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Die Kirchen und ihr eigentlicher Auftrag

Published On: 24. Januar 2023 0:01

Veröffentlicht am 24. Januar 2023 von Red.

Am Anfang eines Jahres stellen sich viele Menschen die Frage, was die nächsten zwölf Monate für sie bringen werden. Und offenbar sind für eine Mehrheit die Aussichten für das Jahr 2023 eher düster.

Nach einer Umfrage blicken gut zwei Drittel der Befragten angstvoll auf das kommende Jahr. (1) Nur kurz vorher ergab eine andere Umfrage, dass nur noch 15,4 Prozent der Befragten einen Gottesdienstbesuch am Heiligabend planten. (2) Besteht zwischen beiden Umfrageergebnissen vielleicht ein Zusammenhang?

Die eine Seite: Zementierte Angst

Obwohl führende Virologen ein Ende der «Corona-Pandemie» proklamieren und immer mehr Massnahmen zurückgenommen werden, ist die Angst vor Corona bei vielen Deutschen offenbar weiterhin fest im Inneren verankert. Zumindest soll die Mehrheit gegen eine Abschaffung aller Corona-Massnahmen sein. (3)

Dazu passt, dass die Chefin des Marburger Bundes (dem Verband der angestellten und beamteten Ärzte) nun auch Masken und Selbstisolation für andere Atemwegserkrankungen für sinnvoll hält .(4) So wird die Angst zumindest in Teilen der Bevölkerung weiter aufrecht erhalten und zementiert.

Die andere Seite: Steigende Abwendung von der Kirche

Der Spruch «früher war alles besser» ist sicherlich ziemlich abgedroschen und stimmt vielfach nicht. Was aber stimmt: dass es, grob gesagt, seit dem Zweiten Weltkrieg eine stetige Abwendung von den zwei grossen Landeskirchen in Deutschland gegeben hat.

Mitte 2021 wurde sogar bekanntgegeben, dass nur noch die Hälfte der Menschen in Deutschland einer der beiden grossen Landeskirchen angehört; Tendenz weiter fallend. Die Kirchen verlieren somit immer mehr Einfluss in der Bevölkerung. Das ist nicht unbedingt neu, aber es nimmt immer dramatischere Ausmasse an.

Die Erwartung fehlt

Die Menschen zahlen viel Geld für ein Ereignis, das ihnen sehr wichtig ist. So wurde zum Beispiel vor kurzem ein Ticket für ein Konzert von Taylor Swift für 22’700 Dollar angeboten. (5)

Die Menschen sind bereit, irrsinnige Summen zu zahlen, weil sie von solchen Konzerten eine Bereicherung nicht nur für diesen Tag erwarten, sondern für ihr ganzes Leben. So können sich viele auch noch Jahrzehnte später an dieses oder jenes kulturelle Ereignis erinnern, weil es für sie unvergesslich war.

Die Kirchen hingegen sind jeden Sonntag offen und kosten keinen Eintritt. Aber es ist kaum anzunehmen, dass in der obigen Umfrage weit mehr Menschen angegeben hätten, an einem anderen Sonntag im Jahr einen Gottesdienstbesuch zu planen.

Natürlich gibt es viele Menschen, die der Kirche als Institution den Rücken zukehren, weil sie mit Entscheidungen der menschlichen Verantwortlichen nicht einverstanden sind.

Aber das ist nicht der einzige Grund. Wenn die Menschen nicht mehr in die Kirchen gehen, dann hängt das auch damit zusammen, dass sie von Gott nichts mehr erwarten. Vielleicht weil sie glauben, dass Gott und die Welt, in der sie leben, nichts gemeinsam haben.

Eine orientierungslose Welt

Eine Abwendung vom christlichen Glauben hat jedoch nicht nur auf die Kirchen negative Auswirkungen. Es hat auch Auswirkungen auf die gesellschaftlichen Maßstäbe und damit auf die Gesellschaft an sich. Wir leben in einer Zeit des ethischen und moralischen Zerfalls. Allein das Wissen um die Orientierungshilfen und Maßstäbe, welche die Bibel aufzeigt, sind vielfach nicht mehr vorhanden.

Natürlich kann die Auffassung vertreten werden, dass das egal ist. Viele Menschen setzen immer noch ihre Hoffnungen auf unseren Staat. (6) Und unsere grosse Mainstream-Tageszeitung wirbt für sich mit dem Anspruch, «Anker und Zukunft» zu sein. Ob beides nach drei Jahren «Corona-Pandemie» noch überzeugend ist, ist mehr als fraglich.

Der Mensch auf der Suche nach Gott

Der Mensch ist nach den Aussagen der Bibel ein Geschöpf Gottes. Dadurch ist er, ob er das will oder nicht, auf Gott bezogen und somit ein religiöses Wesen. In den meisten Teilen der Welt ist diese Aussage eine Selbstverständlichkeit, in der westlichen Welt wird dies jedoch oft negiert. Der «aufgeklärte», intellektuell geprägte Mensch unserer Gesellschaft gibt sich gerne areligiös.

Nach dem Zeugnis der Bibel jedoch sucht der Mensch in seinem Leben eine Beziehung zu seinem Schöpfer. Findet er diese Beziehung und somit diesen Halt nicht, wird er anfälliger, auch für Ängste. Eine «gott-lose» Welt ist eine angstvolle Welt. Das heisst nicht, dass Christen keine Ängste haben, aber sie haben einen Halt und eine Zuflucht bei Gott.

Die Rolle der Kirchen

Es ist nicht so, dass sich die Kirchen grundsätzlich nicht mehr mitteilen. Aber vielfach beschränken sich ihre Mitteilungen auf Stellungnahmen zu politischen Themen. Sie präsentieren sich dabei gerne weltoffen und versuchen so, alle nur möglichen Richtungen und Meinungen in ihre Aussagen einzugliedern.

Dies mag aus der Ansicht resultieren, dass dem heutigen «modernen» Menschen ein Reden über Gott, über sein Wort und seine Maßstäbe nicht mehr zugemutet werden könne. Gerade die Corona-Krise hat jedoch gezeigt, wie religiös der Mensch ist. Glaubt er nicht mehr an Gott, glaubt er zum Beispiel an eine rettende Impfung.

Andererseits haben viele Kirchen kritiklos die Corona-Massnahmen übernommen und so das Vertrauen von vielen Menschen verloren. Die Kirchen sind dem Mainstream gefolgt, Andersdenkende wurden dadurch vielfach ausgegrenzt.

Das geistliche Leben wurde zu oft dem Staat und seinen Einschränkungen unterworfen und somit der Staat über Gott gestellt. Hier ist eine Aufarbeitung mit einer Umkehr, einem Eingeständnis von Schuld und einer Bitte um Vergebung nötig, um neu anfangen zu können. Neues Vertrauen wächst nicht von heute auf morgen, und bei vielen wird es im schlimmsten Falle gar nicht mehr gelingen.

Gott sucht den Kontakt in einer dunklen Zeit

Das Alte Testament enthält spannende Geschichten über viele bedeutende Männer und Frauen vom Volk Israel. Dazu gehören auch die Berichte von Samuel.

Er lebte vor und zu Beginn der Zeit der Könige in Israel. Als er geboren wurde, hatten sich ebenfalls viele Menschen von Gott und seinem Wort abgewendet. Und zwar nicht nur in der Bevölkerung. Auch bei den Geistlichen gab es viele Mißstände.

Als kleinen Jungen brachte seine Mutter Hanna Samuel zum Heiligtum Gottes, der damals wichtigsten Stelle zur Verehrung Gottes. Dort sollte er von dem führenden Priester Eli zu einem Mann Gottes erzogen werden.

Samuel schlief im Heiligtum, und eines nachts hörte er eine Stimme, die ihn rief. Samuel dachte, dass Eli ihn gerufen hätte und ging zu ihm. Der jedoch verneinte dies und schickte den Jungen wieder schlafen. Die ganze Sache wiederholte sich mehrfach.

Beim dritten Mal schliesslich merkte Eli, dass Gott zu Samuel sprechen wollte. Er gab ihm den Ratschlag, auf die Anrede Gottes mit «Rede, denn dein Knecht hört!» (7) zu antworten. Dies tat Samuel und empfing seine erste Botschaft von Gott.

Gott suchte in einer schwierigen Zeit einen Neuanfang mit den Menschen. Er suchte die Beziehung zu Samuel und fand in ihm einen neuen geistlichen Leiter, der ihm folgte. So wurde Samuel zu einem der grössten Propheten, lange Zeit zum Anführer des Volkes und zum leitenden Priester.

Eine Rückkehr zu Gott

Die letzten Jahre waren von einer ganzen Reihe von Krisen geprägt, die viele Menschen bis hin zu einer existenziellen Angst belastet haben. Es ist kaum anzunehmen, dass 2023 krisenfrei verlaufen wird. Nicht jeder sucht in persönlichen Krisen Gott.

Aber eine Reihe von Menschen streckt sich dann neu nach Gott aus und wendet sich dafür auch an Christen oder an die Kirchen.

Diese Chance sollten die Kirchen nicht verspielen und sich bewusst sein, welchen Schatz sie im Wort Gottes haben und wie bedeutsam eine Beziehung zu Gott für den Menschen ist. Der Anfang des neuen Jahres wäre dafür ein guter Zeitpunkt.

Denn eine Rückbesinnung auf diesen eigentlichen Auftrag wird auch den Kirchen wieder ein besseres Profil geben und eine Chance, Vertrauen neu aufzubauen.

Dann können Menschen dort wieder ihre geistliche Heimat finden und müssen sie nicht an anderer Stelle suchen. Gott ist nicht abhängig von den bestehenden Kirchen, er kann sich neue Formen suchen. Aber die Kirchen sind abhängig von Gott.

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Anmerkungen:

(1) Anonym/dpa, «Zwei Drittel blicken mit Angst auf 2023», Neue Osnabrücker Zeitung, 55. Jahrgang, 28.12.2022, Seite 1.
(2) Anonym/dpa, «Weihnachten 2022: Weniger Kirchenbesuche, dafür Filme», Neue Osnabrücker Zeitung, 55. Jahrgang, 08.12.2022, Seite 1.
(3) Anonym/dpa, «Mehrheit gegen Ende der Corona-Regeln: Für zwei Drittel ist die Pandemie nicht vorbei», Neue Osnabrücker Zeitung, 55. Jahrgang, 30.12.2022, Seite 1.
(4) Anonym/tob, « ‹Die Pandemie ist nicht vorbei›: Marburger-Bund-Chefin für Masken- und Isolationspflicht», Neue Osnabrücker Zeitung, 55. Jahrgang, 31.12.2022, Seite 24.
(5) Ralf Döring, «Die Abräumerin des Jahres: Sängerin Taylor Swift macht alles zu Gold, was sie anfasst», Neue Osnabrücker Zeitung, 55. Jahrgang, 31.12.2022, Jahresrückblick, Seite 2.
(6) Anonym/dpa, «Wachsende Kluft zwischen Arm und Reich», Neue Osnabrücker Zeitung, 55. Jahrgang, 28.12.2022, Seite 3.
(7) 1. Buch Samuel, Kapitel 3, Vers 10. Übersetzung nach: Evangelische Kirche in Deutschland, Hg., «Die Bibel: Nach der Übersetzung Martin Luthers», revidierte Fassung 1984, Stuttgart: Deutsche Bibelgesellschaft, 1985.

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Zum Autor

Dr. theol. Holger Heydorn arbeitete zunächst für mehrere Jahre in einem biochemischen Labor. Danach studierte er evangelische Theologie in Bethel/Bielefeld und Giessen. Daran schloss sich eine Promotion in den Niederlanden an. In seiner Doktorarbeit untersuchte er den Zusammenhang von Leib, Seele und Geist beim Menschen.

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