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Der Machtverlust der USA in Saudi-Arabien

Published On: 24. März 2023 4:00

Saudi-Arabien nähert sich gegen den Willen der USA nicht nur dem Iran und China, sondern nun auch Syrien an. Dass ihr engster „Verbündeter“ in der arabischen Welt die Wünsche der USA ignoriert, zeigt den Machtverlust der USA in der Region.

Die USA verlieren in Saudi-Arabien immer mehr an Einfluss. Das wurde schon 2022 deutlich, als die Saudis sich geweigert haben, sich der anti-russischen Politik der USA anzuschließen und keinerlei Sanktionen gegen Russland erlassen haben. Schlimmer noch für die USA war, dass die Saudis sich auch offen geweigert haben, den Aufforderungen der USA zu folgen und die Erdölproduktion zu erhöhen, um den Ölpreis zu drücken und damit Russlands Einnahmen zu schmälern.

In Washington war das Entsetzen groß, denn dort war man es gewohnt, dass die Saudis der US-Politik – notfalls auch zum eigenen Schaden – folgen. Selbst der Bettelbesuch von US-Präsident Biden im Sommer 2022 konnte die Saudis nicht umstimmen.

Einen weiteren Schlag bekamen die USA ab, als sich die Saudis Ende 2022 offen gegen die US-Politik stellten und eine strategische Partnerschaft mit China, dem geopolitischen Hauptgegner der USA, verkündeten und auch vereinbarten, den Chinesen ihr Öl in Yuan zu verkaufen. Das war ein schwerer Schlag gegen den Petro-Dollar, die bisher mächtigste wirtschaftspolitische Waffe der USA.

Aber es kam noch schlimmer für die USA, denn die Saudis haben auch angefangen, sich mit dem Iran auszusöhnen. Die angebliche Bedrohung durch den Iran ist der wichtigste Vorwand für die Stationierung von US-Truppen in Saudi-Arabien und anderen Golfmonarchien. Sollten sich die Saudis und der Iran versöhnen, gäbe es keine angebliche Gefahr mehr für die Öltransporte aus dem Persischen Golf, mit denen die massive US-Truppenpräsenz in der Region bisher begründet wurde.

Die Normalisierung der Beziehungen zwischen den Saudis und dem Iran schreitet schnell voran, denn nur wenige Wochen, nachdem die beiden Länder unter Vermittlung – ausgerechnet – von China verkündet haben, wieder diplomatische Beziehungen aufzunehmen, folgte am 19. März die Ankündigung eines Treffens der Außenminister beider Länder und am gleichen Tag gab es auch eine Einladung des saudischen Königs an den iranischen Präsidenten, Riad zu besuchen. In der Erklärung dazu, die den USA gar nicht gefallen haben dürfte, hieß es:

„Der saudische König Salman bin Abdul Aziz begrüßte das Abkommen zwischen den beiden brüderlichen Ländern [zur Wiederherstellung der diplomatischen Beziehungen] in einem Brief an Präsident Raisi, lud ihn zu einem offiziellen Besuch nach Riad ein und rief zu einer stärkeren wirtschaftlichen und regionalen Zusammenarbeit auf.“

Und als wäre auch das nicht genug, haben auch Syrien und Saudi-Arabien am 23. März angekündigt, wieder diplomatischen Beziehungen aufzunehmen. Die USA hatten die arabische Welt zuvor vergeblich aufgefordert, Syrien weiterhin isoliert zu belassen, weil die USA den syrischen Präsidenten Assad immer noch stürzen wollen. Aber der Aufruf der USA verhallte weitgehend ungehört, denn die arabische Liga denkt laut über eine Normalisierung der Beziehungen zu Syrien nach und Assad war gerade zum ersten Mal seit Jahren wieder auf Staatsbesuch in Abu Dhabi.

Dem Spiegel, einem der Sprachrohre der US-Politik in Deutschland, war das eine giftige „Analyse“ wert, auf die ich in den nächsten Tagen noch gesondert eingehen möchte, wenn ich es zeitlich schaffe.

Man kann es drehen und wenden, wie man möchte, aber die Tatsache, dass die USA in der arabischen Welt ihren Einfluss weitgehend verloren haben, ist kaum mehr zu bestreiten. Die ehemals treuen US-Vasallen ignorieren die Forderungen der USA und tun offen das Gegenteil von dem, was die USA mit Nachdruck fordern.

Noch vor einigen Jahren wäre das unvorstellbar gewesen.


In meinem neuen Buch „„Putins Plan – Mit Europa und den USA endet die Welt nicht – Wie das westliche System gerade selbst zerstört ““ gehe ich der der Frage, worum es in dem Endkampf der Systeme – den wir gerade erleben – wirklich geht. Wir erleben nichts weniger als den Kampf zweier Systeme, in dem Vladimir Putin der Welt eine Alternative zum neoliberalen Globalismus anbietet. Wurden die Bürger im Westen gefragt, ob sie all das wollen, ob sie zu Gunsten des neoliberalen Globalismus auf ihren Wohlstand und ihre Freiheiten verzichten wollen?

Das Buch ist aktuell erschienen und ausschließlich hier direkt über den J.K. Fischer Verlag bestellbar.

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