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Wie in Russland über Bidens Reise nach Polen und in die Ukraine berichtet wurde

Published On: 27. Februar 2023 6:00

Natürlich war der Besuch von US-Präsident Biden in der Ukraine und in Polen auch in russischen Medien eines der wichtigsten Themen der Woche.

Der überraschende Besuch von Biden in Kiew und seine Rede in Polen waren dem russischen Fernsehen einen ausführlichen Bericht wert, der – wenig überraschend – vollkommen anders klingt, als deutsche Medienberichte darüber. Daher habe ich den Bericht des russischen USA-Korrespondenten über die politische Woche aus Sicht der US-Politik übersetzt.

Beginn der Übersetzung:

Die USA hören auf, der König der Welt zu sein

Diese Woche beschloss US-Präsident Biden, sich von Warschau aus direkt an die Russen zu wenden. Das hat er getan. Ehrlich gesagt, war es die leerste Rede eines amerikanischen Präsidenten in der Geschichte. Man kann über sie nichts erzählen. Wenn Sie wollen, können Sie die im Internet veröffentlichte russische Übersetzung anschauen.

Trotzdem war Biden diese Woche unglaublich aktiv. Er hat sich nicht geschont. Ein Bericht unseres USA-Korrespondenten.

Es war ein historischer Besuch in Kiew, schreiben die Zeitungen. Auf einer von ihnen lächelt Biden breit. Der Freitag ist ein kleiner Samstag. Der US-Präsident verlässt das Weiße Haus daher vorzeitig, um über das Wochenende in seine Heimat Delaware zu fliegen, und die Reporter fragen, warum nicht nach Ohio, wo in der Stadt East Palestine das Wasser, der Boden und die Luft von einem umgestürzten Zug mit Chemikalien im weiten Umkreis vergiftet wurde.

„Zum jetzigen Zeitpunkt habe ich nicht vor, nach East Palestine zu fahren. Ich habe ein Video gemacht“, sagte Biden.

Eine „Ohrfeige“ nannte der Bürgermeister der betroffenen Stadt das Geschehen. Biden hat nach drei Wochen in Ohio angerufen, und auch erst nachdem er in die Ukraine gereist war.

„Das war eine riesige Ohrfeige für uns. Wir sind ihm völlig egal. Ich habe heute Morgen erfahren, dass er in der Ukraine ist und Millionen von Dollar an diese Leute verteilt, aber nicht an uns. Ich bin wütend!“, erklärte der Bürgermeister von East Palestine Trent Conaway.

Der US-Präsident ließ die Airforce One in Washington und flog in der Nacht mit einem anderen Flugzeug nach Polen und dann in die Ukraine. Den Journalisten, die ihn begleiteten, wurden die Telefone abgenommen und sie mussten eine Vertraulichkeitserklärung unterschreiben. Von Polen aus nahmen sie einen Zug in die ukrainische Hauptstadt. Die Amerikaner hatten Moskau im Vorfeld über die Reise informiert, aber sobald Biden dort vor die Kameras trat, gingen die Luftschutzsirenen los. Das klang unecht, sogar für CNN. „Es war falscher Hollywood-Müll. Die Sirenen waren in der Stadt seit mindestens fünf Tagen verstummt. Es gab keinen Grund, sie einzuschalten! Sogar die Russen waren gewarnt, dass Biden kommen würde“, sagten Einheimische.

In den Straßen von Kiew, in denen der US-Präsident auftrat, waren immer wieder Menschen mit Plakaten zu sehen, die F-16-Kampfjets für die Ukraine forderten. Biden gab zwar keine Kampfflugzeuge, aber er überreichte Selensky ein weiteres Militärhilfspaket im Wert von 500 Millionen Dollar. „Gerade heute haben wir die Lieferung von Munition für HIMARS angekündigt, wir schicken mehr Javelins, wir stellen Milliarden an direkter Finanzhilfe zur Verfügung, die Ihre Regierung sofort nutzen und zur Deckung der Grundbedürfnisse der Bürger nutzen kann“, sagte der US-Präsident.

Biden hat bereits 113 Milliarden Dollar in der Ukraine versenkt. Das ist mehr, als Washington jährlich für seinen Afghanistan-Feldzug ausgegeben hat. Wenn das so weitergeht, wird das in absoluten Zahlen bald die Finanzierung der Kriege im Irak und in Vietnam übertreffen.

„Das ist genau das, was das amerikanische Volk braucht, ein Audit der Ukraine, denn wir haben keine Ahnung, wohin all dieses Geld fließt“, sagt die Kongressabgeordnete Marjorie Taylor Green. Sie hat Resolutionen an alle Beteiligten verschickt. Sie will einen vollständigen Bericht des Weißen Hauses, des Verteidigungsministeriums und des Außenministeriums darüber, wie viel Geld wann und an wen geflossen ist. Von Biden und Co. erwartet sie Aufzeichnungen von Gesprächen und Protokolle von Treffen zur Ukraine.

In Polen hat Biden Kinder getroffen. Die Organisatoren des Treffens wollten, dass der US-Präsident seine Unterstützung für die jungen Flüchtlinge zum Ausdruck bringt. Es bleibt ein Rätsel, warum er mit dunkelhäutigen und asiatisch aussehenden Kindern, die Ukrainern nicht ähnlich sehen, Fotos gemacht hat. Die Konfusion mit der Delegation aus den USA begann schon in den ersten Minuten auf polnischem Boden. Erst rutschte jemand aus der Entourage des Präsidenten die Gangway hinunter. Dann war der Präsident selbst beim Gang über den roten Teppich so mitgerissen, dass man ihn umdrehen musste.

Biden durfte im Innenhof des polnischen Präsidentenpalastes nicht spazieren gehen. Die Polen hatten es eilig, mit den Verhandlungen zu beginnen. Die haben so viel verlangt, dass Biden erst am Abend aus dem Palast lief oder gar sprang.

Das Protokollbüro des amerikanischen Präsidenten beschloss, Biden zu dem Lied „You give me freedom, freedom is you“ auf die Bühne zu holen. Der Führer der freien Welt, wie er in Washington genannt wird, hat an diesem Abend viel auf sich genommen. „Ich wende mich noch einmal an die Menschen in Russland. Die USA und die europäischen Länder haben nicht vor, die Kontrolle über Russland zu übernehmen oder es zu zerstören. Der Westen hat nicht vor, Russland anzugreifen, wie Putin erklärt hat. Unsere Unterstützung für die Ukraine wird nicht nachlassen. Die NATO wird nicht gespalten und wir werden nicht müde werden“, versicherte der US-Präsident.

Der amerikanische Staatschef war so in Fahrt, dass er in Warschau für die Transformation Russlands betete. Ein Priester streute ihm Asche auf die Stirn, die Spur davon ist auf den Aufnahmen deutlich zu sehen. Biden kontrollierte, wie es um die Ostflanke der NATO bestellt ist. In Polen wurde anlässlich seines Besuchs die so genannte „Bukarester Neun“ versammelt. Vor den Kameras wurde viel von Einigkeit und Standhaftigkeit gesprochen. Doch aufmerksame Journalisten stellen fest, dass die Partnerschaft Risse hat und dass auch die Welt sich den Amerikanern nicht wirklich beugt. Die globale Kluft über den Krieg in der Ukraine vertieft sich, meint die Washington Post: „Die Beweise häufen sich, dass die Bemühungen, Putin zu isolieren, gescheitert sind. Nur 33 Länder haben Sanktionen gegen Russland verhängt, und eine ebenso große Zahl liefert Waffen an die Ukraine. Zwei Drittel der Weltbevölkerung leben in Ländern, die keine Sanktionen gegen Russland verhängt haben.“

Das ist der Artikel der Washington Post mit einem Bild von Wladimir Putin und Narendra Modi. Indien, so beklagt der Autor, hat den Handel mit Russland innerhalb eines Jahres um 400 Prozent gesteigert. Russland passt sich trotz der US-Bemühungen an.

Der Journalist Seymour Hersh schildert, wie die USA zusammen mit Norwegen Nord Stream in die Luft gesprengt haben. Ein anderer unabhängiger Journalist, John Dugan, erhielt einen Brief von einem Militärangehörigen, in dem er beschreibt, wie sich ein Team von US-Spezialkräften im letzten Sommer am Ort der Explosion herumtrieb: „Ein US-Militärhubschrauber brachte eine Gruppe von Marines, die eher wie Terroristen aussahen, mit untypisch langen Haaren. Sie trafen auf einen US-Vizeadmiral und eine andere Gruppe von Amerikanern in Zivilkleidung. Die sahen aus wie Geheimdienstler. Sie sagten, sie seien gekommen, um nach Unterwasserminen zu suchen, aber sie hatten nicht die Ausrüstung dafür. Aber sie hatten einige Kisten dabei. Sie gingen in Boote und fuhren in ein Gebiet in entgegengesetzter Richtung vom Übungsplatz. Erst sechs Stunden später tauchten sie wieder auf und die meisten Kisten hatten sie nicht mehr.“

Die Zahl amerikanischer Soldaten in Europa könnte noch weiter steigen. Der polnische Präsident Duda forderte bei dem Treffen mit Biden, dass das Pentagon dort einen vollwertigen Stützpunkt errichten solle. Der Chef des Weißen Hauses war offenbar so überwältigt, dass er vor seinem Abflug aus Warschau auf der Gangway stolperte.

Trump hält sich auf Treppen gut. Und er ist nach Ohio geflogen, um die Bewohner zu besuchen, vor deren Nase die Chemietanks brannten. Er brachte den Opfern Wasser und machte in East Palastine politische Punkte, die er bei den Wahlen in zwei Jahren braucht. „Ihr seid nicht vergessen. Wir unterstützen euch. Ihr verdient es, dass man sich um euch kümmert. Ich hoffe aufrichtig, dass Politiker, darunter auch Biden, hierher kommen werden. Er wird von seiner Reise in die Ukraine zurückkommen und etwas Geld übrig haben, denn im Moment haben wir 117 Milliarden Dollar dafür ausgegeben“, sagte Trump.

Erst nachdem Trump die Stadt besucht hatte, stattete Verkehrsminister Pete Buttigieg ihr drei Wochen nach dem Unglück einen Besuch ab. Der erste offen schwule Mann im Amt ist ein Wert für die Regierung. Sie hat überhaupt viel, worauf sie stolz sein kann, berichtet ein weiteres „Juwel“ des Weißen Hauses, die schwarze und lesbische Pressesprecherin Karin Jean-Pierre: „Die Mehrheit in Bidens Kabinett gehören zu rassischen Minderheiten. Zum ersten Mal in der Geschichte gibt es so viele Frauen in der Administration. Und ein weiterer Rekord: gleich sieben LGBT-Personen. Der Präsident ist stolz auf diese Vielfalt.“

Ob Biden für eine zweite Amtszeit antritt, ist fraglich. Politico, ein Sprachrohr der Demokraten, schreibt, die Partei wolle den Amtsinhaber nicht über 2024 hinaus im Amt sehen. Angeblich sucht sie einen Nachfolger. Und der Herr des Weißen Hauses selbst lässt mit der Ankündigung des Beginns seiner Wiederwahlkampagne auf sich warten. „Ich habe die Absicht, bei den nächsten Präsidentschaftswahlen zu kandidieren. Aber ich muss in nächster Zeit noch eine Menge Dinge erledigen, bevor ich mit dem Wahlkampf beginne“, sagte Biden.

Die große Mehrheit der Amerikaner hält Bidens Kurs für falsch. Umfragen zeigen, dass die Nation glaubt, dass die USA mit diesem Präsidenten auf dem falschen Weg sind. Sie ziehen den Rest der Welt mit sich in den Dritten Weltkrieg, sagt Tucker Carlson: „Das flächenmäßig größte und mit den größten Gasreserven ausgestattete Land tut sich mit dem bevölkerungsreichsten Land mit der besten Wirtschaft der Welt zusammen. Die russisch-chinesische Achse wird nicht nur mächtig sein, sie wird viel mächtiger sein als die amerikanische. Sie wird den größten Teil der Welt kontrollieren und wir können ihre militärische Macht nicht aufhalten. Wenn sich Russland und China zusammenschließen, wird das eine völlig neue Welt bedeuten.“

Der Journalist fügte hinzu, dass, egal wie der Konflikt in der Ukraine ausgeht, Amerika verlieren wird. Die globale Ordnung wird sich so stark verändern, dass die USA nicht mehr der König der Welt sein werden. Irgendwann wird die Krone fallen.

Ende der Übersetzung


In meinem neuen Buch „„Putins Plan – Mit Europa und den USA endet die Welt nicht – Wie das westliche System gerade selbst zerstört ““ gehe ich der der Frage, worum es in dem Endkampf der Systeme – den wir gerade erleben – wirklich geht. Wir erleben nichts weniger als den Kampf zweier Systeme, in dem Vladimir Putin der Welt eine Alternative zum neoliberalen Globalismus anbietet. Wurden die Bürger im Westen gefragt, ob sie all das wollen, ob sie zu Gunsten des neoliberalen Globalismus auf ihren Wohlstand und ihre Freiheiten verzichten wollen?

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