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Der Rassismus ist in Europa nie abgeschafft worden

Published On: 13. Februar 2023 5:00

Das russische Fernsehen hat an die Geschichte des westlichen Rassismus erinnert, der in den Köpfen der europäischen Eliten trotz anderslautender Bekenntnisse bis heute nicht ausgestorben ist.

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13. Februar 2023 05:00 Uhr

Dass der Rassismus des Westens in den regierenden Kreisen bis heute lebendig ist, hat EU-Chefdiplomat Borrell erst vor kurzen bewiesen, als er sagte:

„Ja, Europa ist ein Garten. Wir haben einen Garten gebaut. (…) Der Rest der Welt ist nicht gerade ein Garten. Der größte Teil der übrigen Welt ist ein Dschungel.“

Das war keineswegs der einmalige Ausrutscher eines alten und vielleicht schon leicht senilen Mannes. Auch das deutsche Außenministerium, das immerhin von der Grünen – und daher politisch korrekten und angeblich anti-rassistischen – Annalena Baerbock geleitet wird, musste sich gerade erst bei den afrikanischen Staaten für einen rassistischen Tweet entschuldigen, den man in den afrikanischen Hauptstädten gar nicht lustig fand. Der Versuch von Baerbocks Leuten, den Afrikabesuch von Lawrow mit dem Tweet zu diskreditieren, ging so derartig nach hinten los, dass das russische Außenministerium wahrscheinlich einen Dankesbrief an die deutschen Kollegen geschrieben hat.

Der Rassismus ist, so bitter das ist, im Denken des Westens – und vor allem seiner Eliten – tief verwurzelt. Es steckt leider tief in den Menschen im Westen drin, arrogant auf den Rest der Welt herabzuschauen und sich selbst als überlegen zu betrachten. Das war während der Kolonialzeit so und hat sich bis heute, trotz aller schönen Reden, nicht wirklich geändert. Auch heute noch schauen selbst die politischen Korrektesten von oben herab auf Afrika und andere Länder, die sie verächtlich als Dritte Welt bezeichnen – ein Begriff, der sich aufgrund der medialen Macht des Westens sogar weltweit durchgesetzt hat.

Das russische Fernsehen hat dem Thema aus Anlass der Afrikareise des russischen Außenministers Lawrow einen Kommentar gewidmet, in dem ich Dinge erfahren habe, die mir neu waren. Oder was glauben Sie, wann wurden Afrikaner das in Europa das letzte Mal als Attraktion wie in einem Zoo präsentiert? Die Antwort finden Sie in dem russischen Kommentar, den ich übersetzt habe.

Beginn der Übersetzung:

Schamloser Rassismus

Zum Rassismus und seinen Metastasen, die im vermeintlich progessiven Westen immer noch sprießen… Wenn ich Belgier wäre, hätten mich meine Eltern, als ich vier Jahre alt war, in einen Menschenzoo mitnehmen können. Können Sie sich das vorstellen? Im historischen Maßstab ist es noch gar nicht so lange her, dass in der heutigen Hauptstadt der EU und der NATO Menschen neben Tieren ausgestellt wurden.

Als Belgien im April 1958 die Weltausstellung EXPO-1958 ausrichtete – die erste nach dem Zweiten Weltkrieg, auf der die neuesten Errungenschaften der Menschheit gezeigt wurden; übrigens haben unser Automodell Wolga und unser Konzertflügel „Roter-Oktober“ dort erste Preise gewonnen -, beschlossen die Belgier, die Welt mit einem Menschenzoo zu überraschen. Sie nannten den Pavillon „Kongo-Dorf“. Sie wählten 700 Ureinwohner aus ihrer Kolonie Kongo aus, zogen ihnen primitive Kleidung an und stellten sie öffentlich zur Schau. Unter bewaffneter Bewachung.

Stellen Sie sich das vor: Zu diesem Zeitpunkt war bereits der erste Satellit gestartet, das erste Atomkraftwerk in Betrieb genommen und die ersten Videorekorder erschienen. Mehr noch: Die Welt war gerade von Hitlers Nationalsozialismus mit seinen Vorstellungen von rassischer Überlegenheit befreit, aber in Brüssel gab es schamlosen Rassismus in seiner reinsten Form.

Überhaupt waren die Menschenzoos in Europa und Amerika früher eine beliebte Unterhaltung. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde Ota Banga, ein Pygmäe aus dem Kongo, ein berühmtes Ausstellungsstück im Bronx Zoo von New York. Dieses „Kind der Natur“ sollte mit Tieren und Bäumen sprechen. Er lief umringt von Affen herum, trug sie auf seinen Armen und machte wilde Grimassen. Die afroamerikanische Gemeinschaft in der Metropole protestierte gegen die Unterbringung von Oto Banga im Zoo. Am Ende musste der Bürgermeister von New York City ihn freilassen. Banga landete in Brooklyn in einer Unterkunft für Farbige. Er wurde eingekleidet und erhielt Englischunterricht. Banga sehnte sich danach, in sein Heimatland zurückzukehren, aber der Erste Weltkrieg verhinderte Reisen über den Ozean. Aus Verzweiflung brachte sich der arme Mann im Alter von 32 Jahren um.

Das Schicksal von Sarah Bartman, einer Buschmannfrau, ist nicht weniger traurig. Sie wurde 1810 aus Südafrika nach London gebracht und wegen ihres riesigen, wulstigen Gesäßes öffentlich als Kuriosität ausgestellt. Sie wurde in einem Käfig gehalten und dressiert, auf Wunsch der Besucher zu tanzen. Manchmal wurde sie Häuser reicher Londoner gebracht, um die Aristokraten zu unterhalten. Vier Jahre später wurde Sarah Bartman an einen französischen Tiertrainer weiterverkauft. Als das öffentliche Interesse an Sarah nachließ, wurde sie alkoholabhängig und wandte sich der Prostitution zu. Im Jahr 1815 starb Sarah an einer unbekannten Krankheit. Ihre Leiche wurde obduziert und zerstückelt. Das Skelett, das Gehirn und die Geschlechtsorgane wurden in Alkohol im Musée de l’Homme in Paris ausgestellt. Im 19. Jahrhundert diente sie als „Beweis“ dafür, wie nahe die Neger den Affen stünden. Die Körperteile von Sarah Hartmann blieben bis 1974 im Pariser Museum.

Nach seinem Wahlsieg in Südafrika im Jahr 1994 forderte Nelson Mandela die Rückführung der sterblichen Überreste von Sarah Bartman in ihr Heimatland. Die Franzosen haben sich lange geweigert, sie zurückzugeben. Erst im Mai 2002 wurden Sarahs sterbliche Überreste nach Südafrika zurückgebracht und beigesetzt. Fast 200 Jahre nach ihrer Geburt.

Und die reden von zivilisierten Ländern…

Ende der Übersetzung


In meinem neuen Buch „„Putins Plan – Mit Europa und den USA endet die Welt nicht – Wie das westliche System gerade selbst zerstört ““ gehe ich der der Frage, worum es in dem Endkampf der Systeme – den wir gerade erleben – wirklich geht. Wir erleben nichts weniger als den Kampf zweier Systeme, in dem Vladimir Putin der Welt eine Alternative zum neoliberalen Globalismus anbietet. Wurden die Bürger im Westen gefragt, ob sie all das wollen, ob sie zu Gunsten des neoliberalen Globalismus auf ihren Wohlstand und ihre Freiheiten verzichten wollen?

Das Buch ist aktuell erschienen und ausschließlich hier direkt über den J.K. Fischer Verlag bestellbar.

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