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Das andere «Wort zum Sonntag» oder: Der ewige Zug nach Mehr

Published On: 19. November 2022 22:03

Veröffentlicht am 19. November 2022 von LM.

«Gut gespritzt ist halb gereist.» Bislang hab ich diesen Werbespruch noch bei keinem Reisebüro gefunden. Aber das kann sich ja noch ändern, wenn es nach dem Willen der «Grossen» geht, der «20 Grossen».

Auf der Ferieninsel Bali haben sie die Absicht bekundet, die «Milliarden Kleinen» nur noch mit dem jeweils aktullen Schuss in Muskeln und Venen auf Reisen gehen zu lassen. Damit wollen sie anknüpfen an «den Erfolg der bestehenden Standards und digitalen Covid-19-Zertifikate» – und erklären so wie nebenbei jene Zertifikate zu Vorläufern des neuen Passierscheins. Dies vorab zu vermuten, das war natürlich eine pööse Verschwöhrungstheorie.

Aus dieser Meldung aus Bali entspann sich letzte Woche im Kommentarbereich einer Telegram-Gruppe eine kleine Diskussion. Wer den Schwab eigentlich für solches Zeugs autorisiert habe, fragte einer. «Wir alle», meinte der nächste; wir würden ja «nichts dagegen unternehmen». – Nichts? Ein Dritter ergänzte jedenfalls, wir müssten uns «besser organisieren» und «regional selbständige Gruppen aufbauen», die sich für die Wahrheit einsetzen und so die Menschen sammeln.

Bei diesem Gedanken war es aber einem Vierten nicht wohl. Wer von den gescheiten Leuten hier denn schon die derzeitigen guten politischen Initiativen unterschrieben habe, hielt er dagegen; und wer unterstützt die neuen politisch Verfolgten in ihren Verfahren? Ihm sei das alles zuviel an «esoterischem Blabla». Und überhaupt, ergänzte ein weiterer: Bis eigene Strukturen verfingen, sei «der Zaun» um einen herum doch «längst hochgezogen».

Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Also das eine tun und das andere nicht lassen? Sich und andere innerhalb vom «System» verteidigen und vermeintlich alte Rechte einfordern und zugleich auf Eigeninitiative und bedachte Inspiration hin das Neue wagen? Die Spannung zwischen beidem ist in unseren Tagen allgegenwärtig; kaum jemandem, der selberdenkend unterwegs ist, kann sie fremd sein.

Kommen wir zu spät mit unseren angedachten Alternativen der Selbstversorgung, der besseren Heilmethoden, der pragmatischen wechselseitigen Hilfe, der authentischen Gemeinschaften? Sind wir darüber so sehr mit uns selber beschäftigt, ja abgelenkt, dass eine immer ausgefeiltere Überwachung wie ein schleichender Frost das kaum abgedichtete Haus durchdringen kann?

Ich verstehe jeden, den hier zwischendurch die Selbstzweifel schütteln. Denn diese Gefahr des eigenen Zuspätkommens kann einen ebenso anspornen wie lähmen. Man lebt noch innerhalb des Alten, weiss aber, dass diese Hütte keinen Bestand hat, und so drängt es einen dazu, einen ganz neuen Bau zu errichten.

Paulus geht sogar einen Schritt weiter und schreibt von einem «Haus, nicht mit Händen gemacht». Es sei vielmehr «ewig» und «im Himmel». – Die beschriebene Spannung wird damit nicht kleiner. Also «seufzen wir auch und sehnen uns danach», «seufzen (…) und sind beschwert», weil einen der nur schon erahnte Übergang vom einen zum andern innerlich zerreisst.

Viel angenehmer wäre es, direkt aus den alten Verhältnissen in die neuen hinübergleiten zu können. Eine Zeit, ein Raum genau dazwischen, das ist die Schutzlosigkeit pur. «Was willst denn jetzt? Aufs Bisherige schimpfst du, aber leben kannst von deinen Träumen ja doch nicht!» Es wäre soviel schöner, «lieber nicht entkleidet, sondern überkleidet [zu] werden», gesteht Paulus; aus einem verbrecherischen Regime – als das viele die gegenwärtige Politik erleben – gleich überzusetzen in «das Licht». Geht aber nicht.

Was bleibt und zieht und trägt, den politischen Visionär, das ist seine feste Überzeugung. Er hat sie mit ersten Gefährten geteilt, und zusammen sind sie schon ein schönes Stück des Weges gegangen; man könnte sicherlich schon weiter sein, aber immerhin …. Trotz allem ist er innerlich am Leben geblieben, und zusammen gehen sie weiter.

Weiter vielleicht bis hin zu der grossen Vision von einer tatsächlich neuen Erde und von dem neuen Bau des eigenen Menschseins, der «nicht mit Händen gemacht» ist. Was ihn, den dergestalt Inspirierten, bis dahin trägt und nährt, das ist der lebendige «Gott, der uns als Unterpfand den Geist gegeben hat», die immer neu erfrischende Quelle von «da draussen».

Die Spannung zum berühmten Hier und Heute ist oft wahrhaft nicht angenehm. Aber aus ihr besteht das Leben, das übergreifende: über die eigene Generation hinaus, weil wir selber ja doch nicht fertig werden (und uns das ohne falsche Wehmut eingestehen), und über diese vergehende Welt hinaus, während wir hier «im Glauben (wandeln) und nicht im Schauen» – und uns das alles andere als träge macht.

Willkommen im heutigen Ewigkeitssonntag.

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Wort zum Sonntag vom 14. Nov.: Der neue Auszug aus Ägypten

Lothar Mack war als Gemeindepfarrer und bei verschiedenen Hilfswerken und Redaktionen tätig. Sein kritischer Blick auf Kirche und Zeitgeschehen hat ihn in die Selbständigkeit geführt. Er sammelt und ermutigt Gleichgesinnte über Artikel und Begegnungen und ruft auch an Kundgebungen zu eigenständigem gläubigem Denken auf.

Telegram-Kanal: @StimmeundWort

Website: www.stimme-und-wort.ch

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