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Apotheken-Umschau rudert zurück

Published On: 4. Februar 2023 0:07

Veröffentlicht am 4. Februar 2023 von WS.

Nachdem die Apotheken-Umschau kürzlich dem deutschen Gesundheitsminister Karl Lauterbach widersprochen hat, der behauptet hatte, dass man nach einer Covid-Infektion «ein stark gealtertes» Immunsystem habe (wir berichteten), rudert das Blatt nun zurück.

Laut einer neuen Studie würden Menschen nach einer Covid-19-Infektion mehr Autoimmunerkrankungen entwickeln, heisst es nun. Grundlage dieser Erkenntnis sei eine «umfangreiche Analyse» von Krankenversicherungsdaten, lässt Apotheken-Umschau wissen. Die Studie sei Teil eines vom Robert Koch-Institut und vom Bund geförderten Projekts zu Langzeitfolgen von Covid.

«In allen Alters- und Geschlechtsgruppen traten Autoimmunkrankheiten in der Zeit nach der Infektion signifikant häufiger auf», wird Jochen Schmitt vom Universitätsklinikum Dresden zitiert.

Angeblich beziehen sich die Ergebnisse dieser Analyse nur auf Impffreie, die «eine nachgewiesene Covid-19-Erkrankung mit dem Wildtyp des Virus» hatten. Entsprechende Erkenntnisse über andere Varianten des Virus gebe es derzeit nicht.

Ausgewertet wurden, so die Apotheken-Umschau, Abrechnungsdaten der Jahre 2019 bis Juni 2021 von 38,9 Millionen gesetzlich Versicherten der AOK Plus, Barmer, DAK-Gesundheit, IKK classic, der Techniker Krankenkasse und von Betriebskassen.

In diese Analyse seien Daten von 640’000 Personen mit «labormedizinisch nachgewiesener Covid-19-Erkrankung» im Jahr 2020 eingegangen, also die von positiv Getesteten. Darunter hätten sich 76’000 mit vorher bestehender Autoimmunerkrankung befunden.

Von den Covid-Patienten, die zuvor keine Autoimmunerkrankung hatten, hätten 6489 erstmals eine solche Krankheit entwickelt. Covid-Infizierte und je drei Nicht-Infizierte mit ähnlichen Eigenschaften seien anhand von 41 vorab festgelegten Erkrankungen verglichen worden.

Bei schwerem Verlauf sei das Risiko «besonders hoch», weiss die Apotheken-Umschau. Bestimmte Entzündungen der Blutgefässe hätten die grössten Assoziationen mit Covid-19 aufgewiesen.

Die Ergebnisse dieser neuen Studie seien noch nicht in einem Fachjournal veröffentlicht worden. Andere Forscher würden derzeit zudem über einen Zusammenhang zwischen Covid-19 und einer länger andauernden Abschwächung des Immunsystems diskutieren, resümiert das Blatt.

Kommentar Transition News:

Dass die Apotheken-Umschau nach der bösen «Attacke» auf Gesundheitsminister Lauterbach nun behauptet, Covid-19-Infektionen würden Autoimmunerkrankungen fördern, wirkt nicht gerade vertrauenserweckend.

Das Blatt hatte zum Thema den Immunologen Andreas Radbruch in einem ausführlichen Interview zu Wort kommen lassen. Dieser leitet das Deutsche Rheuma-Forschungszentrum und ist Professor für Experimentelle Rheumatologie an der Charité-Universitätsmedizin in Berlin.

Auf die Frage «Können wiederholte Covid-19-Infektionen das Immunsystem vorzeitig altern lassen?» hatte Radbruch geantwortet: «Ich halte das für ein Gerücht. Es gibt keine soliden Daten dazu.»

Und siehe da: Wie durch ein Wunder taucht plötzlich eine neue Studie auf, die vom RKI und dem Bund gefördert wird und genau das bestätigt, was Karl Lauterbach zum Besten gab. Wie in der Studie erwähnt wird, wurden die Forscher teilweise von Lauterbachs Gesundheitsministeriums finanziert.

Und diese Studie ist zudem nur ein Preprint, was bedeutet, dass sie noch nicht von anderen unabhängigen Wissenschaftlern begutachtet wurde, was alle Ergebnisse der Arbeit in Frage stellt. Zwar erwähnt die Apotheken-Umschau, dass die neue Studie «noch nicht in einem Fachjournal veröffentlicht wurde», aber es wirkt irreführend und unseriös, nicht konkreter auf diese wichtige Tatsache hinzuweisen.

Andere Mainstream-Medien manipulieren ihre Leser in der gleichen Art und Weise. So haben beispielsweise das ZDF und Focus.de fast identische Texte zu dieser Studie veröffentlicht, die nicht, das muss betont werden, peer reviewed wurde – und deshalb wenig Gewicht hat. Beide Portale hielten es mit der Ehrlichkeit ebenso wie die Apotheken-Umschau, sie erwähnten nur beiläufig: «Die Ergebnisse sind noch nicht in einem Fachjournal veröffentlicht worden.»

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