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Covid und Hatespeech: Wie Elon Musk einen BBC-Journalisten im Interview grillt

Published On: 14. April 2023 15:54

Die BBC hat ein einstündiges Interview mit Elon Musk gemacht, das offensichtlich anders gelaufen ist, als die BBC es sich vorgestellt hat, denn Elon Musk hat den BBC-Journalisten wie einen Schuljungen vorgeführt.

Die BBC wollte Elon Musk in ihrem Interview offensichtlich vorführen, denn der Journalist kam mit Fragen zu Twitter, in denen er alles wiederholt hat, was die Mainstream-Medien seit der Übernahme von Twitter berichten. Offenbar hat die BBC ihren Journalisten schlecht vorbereitet, denn Musk hat den Mann buchstäblich auseinandergenommen. Das komplette Interview finden Sie hier.

Da ich in deutschen sozialen Netzwerken (und in den Medien sowieso nicht) noch keine Meldungen über das Interview gesehen habe, will ich hier zeigen, was in russischen sozialen Netzwerken gerade viral geht. In dem Interview fragte der BBC-Mann auch nach der „Moderation“ (also der Zensur) auf Twitter und er hat dabei die Parolen der Medien wiederholt, die behaupten, seit der Übernahme durch Musk greife bei Twitter der sogenannte „Hatespeech“ um sich.

Der entsprechende Ausschnitt aus dem Interview wurde mit russischen Untertiteln versehen und geht in Russland gerade viral, denn er zeigt, wie schlecht vorbereitet westliche Journalisten sind. Anstatt zu recherchieren und sich auf Fakten zu berufen, plappern sie nur nach, was ihnen von „Thinktanks“ und anderen Organisationen vorgesagt wird. Das dürfte auch der Grund sein, warum westliche Journalisten öffentlichen Gesprächen mit Leuten wie mir aus dem Weg gehen, denn außer Parolen haben sie wenig zu bieten.

In Russland hat sich Dmitri Kisseljow, der im Westen als „Putins Chef-Propagandist“ bezeichnet wird, vor einigen Jahren einem Nawalny nahestehenden und sehr bekannten regierungskritischen Blogger zum Interview gestellt, bei dem der Blogger ziemlich schlecht ausgesehen hat, weil Kisseljow alle seine Behauptungen mit Argumenten und Fakten widerlegen konnte. In Deutschland hingegen wäre es undenkbar, dass sich die Chefredakteure von heute-journal oder tagesthemen mit ihren Kritikern zu einem fast zweistündigen Interview treffen. Sollte ich denen damit Unrecht tun, können die mich gerne anschreiben und wir vereinbaren einen Termin für so ein Interview.

Aber ich schweife mal wieder vom Thema ab. Kommen wir also zu dem Interview, dass Elon Musk der BBC gegeben hat. Ich habe die Passage, in der Musk den BBC-Mann besonders intensiv gegrillt hat und die in dem in Russland viral gehenden Ausschnitt des Interviews gezeigt wird, übersetzt.

Beginn der Übersetzung:

BBC: Ich möchte hinzufügen, dass wir mit Leuten gesprochen haben, die in der Kontent-Moderation waren. Und die sagen, da sind nicht genug Leute für die Arbeit, vor allem wenn es um Hatespeech geht.

Musk: Über welche Art von Hatespeech reden Sie? Ich meine, Sie nutzen Twitter, richtig? Sehen Sie dort ein Wachstum von Hatespeech? Ich meine Ihre persönlichen Erfahrungen. Was sehen Sie? Weil ich es nicht sehe.

BBC: Nun, wenn wir über mich persönlich sprechen, sehe ich tatsächlich mehr solchen Kontent. Ich persönlich. Ich kann nicht für alle sprechen, für das ganze Twitter.

Musk: Sie persönlich sehen also mehr Hatespeech?

BBC: Ja, mehr so hasserfüllten Kontent.

Musk: Kontent, der Ihnen nicht gefällt? Oder was meinen Sie? Beschreiben Sie eine hasserfüllte Sache.

BBC: Ja, ich meine Kontent, eine Reaktion, die leicht rassistisch oder leicht sexistisch ist. Solche Sachen.

Musk: Sie meinen also, dass etwas, das „leicht sexistisch“ ist, gesperrt werden sollte?

BBC: Ich sage gar nichts…

Musk: Das ist interessant, weil ich zu verstehen versuche, was Sie mit hasserfülltem Kontent meinen. Ich frage nach konkreten Beispielen, und Sie sagen, wenn etwas „leicht sexistisch“ ist, dann sei das hasserfüllter Kontent. Bedeutet das, dass solcher Kontent gesperrt werden sollte?

BBC: Sie fragen nach meinem Feed, ob es da mehr oder weniger geworden ist. Und ich sagte, es ist etwas schlimmer geworden.

Musk: Darum frage ich nach konkreten Beispielen. Können Sie wenigstens ein Beispiel nennen?

BBC: Ehrlich gesagt, ich… ehrlich gesagt…

Musk: Sie können sich also an kein einziges Beispiel erinnern?

BBC: Ich sage Ihnen, warum. Weil ich den Feed gar nicht mehr nutze. Weil er mir nicht gefällt. Viele Leute sind dieser Meinung. Ich schaue mich einfach nur um.

Musk: Warten Sie, Sie sagten, Sie sehen mehr hasserfüllten Kontent, aber Sie können kein einziges Beispiel nennen? Nicht mal ein einziges?

BBC: Ich bin nicht sicher, ich habe den Feed schon 3 bis 4 Wochen nicht mehr gelesen…

Musk: Aber wie können Sie dann hasserfüllten Kontent gesehen haben?

BBC: Weil ich Twitter seit Sie es übernommen haben, nur zweimal benutzt habe.

Musk: Gut, aber Sie müssen doch hasserfüllten Kontent gesehen haben. Ich bitte nur um ein Beispiel. Und Sie können keins nennen. Ich denke, Sie wissen gar nicht, wovon Sie reden.

BBC: Wirklich?

Musk: Ja, denn Sie können kein einziges Beispiel für hasserfüllten Kontent nennen. Nicht einmal einen einzigen Tweet. Aber Sie behaupten weiterhin, davon gäbe es viel. Das ist eine Lüge.

BBC: Nein, was ich sage, ist dass es viele Organisationen gibt, die sagen, dass Hatespeech zunimmt.

Musk: Geben Sie mir ein Beispiel!

BBC: Jemand, wie das Institut für strategischen Dialog, die sagen das …

Musk: Hören Sie, Leute reden allen möglichen Quatsch. Ich bitte Sie um ein einziges Beispiel und Sie können nicht mal ein einziges nennen.

BBC: Richtig, und wie ich schon sagte, ich nutze den Feed nicht…

Musk: Woher wissen Sie dann…

BBC: Ich denke, das führt zu nichts.

Musk: Sie sagten, Sie sehen mehr hasserfüllten Kontent. Und dann können Sie kein einziges Beispiel nennen.

BBC: Richtig.

Musk: Das ist absurd!

BBC: Ich habe mir den Feed gar nicht angeschaut…

Musk: Woher wissen Sie dann, dass da hasserfüllter Kontent ist?

BBC: Weil ich sage, dass es das ist, was ich vor einigen Wochen gesehen habe. Ich kann kein konkretes Beispiel nennen.
Lassen Sie uns weitergehen, wir haben nur begrenzt Zeit.
Covid-Desinformation. Sie haben die Covid-Desinformationsregeln geändert.

Musk: Hat die BBC ihre Covid-Desinformationsregeln geändert?

BBC: Die BBC macht nicht die Regeln für Twitter. Daher frage ich Sie.

Musk: Ich rede darüber, was mit den BBC-Desinformationsregeln über Covid ist.

BBC: Sie haben die Kennzeichnungen geändert. Da waren Kennzeichnungen und dann haben Sie Ihre Politik geändert und dann sind sie verschwunden. Warum das?

Musk: Covid ist kein Thema mehr.
Macht die BBC noch immer alle für Desinformation verantwortlich, einschließlich Maskentragen und Impfnebenwirkungen? Oder berichtet sie darüber gar nicht mehr? Und was ist mit der Tatsache, dass die BBC von der britischen Regierung unter Druck gesetzt wurde? Damit sie ihre Informationspolitik ändert? Wissen davon überhaupt?

BBC: Das ist kein Interview über die BBC…

Musk: Ach, Sie dachten, das wäre es nicht?

BBC: Ich sehe nun, was Sie bei Twitter gemacht haben. Ich bin nicht für die BBC-Politik verantwortlich, um das klar zu sagen.
Lassen Sie uns über etwas anderes sprechen…

Musk: Ich möchte über die BBC sprechen.

BBC: Lassen Sie uns über etwas anderes sprechen…

Musk: Das haben Sie nicht erwartet, oder?

BBC: Lassen Sie uns über etwas anderes sprechen…


In meinem neuen Buch „„Putins Plan – Mit Europa und den USA endet die Welt nicht – Wie das westliche System gerade selbst zerstört ““ gehe ich der der Frage, worum es in dem Endkampf der Systeme – den wir gerade erleben – wirklich geht. Wir erleben nichts weniger als den Kampf zweier Systeme, in dem Vladimir Putin der Welt eine Alternative zum neoliberalen Globalismus anbietet. Wurden die Bürger im Westen gefragt, ob sie all das wollen, ob sie zu Gunsten des neoliberalen Globalismus auf ihren Wohlstand und ihre Freiheiten verzichten wollen?

Das Buch ist aktuell erschienen und ausschließlich hier direkt über den J.K. Fischer Verlag bestellbar.

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