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Die Folgen des Einsatzes von Munition mit abgereichertem Uran in Serbien

Published On: 11. April 2023 17:01

Da London Munition mit abgereichertem Uran in die Ukraine schicken will, hat das russische Fernsehen an die Folgen des Einsatzes dieser Munition in Jugoslawien erinnert, wo die Krebsraten danach explodiert sind.

Die Folgen des Einsatzes von Munition mit abgereichertem Uran kann man heute in Serbien beobachten. Da London diese Munition trotz der katastrophalen Folgen, die die westlichen Medien ignorieren und für die die NATO nie Verantwortung übernommen hat, in die Ukraine schicken will, hat das russische Fernsehen am Sonntag in seinem wöchentlichen Nachrichtenrückblick in einem Beitrag aus dem betroffenen Gebiet, den ich übersetzt habe, daran erinnert.

Beginn der Übersetzung:

Ein Serbe und ein Italiener über die schlimmen Folgen der Verwendung von abgereichertem Uran

Großbritannien hat seine Pläne zur Lieferung von Geschossen mit abgereichertem Uran an die Ukraine nicht aufgegeben. Die Frage an London bleibt bestehen, denn die Folgen werden schrecklich sein. Ein Vierteljahrhundert später erntet Serbien die Früchte der „humanitären“ Bombardierungen der NATO, wie unser Bericht aus Serbien und Italien zeigt.

Wir sind in einem alten sowjetischen Jeep zu diesem serbischen Dorf am Gipfel des Přár-Gebirges gefahren. Es war gerade viel Schnee gefallen und wir mussten ständig umgestürzten Bäume ausweichen. Es scheint ein gewöhnliches Balkandorf mit gemütlichen Häusern unter Ziegeldächern zu sein. Aber irgendetwas ist hier anders. Es spielen keine Kinder und das übliche Hundegebell fehlt. Dieses Dorf ist schon seit Jahren tot. Alle Einwohner haben es verlassen.

Ivica Nikolic, ein ehemaliger Bewohner des Dorfes Plačkovica, erinnert sich, dass sich die Serben jahrhundertelang auf diesem Berg vor den osmanischen Janitscharen versteckten und dann das Dorf gründeten. In seinem jetzt leerstehenden Geburtshaus wurden Generationen seiner Vorfahren geboren. Nachdem NATO-Flugzeuge den Gipfel des Berges mit abgereicherter Uranmunition bombardiert hatten, kam der Tod in das Dorf.

Die Nato versuchte, den Fernseh- und Radiosendemast zu zerstören, der auf dem Gipfel unweit des Dorfes steht. Sie zielten auf die Antennen und trafen die Kühe. Alle Kühe starben, der Hirte war danach taub und starb später an Krebs. Nach dem Krieg versuchten sie, das Gebiet zu säubern und die Splitter einzusammeln, aber laut Ivica sind die Wälder immer noch voll von abgereicherter Uranmunition.

Miroslav Acimovic diente während der NATO-Aggression als Fähnrich im Kosovo. Vor seinen Augen trafen amerikanische Kampfflugzeuge einen Anhänger mit Dung.

„Die Amerikaner dachten, es sei ein Raketenwerfer. Von dem Anhänger war nichts mehr übrig, er durchlöchert wie Schweizer Käse. Ich fand ein Stück Eisen, das sich als Schrapnell herausstellte, und steckte es in meine Hosentasche. Mein Kommandant fand genauso ein Stück Schrapnell und steckte es in seine Brusttasche. Zehn Jahre später starb der Kommandant an einem Melanom, einem Hautkrebs, während bei mir Prostatakrebs diagnostiziert wurde“, erzählt Miroslav Acimovic.

Die Stadt Vrana ist fast tausend Jahre alt. Sie liegt an den Ausläufern des Přár-Gebirges, wo sich die unglückselige Antenne befindet. Die Přár-Straße liegt dem Berg am nächsten und führt hinunter in die Stadt. Es ist die Straße mit den meisten Todesanzeigen.

Laut Hradimir Jevanović, dem Vorsitzenden der Vereinigung der Krebspatienten von Vrana und Mitglied des Stadtrats, ist die Sterblichkeitsrate in der gesamten Stadt nach der Bombardierung um 20 Prozent gestiegen, und der Tod ist in fast jedes Haus in dieser Straße gekommen.

So sehen die „Silberkugeln“, wie sie von den NATO-Militärs genannt wurden, aus. Bei diesen Exemplaren im Museum handelt es sich um 30-mm-Granaten aus einer Flugzeugkanone. Sie haben einen Aluminiummantel und in der Mitte befindet sich ein Kern aus abgereichertem Uran. Selbst durch das Glas der Vitrine zeigt das Dosimeter eine dreifache Erhöhung der natürlichen Hintergrundstrahlung an.

„Wenn dieser Kern mit hoher Geschwindigkeit auf die Panzerung trifft, wird er härter, durchdringt sie und zerbricht, wobei er sich in eine Wolke radioaktiver Partikel verwandelt. Und das ist sehr gefährlich für den Körper“, erklärt Vuk Obradovic, Mitglied des Museums der serbischen Streitkräfte.

Eine Artilleriegranate mit abgereichertem Uran kann eine 40-Zentimeter-Panzerung durchdringen und alles im Inneren des Panzers ausbrennen. Dann wird das Material sehr gefährlich. Bei der Explosion verbrennt Uran-235 zu radioaktivem Nanostaub mit einer Größe von 10 Mikron. Ein solches Staubteilchen gibt alle zwei Stunden ein Alphateilchen ab.

„Sie gelangen in die Lunge, in die Nieren, in den Darm, und ständig kommen Alphateilchen aus diesem Uranteilchen heraus. Die sind 50 Mal krebserregender als jedes andere Teilchen, und man weiß nie, wann die Krebsentstehung von einer normalen Zelle in einen Tumor übergeht“, so die serbische Gesundheitsministerin Danica Grujicic.

Die serbische Gesundheitsministerin beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Thema und hat zusammen mit anderen Forschern eine wissenschaftliche Monografie verfasst. „Wir werden jedes Jahr weniger, aber es gibt immer mehr bösartige Tumore. Es gibt immer mehr Probleme mit Kindern. Unfruchtbarkeit nicht nur bei Männern, sondern auch bei Frauen. Es gibt immer mehr junge Menschen, die keine Kinder haben. Ich appelliere an die Ukrainer: Lasst nicht zu, dass auf eurem Land diese schrecklichen Waffen eingesetzt werden! Denn die Folgen werdet Ihr in ein paar Jahren, in ein paar Jahrhunderten sehen“, sagt Danica Grujicicic.

Auch Tomahawk-Marschflugkörper trafen Jugoslawien. Um eine bessere Durchschlagskraft zu erzielen, wurden einige der Raketen auch mit abgereichertem Uran bewaffnet, wobei der Sprengkopf bis zu 3 Kilogramm Uran enthielt. Im Moment der Detonation verwandeln sich 80 Prozent des Urans in eine feurige Aerosolwolke, die alle Lebewesen im Umkreis von 50 Metern verbrennt.

Die Hauptattraktion der Veterinärklinik in Bujanovac ist das zweiköpfige Kalb, das kurz nach dem NATO-Bombardement geboren wurde.

„Es handelt sich um eine genetische Variation. Sie tritt auch unter normalen Bedingungen auf, aber sehr selten. Diese Deformation wurde durch die Bombardierung mit abgereichertem Uran in der Nähe von Bujanovac und an der Grenze zum Kosovo verursacht“, so Miodrak Milkovic, Leiter der Tierklinik Bujanovac.

Der Direktor der Veterinärstation erzählt, dass die Zahl solcher genetischen Mutationen in der Umgebung von Bujanovac nach den Bombardierungen von einem auf vier Prozent angestiegen ist: „Die häufigsten Mutationen bei neugeborenen Jungtiere ist, dass deren Nabelschnur offen ist und ihre innere Organe herausfallen. Es gibt Mutationen, bei denen Tiere, die vier Beine haben sollten, mit zwei Beinen geboren werden.“ Wahrscheinlich gibt es noch mehr solcher Fälle, aber die Landwirte melden sie nicht. Sie haben Angst, dass sie dann kein Fleisch und keine Milch mehr verkaufen können.

Der Toxikologe Radomir Kovačević war viele Jahre lang Leiter des serbischen Zentrums für Strahlenkontrolle. Der Arzt bringt die Zunahme von Krebserkrankungen bei Kindern und genetische Anomalien mit den NATO-Bombardements in Verbindung: „Vor den Bombardements hat es solche Anomalien bei Kindern nie gegeben. Aber seitdem werden Kinder ohne Augen, mit einer Hasenscharte und mit anderen Krankheiten und schweren Anomalien geboren.“

Es zeigte sich, dass abgereichertes Uran sowohl diejenigen betrifft, auf die geschossen wird, als auch diejenigen, die schießen. Das italienische Militär war das erste, das Alarm schlug. Nach dem NATO-Einsatz in Jugoslawien bekam Oberst Lacetti zuerst die Verdienstmedaille in Bronze, das Militärkreuz, die NATO-Medaille, und dann Lungen- und Nierenkrebs.

„Wir waren 150 bis 200 Meter von der Kampflinie zwischen den Albanern und den Kosovo-Serben entfernt. Dort war das Bombardement so stark, dass die Druckwelle mit dem abgereicherten Uran auch uns traf. Wir waren sehr nah dran“, erinnert sich der Offizier.

Der italienische Rotkreuz-Offizier hatte keine Ahnung, wie gefährlich abgereichertes Uran war: „Es gab keine Informationen über die Gefahr dieses Materials. Verstehen Sie, wir selbst waren ein integraler Bestandteil des Italienischen Roten Kreuzes. Wir kommen immer zu Hilfe, wenn eine Gefahr besteht.“

Die Amerikaner hingegen waren sich der Gefahren von abgereichertem Uran sehr wohl bewusst. Sie erhielten spezielle Anweisungen und Schutzanzüge für den Umgang mit den gefährlichen Granaten.

„Wir haben unsere Kommandeure sogar darüber informiert, dass es seltsam war, dass die Amerikaner in einer Schutzausrüstung herumliefen. Aber sie sagten uns, das habe nichts mit einer Gefahr zu tun“, so Emirico Maria Lacetti.

Nach seiner Rückkehr nach Italien wurde er krank, und auch seine Kameraden erkrankten und starben. Sie haben den Anwalt Tartaglia kontaktiert, der Hilfe anbot und das Ausmaß der Katastrophe erklärt: „Es gibt unterschiedliche Zahlen, einige sagen, dass 8.000 erkrankt sind und 400 von ihnen bereits verstorben sind, andere sagen, dass 7.500 erkrankt sind und 500 von ihnen verstorben sind, aber ich kann Ihnen sagen, dass es sehr viele sind. Es sind auch einige Generäle zu mir gekommen, die ebenfalls an Krebs erkrankt sind und die mich gebeten haben, für sie zu kämpfen. Ich schließe daraus, dass nur die oberste Militärführung von der Gefahr wusste“, sagte Angelo Fiore Tartaglia.

Der Anwalt stieß auf heftigen Widerstand des Verteidigungsministeriums, das alles leugnete, aber ein italienisches Gericht erhörte die Argumente und Beweise. Die Tests ergaben eine 17 bis 20 Mal höhere Urankonzentration in den Geweben. Tartaglia hat 300 Fälle gewonnen und Oberst Lacetti erhält bereits eine Entschädigung: „Der italienische Staat hat mich als Person anerkannt, die in Ausübung ihrer unmittelbaren Dienstpflichten geschädigt wurde, weshalb ich eine Entschädigung in Höhe von 1.033 Euro pro Monat erhalte und auch in Zukunft lebenslang erhalten werde, zuzüglich 256 Euro zu diesem Betrag.“

Der serbische Oberstabsfeldwebel Miroslav Acimovic, der wie Tausende anderer Opfer der NATO-Aggression im ehemaligen Jugoslawien an Krebs leidet, kann von so einer Entschädigung nur träumen. Aber es geht ihm nicht einmal um das Geld, sondern um die Wahrheit. „Ich möchte der Welt an meinem eigenen Beispiel beweisen, dass abgereichertes Uran enorme Schäden verursacht. Sie haben uns brutal bombardiert. Sie haben uns ohne Grund oder Notwendigkeit mit Granaten bombardiert, die zu so schlimmen Folgen geführt haben“, sagt er.

Nächstes Jahr wird es ein Vierteljahrhundert her sein, dass NATO-Bomben auf Plačkovica fielen, und 200 Jahre, seit das Dorf gegründet wurde. Ivica träumt davon, die überlebenden Dorfbewohner zu versammeln, um diesem traurigen Jahrestag zu gedenken. Das alles sind wichtige Daten, auch die Halbwertszeit von abgereichertem Uran: 4,5 Milliarden Jahre.

Ende der Übersetzung


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