohne Kultur und Wurzeln stört das nicht, im Gegenteil. Und wenn das Mädel von Nebenan es schafft, Premierministerin zu werden, dann doch auch man selbst, so wird sich mancher denken bei so viel „Gleichstellung“. Und Sanna Marin spricht gerne von Gleichstellung und immer wieder vom „Menschsein“. Dazwischen sieht man sie, wie sie hilft, den Tisch zu decken, wie sie aus der Sauna kommt, wie sie die Bilder an der Wand bewundert und mit Maria Gefälligkeiten austauscht. „Ich bin nur ein Mensch“, betont sie, doch es scheint eigentlich so, als kaschiert sie mit dieser Aussage das genaue Gegenteil.

Was würde denn passieren, wenn jemand wirklich kritische Fragen stellt? Wenn jemand ganz anders denkt? Ist sie immer noch so freundlich und entspannt, wenn ein Journalist ihr nicht die vom eigenen Kind gemachte Limonade anbietet nicht freundschaftlich begegnet, sondern knallhart nach Begründungen fragt und diese abklopft? Sanna Marin gibt von sich das Bild einer effizienten und emsigen Arbeitsbiene, doch über die wahren Inhalte ihrer Arbeit hält sie sich bedeckt.

„Die Welt ändert sich, und man versucht, damit Schritt zu halten“, so lautet eine bestätigende Replik von Maria Veitola auf Sanna Marins Aussagen. Welche Veränderungen es sind und warum man denn damit Schritt halten sollte, das wird gar nicht erst versucht zu betrachten. Zugrunde liegt das Mantra der Moderne: Morgen ist besser als das, was gestern war, einfach weil es sich durchgesetzt hat.

Die Rede von Gleichstellung kaschiert heute vielfach das genaue Gegenteil: Kälte, Gleichgültigkeit, Snobismus. Gleichstellung gilt nur, solange alle gleich sind. Wehe aber jenen, die es nicht sind! Denkt jemand anders, so antwortet man nicht, lässt ihn abblitzen, begegnet ihm ablehnend bis hin zur Vernichtung. Man tut das, was man mit den Pride-Paraden und Solidaritätsbekundungen doch eigentlich zu bekämpfen meint. Man erschafft eine Kultur von Hetze, Hass und Spaltung, wo die Menschen zuvor doch auch schon die Freiheit hatten, sich in den ihnen gegebenen Begegnungen auf ihre je eigene Weise zu verhalten. Liebe ist nicht gleiches Recht, sondern zur Kommunikation gegeben mit dem, der anders ist als man selbst. Und zur Freiheit gehört auch, dass man nicht jeden liebt. Eigentlich tut man so, als wären Schwule, Paradiesvögel, Empfindsame, Eigenwillige, usw. gerade erst vom Himmel gefallen, als hätte es noch nie zuvor Menschen gegeben, die mit ihnen gelebt und gearbeitet und gefeiert hätten. Als hätte es immer nur gute Schwule gegeben und immer nur solche, die sie zu Unrecht und kalt verurteilt hätten.

Die Journalistin Maria Veitola behauptet von sich selbst, pansexuell zu sein, sie blickt auf eine Reihe von Verflossenen zurück, Männer, Frauen, Transsexuelle (Maria Veitola: ”Olen panseksuaali” (iltalehti.fi)). Derzeit lebt sie mit einem heterosexuellen Mann und meint, man würde sie deshalb fälschlicherweise für „hetero“ halten. Man darf gespannt sein, wohin der Wind weht, wenn der Affekt verpufft ist, der die Identität des jeweiligen Moments bestimmt. Identität ist heute offensichtlich nur noch so etwas wie eine Ratte. Die Frage ist, wer ist der Rattenfänger? Das Ende der Geschichte ist bekannt.

„Jedes Coming-out gibt anderen mehr Raum zu sein und das Leben zu leben, das nach ihm selbst aussieht“, gibt Maria Veitola auf Instagram zum Besten. (Jokainen ulostulo antaa muille enemmän tilaa olla ja elää omannäköistään elämää.

Maria Veitola auf Instagram: „Mielenterveysmaanantai! ❤️🏳️‍🌈 Seksuaali- ja sukupuolivähemmistöihin kuuluvat ihmiset, etenkin nuoret kärsivät muita enemmän…“

Wirklich jedes? Wie steht es um das Coming-out der Menschen, die nicht das glauben, was heute Mainstream ist? Der Prüfstein einer Gesellschaft ist ihr Umgang mit echten Alternativen und jenen, die anders sind, anders denken und fühlen und anders leben. Was erkennt man an und weshalb? Wo ruft man laut: „Halt!“ und wieso? Was lehnt man rundheraus ab und warum?

Doch Unterschiede werden heute auch in Finnland nicht mehr gemacht, alle sollen gleich sein und werden dazu erklärt. Aber wer wie Sanna Marin am „Girls Day 2022“ zu allen Mädchen und Frauen da draußen sagt: „You are amazing!“, der schafft das Wunderbarsein ganz ab, denn wenn alle wunderbar wären, wer ist es denn dann noch wirklich? An wen glaubt jemand, der an „alle“ glaubt? Nur noch an sich selbst.

Auch die finnische Gesellschaft hat inzwischen also die Friedenswunschwelt der Moderne verinnerlicht, in der alle gleich sind und der Mensch nur noch als ein Bündel an Information betrachtet wird, das völlig austauschbar ist. Dann ist der eine eben non-binär, der andere cis, der nächste ein Chamäleon in Sachen gesellschaftlicher Gefühlsduseleien, wieder einer Seismograph anmarschierender Erlebniswelten. Leitplanke ist das Gefühl. Wahrheit gibt es nicht, und Fakten sind, was Macht dazu erklärt. Wer Macht hat, kann sogar Geschlecht zu etwas Irrelevantem erklären, wie einen Motor, den man nicht braucht, obwohl man das Auto ja starten will.

Die finnische Premierministerin sitzt also mit einer nicht wirklich kritische Fragen stellenden Journalistin in deren kindgerechter öffentlicher Privatwelt und phantasiert scheinbar völlig harmonisch, entspannt und selbstkritisch die Utopie menschlicher Wunderbarkeit herbei. Die ganze Sendung ist das Produkt einer PR-Agentur, ihr fehlt jedweder Inhalt, der Person und Sache angemessen wäre. Vor nicht allzu langer Zeit hatte Sanna Marin noch eigene Standpunkte, doch sie macht es wie ihr Idol Angela Merkel. Standpunkte sind nicht wichtig, sie stören nur und behindern eine Karriere in unserer Welt, die nicht mehr demokratisch organisiert ist und deren Öffentlichkeit und Märkte inzwischen von den Interessen des heute global flutenden Geldes verseucht werden. Insofern ist diese Sendung nicht mehr als Infotainment für die Massen, und es kann auch gar nicht sein, dass Sanna Marin das nicht wüsste und in einer solchen Inszenierung tatsächlich „einfach nur ein Mensch“ wäre. Es kann gar nicht sein, dass ihr nicht klar wäre, wessen Interessen sie – statt denen des finnischen Volkes – wirklich vertritt. Die Interessen des ukrainischen Volkes, des Planeten oder der sexuellen Minderheiten sind es wohl nur vordergründig.

Categories: Peter F. MayerTags: , , Daily Views: 1Total Views: 22
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