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Die USA sind „unzufrieden“: Iran und Saudi-Arabien nähern sich an

Published On: 9. April 2023 5:00

In China haben sich der iranische und der saudische Außenminister getroffen, um über die Verbesserung ihrer Beziehungen und die Wiederherstellung diplomatischer Beziehungen zu sprechen. Auch ein Ende des Jemenkrieges ist nun möglich. Die USA sind „unzufrieden“.

Schon vor einem Monat habe ich über die Gespräche zwischen dem Iran und Saudi-Arabien berichtet, die unter chinesischer Vermittlung stattfinden. China unterhält gute Beziehungen zu beiden Ländern und hat einen großen diplomatischen Erfolg erreicht, indem es diese Gespräche zwischen den beiden eigentlich verfeindeten Ländern ermöglicht hat.

Die Annäherung der Saudis an den Iran (oder umgekehrt, denn es ist eine gegenseitige Annäherung) dürfte auch deshalb möglich geworden sein, weil die Saudis sich immer mehr von ihrer (einstigen?) Schutzmacht USA entfernen. Die Saudis ignorieren die Forderungen der USA, die Ölproduktion zu erhöhen, um den Ölpreis zu senken und damit Russland zu schädigen. Außerdem werden die Saudis dem Petrodollar „untreu“, indem sie mit immer mehr Ländern, darunter China, Öllieferungen in anderen Währungen als dem Dollar vereinbaren. Wie sehr sich die Saudis dabei von den USA emanzipieren und was das bedeutet, habe ich erst kürzlich aufgezeigt.

Dass die Saudis ihre Beziehungen zum Iran normalisieren, ist ein geopolitisches Erdbeben, denn für die weltweite Vormachtstellung des US-Dollar war der Petrodollar, also die Tatsache, dass die Saudis ihr Öl nur in Dollar verkaufen, die entscheidende Stütze. Die USA haben von dem Streit zwischen dem Iran und den Saudis profitiert, weil die Kriegsgefahr mit dem Iran der wichtigste Vorwand für die, in Saudi-Arabien unpopuläre, Stationierung von US-Truppen auf der arabischen Halbinsel ist.

Nach arabischen Medienberichten ist nun sogar ein kurzfristiges Ende des Jemenkrieges möglich, wo der Iran und die (dabei von den USA unterstützten) Saudis de facto einen Stellvertreterkrieg geführt haben. Ein „dauerhafter Waffenstillstand“ und die Aufhebung der saudischen Seeblockade des Jemen sollen schon „in wenigen Wochen“ möglich sein.

Der Spiegel, der seine Leser bekanntlich nur sehr ungern über Entwicklungen informiert, die der US-Regierung nicht gefallen, hat erwartungsgemäß in einem nur sehr kurzen Artikel mit der Überschrift „»Offizielle Wiederaufnahme der Beziehungen« – Erstmals wieder Treffen der Außenminister Irans und Saudi-Arabiens“ über das Treffen in Peking berichtet. Über die möglichen Auswirkungen einer Annäherung der beiden Länder vor allem auf die Position der USA im Nahen Osten informiert der Spiegel seine Leser nicht, sondern er schreibt dazu nur:

„Die Entspannung zwischen Saudi-Arabien als größtem Erdölexporteur der Welt und dem wegen seines Atomprogramms vom Westen sanktionierten Mullah-Regime in Iran könnte die Machtverhältnisse im Nahen Osten grundlegend verschieben.“

Dass es dabei um eine Verschiebung der Machtverhältnisse zu Ungunsten der USA geht, erwähnt der Spiegel – im Gegensatz zu US-Medien – nicht. Die russische Nachrichtenagentur TASS hat zum Beispiel über einen Artikel im Wallstreet Journal berichtet und ich habe die TASS-Meldung übersetzt.

Beginn der Übersetzung:

Wallstreet Journal: CIA-Direktor äußert Unzufriedenheit über Saudi-Arabiens Annäherung an den Iran

Der Zeitung zufolge sagte William Burns „dem Kronprinzen Mohammed bin Salman, dass die USA über die Annäherung Riads an den Iran und Syrien, die weiterhin westlichen Sanktionen unterliegen, erschüttert seien“.

Der Direktor des US-Geheimdienstes CIA, William Burns, hat bei einem unangekündigten Besuch in Saudi-Arabien seine Unzufriedenheit über die Entscheidung der Regierung des Königreichs geäußert, Beziehungen zum Iran und zu Syrien aufzunehmen. Das hat die Zeitung The Wall Street Journal am Donnerstag unter Berufung auf Quellen berichtet.

Der Zeitung zufolge hat Burns während des unangekündigten Besuchs in Saudi-Arabien „dem Kronprinzen Mohammed bin Salman gesagt, dass die USA über die Annäherung Riads an den Iran und Syrien, die weiterhin unter westlichen Sanktionen stehen, erschüttert sind.“ Burns besprach mit der saudischen Führung unter anderem die Zusammenarbeit in den Bereichen Geheimdienst und Terrorismusbekämpfung.

Zuvor hatte der Fernsehsender Al Arabiya unter Berufung auf eine Quelle berichtet, dass der CIA-Direktor diese Woche zu einem Treffen mit der Regierung des Königreichs nach Saudi-Arabien gereist sei. Dem Gesprächspartner des Senders zufolge bekräftigte Burns den Wunsch Washingtons, die Zusammenarbeit mit Riad in Fragen der Sicherheit und der Terrorismusbekämpfung zu verstärken. Der Sprecher der Regierung gab nicht an, mit wem genau der CIA-Chef zusammentraf und wie lange er sich im Königreich aufhielt.

Am 10. März vereinbarten Teheran und Riad die Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen und die Wiedereröffnung von Botschaften innerhalb von zwei Monaten. Vertreter beider Länder führten mehrere Tage lang Gespräche in Peking, die in eine trilaterale Erklärung mündeten.

Die Beziehungen zwischen Riad und Teheran verschlechterten sich im März 2015 mit dem Beginn der Militäroperation der saudisch geführten Koalition im Jemen gegen Ansar Allah (Hussiten). Im Januar 2016 brach das Königreich die diplomatischen Beziehungen zum Iran ab, nachdem die saudische Botschaft in Teheran und das saudische Konsulat in Mashhad von Demonstranten angegriffen worden waren, die über die Hinrichtung des schiitischen Predigers Scheich Nimr al-Nimr in Riad empört waren.

Ende der Übersetzung


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