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Der Spiegel und die Tragödie von Dnipro

Published On: 17. Januar 2023 16:51

In Dnipro ist eine Rakete in einem Wohnhaus eingeschlagen, das eingestürzt ist und mindestens 40 Menschen unter sich begraben hat. Der Spiegel spricht von einer „russischen Terrorstrategie gegen ukrainische Zivilisten“. Was ist wirklich passiert?

Der Spiegel hat unter der Überschrift „Russlands Krieg gegen die Ukraine – 950 Kilo Sprengstoff auf einen Plattenbau“ von dem Raketeneinschlag in ein Hochhaus in der ukrainischen Stadt Dnipro berichtet und von einer „russischen Terrorstrategie gegen ukrainische Zivilisten“ gesprochen. Damit erweckt der Spiegel den Eindruck, Russland habe das Wohnhaus gezielt beschossen, wie auch die ursprüngliche Überschrift des Spiegel-Artikels suggeriert hat, die lautete „Ukraine-Krieg – Russlands Raketenangriff auf ein Wohnhaus in Dnipro

In dem Spiegel-Artikel kann man zu Beginn lesen:

„Wo einst ein neunstöckiger Plattenbau stand, raucht seit Samstagnachmittag ein zehn Meter hoher Berg aus Schutt. Die »Uferstraße des Sieges 118« in Dnipro, der viertgrößten Stadt der Ukraine, ist Ziel von Russlands bisher wohl schwerster Einzelattacke auf ein Wohngebäude, auf ukrainische Zivilisten. (…) Die Katastrophe von Dnipro ist ein Zeichen, dass auch der neue russische Generalstabschef Walerij Gerrassimow keine Rücksicht auf Zivilisten nehmen wird – oder im Gegenteil die Angriffe auf zivile Ziele noch verstärkt.“

Schauen wir uns also die Fakten an

Ukrainische Widersprüche

Auf Videos von dem Vorfall kann deutlich eine laute Explosion hören, und erst danach erfolgt der Einschlag in das Haus und die zweite Explosion. Da es in Dnipro zu dem Zeitpunkt keine anderen russischen Angriffe gab, ist die Frage, was war das für eine erste Explosion.

Jeder, der wie ich, schon in dem Konfliktgebiet war, kennt die Antwort, denn das hört man dort oft. Die erste Explosion war die Flugabwehr, die ein anfliegendes Geschoss abgeschossen hat. Das ist sehr laut, wie ich dort erfahren haben. Dass bedeutet, die ukrainische Luftabwehr hat die russische Rakete abgeschossen und sie ist dann in das Wohnhaus gefallen und ist dort explodiert. Das hat auch der ukrainische Präsidentenberater Alexej Aristowytsch öffentlich erklärt.

Damit trägt die ukrainische Luftabwehr die Schuld an dem Unglück, was aber nicht ins Bild passt. Der Spiegel erwähnt das auch und beim Spiegel klingt es wie folgt:

„Generalleutnant Mykola Oleschtschuk, Befehlshaber der ukrainischen Luftwaffe, gab nach der Katastrophe bekannt, dass die Streitkräfte derzeit noch nicht über Mittel verfügen, eine Kh-22 vom Himmel zu holen. Erst westliche Flugabwehrsysteme wie Patriot PAC-3 oder SAMP/T, die in Zukunft zur Verfügung gestellt werden könnten, wären dazu in der Lage. »Seit Beginn der militärischen Aggression Russlands wurden mehr als 210 Raketen dieses Typs auf das Territorium der Ukraine abgeschossen. Keine von ihnen wurde von Luftabwehrsystemen zerstört«, betonte er.
Diese Klarstellung war nötig geworden, weil Oleksij Aristowytsch, Berater des ukrainischen Präsidentenbüros, zuvor in einer Fernsehsendung über den Abschuss der Kh-22 spekuliert hatte: Es sei vielleicht die ukrainische Luftabwehr gewesen, die die anfliegende Rakete aus der Bahn und auf den Wohnblock gelenkt habe.“

Man fragt sich, wie so oft bei der ukrainischen Propaganda, mal wieder: Ja, was denn nun?

Der Grund ist, dass die ukrainische Propaganda regelmäßig meldet, bis zu 80 Prozent der russischen Raketen abzufangen, darunter bisher auch Raketen des Typs Kh-22. Nun jedoch erzählt die Ukraine das Gegenteil, um von ihrer Verantwortung für die Tragödie abzulenken und noch einmal Patriot-Systeme zu fordern. Und natürlich macht der Spiegel mit.

Der Rücktritt

In der Ukraine wurde der Druck auf Aristowytsch so groß, dass er inzwischen zurückgetreten ist, denn ihm wird wegen seiner Aussage, die ukrainische Luftabwehr habe die russische Rakete abgeschossen, wonach diese in das Haus gestürzt ist, in der Ukraine vorgeworfen, ein Instrument der russischen Propaganda zu sein. Das ist absurd, immerhin war Aristowytsch bisher als einer lautesten anti-russischen Agitatoren bekannt. Aber so ist die heutige Ukraine eben.

Auf Telegram veröffentlichte Aristowytsch ein Foto seines Rücktrittsgesuchs mit den Worten:

„Ich habe ein Rücktrittsgesuch geschrieben.
Ich möchte ein Beispiel für zivilisiertes Verhalten geben:
Ein prinzipieller Fehler bedeutet Rücktritt.“

Wer greift Zivilisten an?

Die westliche Propaganda erweckt den Eindruck, die Russen würden ständig zivile Ziele angreifen und Zivilisten töten. Dass das nicht der Fall ist, kann man indirekt sogar in den westlichen Medien selbst erkennen: Wenn es mal zu so einer Tragödie wie jetzt in Dnipro kommt, dann berichten die westlichen Medien tagelang ausführlich darüber und werfen Russland gezielten Beschuss von Zivilisten vor.

Die russische Armee beschießt ukrainisches Gebiet seit Wochen sehr intensiv, weil sie seit einiger Zeit gegen die Stromversorgung der Ukraine vorgeht, die der ukrainischen Armee Vorteile bringt, denn nicht zuletzt erlaubt es die Stromversorgung, dass die elektrisch betriebenen Eisenbahnen Nachschub und westliche Waffen an die Front bringen. Laut Kriegsvölkerrecht stellt die Stromversorgung in einem solchen Fall übrigens ein legitimes Ziel dar.

Würde die russische Armee dabei auch wahllos Zivilisten angreifen, wären die westlichen Medien ständig voll von solchen Meldungen. Da das nicht der Fall ist, ist das ein deutlicher Hinweis darauf, dass die russische Armee bei ihrem Beschuss zivile Schäden nach Möglichkeit vermeidet und dass sie – so tragisch jeder Einzelfall ist – die Ausnahme sind.

Anders hingegen die ukrainische Armee, die täglich gezielt zivile Ziele in Donezk angreift. Ich habe vor kurzem sogar eine geplante Reise nach Donezk absagen müssen, weil der Beschuss so heftig ist, dass mir dringend von der Reise abgeraten wurde. Alina Lipp war vor einigen Tagen für ein paar Stunden in Donezk und hat über den Beschuss berichtet.

Am 16. Januar hat die ukrainische Armee zum Beispiel eine HIMARS-Rakete auf den Stadtteil Kalininskyi in Donezk abgefeuert und mindestens zwei Zivilisten getötet und vier verletzt. Dabei wurden ein Supermarkt, ein Wohnhaus und eine Apotheke an der Bushaltestelle gegenüber der Fleischverarbeitungsfabrik getroffen. Auch der britische Journalist John Miller, den ich in Donezk kennengelernt habe, hat darüber berichtet und eigene Bilder veröffentlicht.

Die ukrainische Armee beschießt Donezk täglich mit Dutzenden Raketen, dass dabei nur so wenige Zivilsten zu schaden kommen, selbst wenn – wie in Dnipro – ganze Plattenbauten einstürzen, liegt daran, dass kaum noch Menschen in Donezk leben. Sie sind seit 2014 fast alle vor dem ukrainischen Beschuss nach Russland geflohen.

Was in Dnipro passiert ist, ist zweifellos eine Tragödie. Aber die westliche Berichterstattung kann nur als verlogen bezeichnet werden, wenn sie Vorfälle wie in Dnipro tagelang beklagt (und dabei auch noch unwahr berichtet), andererseits aber den täglichen Beschuss von Zivilisten in Donezk verheimlicht.


In meinem neuen Buch „„Putins Plan – Mit Europa und den USA endet die Welt nicht – Wie das westliche System gerade selbst zerstört ““ gehe ich der der Frage, worum es in dem Endkampf der Systeme – den wir gerade erleben – wirklich geht. Wir erleben nichts weniger als den Kampf zweier Systeme, in dem Vladimir Putin der Welt eine Alternative zum neoliberalen Globalismus anbietet. Wurden die Bürger im Westen gefragt, ob sie all das wollen, ob sie zu Gunsten des neoliberalen Globalismus auf ihren Wohlstand und ihre Freiheiten verzichten wollen?

Das Buch ist aktuell erschienen und ausschließlich hier direkt über den J.K. Fischer Verlag bestellbar.

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