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Woke Rassismusvorwürfe gegen Oberpfälzer Faschingstradition

Published On: 5. Februar 2023 16:36

Impressionen vom Dietfurter Chinesenfasching (2019) (Foto:ScreenshotYoutube)

Der kulturmarxistische Terror sucht mit der Lupe nach immer neuen Wirkungsfeldern – und wurde nun in Dietfurt, im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz, fündig: Dort gibt es die lange Tradition des Chinesenfaschings. Dieser findet alljährlich am letzten Donnerstag der Faschingszeit, am nicht von ungefähr so genannten „unsinnigen Donnerstag”, statt. Im Lokalkolorit der Region sind augenzwinkernde Begriffe wie „Bayerisch China”, die „Dietfurter Chinesen” oder „Chinesenviertel” weitverbreitet. Wie der „Merkur“ berichtet, beginnt das bunte Treiben mit einem lauten Weckruf um 2 Uhr morgens dann gibt es einen Festzug und darauf folgt das große „Maskentreiben”. Gefeiert wird bis bis in die Morgenstunden. Dabei schminken und verkleiden sich die Teilnehmer als Chinesen. In Süddeutschland gibt es in vielen Gegenden solche fernöstlichen Einflüsse in der Folklore. Die meisten – etwa auch auf der Schwäbischen Alb – gehen zurück auf fahrende chinesische Händler im 17. und 18. Jahrhundert.

In Dietfurt sind die Ursprünge noch älter: Der Chinesenfasching soll laut stadteigener Webseite auf eine Begebenheit im Mittelalter zurückgehen. Den damaligen Fürstbischof habe gestört, dass die Dietfurter zu wenig Abgaben leisteten; er schickte seinen Kämmerer in die Stadt, „doch die Dietfurter bekamen Wind von der Stippvisite und verschlossen die Stadttore… Verärgert kehrte der Kämmerer zum Bischof zurück und sagte, die Dietfurter würden sich wie die Chinesen hinter einer Mauer verschanzen.” Als dieser Ausspruch die Runde machte, verkleideten sich einige Bürger tatsächlich als Chinesen. So kam es zur Tradition. „Merkur“ schreibt: „Heute wird der Spitzname von den Dietfurtern gefeiert, beim Chinesenfasching wird ein Kaiser gewählt und in der begleitenden Hymne heißt es: ‚Man blickt auf uns mit Neid, Chinesen aus Bayern, wir wollen immer feiern‘.

„Weiß geprägte Fantasien”

Auch viele Chinesen besuchen das Fest gerne und freuen sich über die traditionsreichen Bezüge zu ihrer Heimat. Ganz begeistert filmen sie die Darbietungen und machen zum Teil auch selbst mit. Das juckt aber die linke Kulturpolizei in Deutschland nicht: Es war nur eine Frage der Zeit, bis die linksfaschistischen Moralwächter der sauertöpfischen „Antirassisten“ und Woke-Unkultur auch diese Tradition ins Fadenkreuz nehmen würden. Nachdem es in den letzten Jahren schon öfter Stimmen der Kritik an der angeblich „rassistischen” Faschingstradition gab, sehen sich die Veranstalter in diesem Jahr einem besonders triefenden Säurebad ausgesetzt. Hintergrund war das viral gegangenes Tiktok-Video auf einem mittlerweile gelöschten Twitter-Account, das einen Shitstorm und massive „Rassismus-Vorwürfe” auslöste. Vor allem geht es dabei um „Yellow-Facing”, das gelbe Bemalen des Gesichtes, in Analogie zum früher ebenfalls weltweit üblichen und – vor dem Auftreten der linken Spießer und Moraljakobiner nirgendwo problematisierten – „Blackfacing”, das zu Fasching einst gang und gäbe war (übrigens gab es umgekehrt auch „Whitefacing” und das lange vor Michael Jackson).

In dem 50-Sekunden-Clip nölt eine junge Frau über den Dietfurter Chinesenfasching und jammert: „Tausende Weiße, die sich ihre Gesichter gelb anmalen und sich als Chinesen ausgeben”, seien keine Erfindung, sondern „das passiert jedes Jahr in Dietfurt”, samt „Yellowfacing, gefakte chinesische Akzente und Kostüme”. Damit würden viele Teilnehmende, so die TikTokerin, „auch wenn sie es ohne Absicht tun, gefährliche Stereotype verbreiten” und „weiß geprägte Fantasien“ darüber, was chinesisch sei, verbreiten. Damit würden „ostasiatisch gelesene Menschen noch immer rassistische Gewalt erfahren“. Unter dem Hashtag „#chinesenfasching” pflichteten dieser geisteskranken Einlassung sogleich tausende Gleichgesinnte bei und überschlugen sich mit Empörungstiraden über den dankbar aufgegriffenen nächsten Fall von Phantomrassismus. Allerdings meldeten sich – zum Glück – auch mindestens ebenso viele User zu Wort, die den irren Wokeness-Jüngern die Leviten lasen: Diese sollten sich erst einmal mit den Hintergründen des Brauchs auseinandersetzen. Dass Letztere dies tun werden, ist bei solchen kultur- und heimatlosen Vollopfern allerdings nicht zu erwarten. Tatsache aber ist: Wenn diesem Gesinnungsterror kein Einhalt geboten wird, werden unsere letzten Traditionen final weggecancelt.

Dieser Beitrag erschien zuerst auf Journalistenwatch.

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