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Ihre Rundfunkfgebühren bei der Arbeit: “Getreidebestäubung” im ZDF

Published On: 24. März 2023 19:52

In diesem Jahr wird der öffentlich-rechtliche Rundfunk in Deutschland voraussichtlich erstmals die Schallmauer von 10 Milliarden Euro (!) an Zwangsgebühren durchbrechen. Welche lausige Gegenleistung dem unfreiwilligen Kunden dafür geboten wird, war letzte Woche wieder einmal beispielhaft im ZDF zu beobachten: In der Dokumentationsreihe „plan b, die senderintern ironiefrei unter der Rubrik „konstruktiver Journalismus“ geführt wird, wurde folgendes behauptet: Insekten „bestäuben Pflanzen, darunter die meisten Getreidesorten“. Was den ZDF-Experten offensichtlich unbekannt war, ist die Tatsache, dass Getreidepflanzen Selbstbestäuber sind. Die Befruchtung erfolgt meist noch innerhalb der geschlossenen Blüte. Insekten sind hier nicht im Spiel.

Bei dieser Falschinformation ließ man es jedoch nicht bewenden, sondern erstellte auch noch eine animierte Computergrafik, die den unmöglichen Vorgang demonstriert, wie eine Honigbiene eine reife Weizenähre bestäubt. Eine Recherche kann hier also gar nicht stattgefunden haben. Wie üblich, wird hier einfach irgendetwas behauptet, das man selbstverständlich für wahr hält – und aus diesem Unsinn auch noch eine schicke Animation gebastelt.

Insektenrückgang um vier Fünftel – aber dann Insekten fressen

Was anmutet wie eine der Fremdschäm-“Wissenschaft”-Beiträge von Mai-Thi Ngyuen-Kim (“MaiLab”), von Tim Kellner treffend als “Online-Betriebsunfall” charakterisiert, war in diesem Fall jedoch ein Beitrag im im Rahmen des “plan b”-Themenkreises “Licht aus! Sterne an!”, in dem es unter anderem um den Einfluss nächtlicher Dauerbeleuchtung, also der sogenannten Lichtverschmutzung, auf Insekten ging.

Mit Bezug auf eine umstrittene Studie wurde des Weiteren behauptet, dass die Zahl der Insekten in Deutschland seit den 1980er-Jahren um 75 bis 80 Prozent zurückgegangen sei. Zwar gab es vor allem bei Fluginsekten fraglos große Bestandseinbrüche (wie jedermann am geringer gewordenen “Fliegendreck” auf den Windschutzscheiben nach einer Autobahnfahrt im Sommer selbst nachprüfen kann); dass der Rückgang jedoch derart riesig ist, erscheint mindestens fragwürdig, zumal dies den Zusammenbruch ganzer Nahrungsketten nach sich ziehen müsste, der allerdings in diesem Umfang bei weitem nicht erkennbar ist. Jedenfalls ist der Insektenschwund beim Gebührenfernsehen spätestens dann wieder kein Thema mehr, wenn dort wieder einmal Werbung für Käfer, Würmer und Grillen als hochwertiger Fleischersatz gemacht wird.

Von Thomas D.’s Monokulturen bis zum afrikanischen Wunderfernseher

Was nun die außerhalb des ZDF unbekannte “Getreidebestäubung” durch Bienen betrifft, meldeten sich nach der Sendung natürlich eine Vielzahl von Fachleuten, um auf den haarsträubenden Fehler aufmerksam zu machen. Dennoch ließ man sich beim Staatssender mehrere Tage Zeit, bis der Beitrag dann kommentarlos korrigiert wurde. Es war nicht der erste peinliche Lapsus in der Umweltberichterstattung des öffentlich-rechtliche Rundfunks: Auch die ARD nutzte vor einem knappen Monat die als Wissensformat getarnte Propagandasendung „Wissen vor Acht“, um den Sänger und Mitglied der „Fantastischen Vier“, Thomas D., einem arglosen Publikum den Bären aufbinden zu lassen, Raps sei eine “Monokultur” (also die immer gleiche Kultur, die auf dem gleichen Feld angebaut wird). Mit dieser Falschbehauptung verband D. die für den Zuschauer völlig irrelevanten Aussagen, er wünsche sich “mehr Wiesen und Weiden” und „wir alle” sollten endlich “weniger Fleisch essen”.

Dass man beim ÖRR, wo die richtige Gesinnung wichtiger ist als Fakten und Hintergründe, ein ausgewachsenes Dokumentation- und Seriositätsproblem hat, hatte erst im September der Fall einer ARD-Korrespondentin in Südafrika gezeigt, die sich von einem Möchtegern-Erfinder aus Simbabwe – den bereits eine oberflächliche Google-Recherche problemlos als notorischen Lügner entlarvt hätte – den aberwitzigen Blödsinn aufschwatzen lassen, er habe einen Fernseher erfunden, der Strom erzeuge, selbst wenn er ausgeschaltet sei, und der diesen Strom auch noch an andere Geräte weitergeben könne. Die ARD verbreitete dies auf allen Kanälen als wissenschaftlichen “Durchbruch” im Kampf gegen die Energiekrise.

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