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USA: Die Tentakel der Lebensmittel- und der Agrarindustrie

Published On: 25. Dezember 2022 0:04

Veröffentlicht am 25. Dezember 2022 von LK.

Wie weit die Tentakel der Lebensmittelindustrie und Grosslandwirtschaft reichen, ist insbesondere in der Corona-Zeit deutlich geworden (wir berichteten). Beide Wirtschaftszweige haben von der Krise profitiert und üben nun einen noch grösseren Einfluss auf die Nahrungsmittelindustrie aus. Darüber berichtet das Medienportal The Defender unter Berufung auf Informationen der ETC Group.

Die ETC-Gruppe (Action Group on Erosion, Technology and Concentration) befasst sich mit den sozioökonomischen und ökologischen Fragen im Zusammenhang mit neuen Technologien, die Auswirkungen auf die ärmsten und schwächsten Menschen der Welt haben könnten. Sie untersucht zudem die ökologische Erosion (einschliesslich jener von Kulturen und Menschenrechten) und die Entwicklung neuer Technologien, insbesondere in der Landwirtschaft, aber auch im Zusammenhang mit Genomik.

Ausserdem überwacht sie Fragen der globalen Governance einschliesslich der Unternehmenskonzentration und des Handels mit Technologien. Die Gruppe ist auf der politischen Ebene tätig und arbeitet eng mit Partnerorganisationen der Zivilgesellschaft und sozialen Bewegungen zusammen, insbesondere in Afrika, Asien und Lateinamerika.

Der jüngste diesjährige Bericht der ETC Group zur Unternehmenskonzentration bietet eine Momentaufnahme der weltweiten Lebensmittelbarone, also der grössten Akteure in der industriellen Lebensmittel- und Landwirtschaftskette. The Defender hat die führenden Unternehmen untersucht, die jeden der elf Schlüsselsektoren der Agrarnahrungsmittelindustrie kontrollieren: Saatgut, Agrochemikalien, Tiergenetik, synthetische Düngemittel, Landmaschinen, Tierarzneimittel, Rohstoffhändler, Lebensmittelverarbeiter, die Fleischindustrie, Lebensmitteleinzelhandel und Lebensmittelzustellung. Die Rankings basieren auf den Umsatzzahlen des Jahres 2020.

Die Ergebnisse zeigen, dass im Agrar- und Lebensmittelsektor eine grosse Konzentration stattgefunden hat. Beide Sektoren würden von nur vier bis sechs marktbeherrschenden Unternehmen kontrolliert. Hierdurch erhielten diese einen enormen Einfluss auf Märkte, Agrarforschung und politische Entwicklung. Dies wiederum untergrabe die Ernährungssouveränität.

Inmitten der «Pandemie» – kombiniert mit Klimaschocks, Lieferkettenstillstand, Preisspitzen, zunehmendem Hunger, Nahrungsmittel- und Energieknappheit, Bürgerkriegen, Rassengewalt und Kriegen – hätten diese Marktführer von der Krise profitiert.

Dabei untergrüben sie die Rechte von Bauern, Kleinbauern, Fischern und Viehzüchtern, selber Lebensmittel für ihre Gemeinschaften und andere Menschen zu produzieren, schreibt The Defender. Diese Barone beuteten Arbeiter aus und vergifteten Böden und Wasser. Ausserdem verminderten sie die biologische Vielfalt und erhielten sie ein Lebensmittelsystem aufrecht, das rassistisch sei und auf wirtschaftlicher Ungerechtigkeit beruhe.

The Defender macht auf sektorübergreifende Trends aufmerksam, die die Macht und Kontrolle der Lebensmittelbarone über die industrielle Lebensmittelkette festigen:

  • die Digitalisierung von Lebensmitteln und Landwirtschaft;
  • die wachsende Macht der asiatischen und insbesondere chinesischen Lebensmittelbarone;
  • die horizontale Integration einschliesslich der zunehmenden Beteiligung von Vermögensverwaltungsgesellschaften an Lebensmittel- und Landwirtschaftssektoren. Dies erweckt den Anschein von Wettbewerb, aber tatsächlich wird der Wettbewerb geschwächt.

Angesichts der zunehmenden Konzentration und Macht der Lebensmittelbarone müsse man daran erinnern, dass die Bauern einen Grossteil der Menschen auf der Welt ernähren. Das bäuerliche Netz versorgt The Defender zufolge mit weniger als 30 Prozent der weltweiten Land-, Wasser- und Agrarressourcen rund 70 Prozent der Weltbevölkerung.

Vorschläge von der Basis wie etwa der Organisation International Planning Committee for Food Sovereignty’s Nyéléni Process zielten darauf ab, Bauern, Züchter, Fischer, Jäger und Verbraucher wieder in den Fokus des Lebensmittelsystems zu rücken und die Macht der industriellen Landwirtschaft zu schwächen.

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