Lateinamerika Das Pendel schlägt wieder nach rechts aus
Eine studentische Perspektive auf die BundID
Ist die unglaubliche Anzahl an Lesern tatsächlich real?
Sind die sagenhaften Leserzahlen wirklich wahr?
Die Leserzahlen von Online-Medien sind oft beeindruckend. Doch wie genau werden diese Zahlen gemessen und sind sie wirklich vertrauenswürdig? Eine neue Studie wirft Zweifel auf.
Wie werden Leserzahlen gemessen?
Die meisten Online-Medien nutzen Tools wie Google Analytics, um ihre Leserzahlen zu messen. Diese Tools erfassen die Anzahl der Besucher auf einer Website, die Anzahl der Seitenaufrufe und die Verweildauer der Besucher auf der Seite. Doch diese Zahlen sind nicht immer aussagekräftig. So können beispielsweise Bots oder Spam-Traffic die Zahlen verfälschen. Auch können Besucher, die die Seite nur kurz besuchen, als Leser gezählt werden, obwohl sie den Inhalt gar nicht gelesen haben.
Die neue Studie
Eine neue Studie von Forschern der Columbia University und der French National Institute untersuchte die Leserzahlen von 16 Online-Medien in den USA und Frankreich. Dabei stellten sie fest, dass die tatsächliche Anzahl der Leser oft viel niedriger war als die von den Medien angegebenen Zahlen. Die Forscher fanden heraus, dass viele Medien ihre Leserzahlen künstlich aufblähen, indem sie beispielsweise Traffic von Bots oder Spam-Quellen mitzählen.
Was bedeutet das für die Medienbranche?
Die Ergebnisse der Studie werfen Fragen auf, wie vertrauenswürdig die Leserzahlen von Online-Medien wirklich sind. Für die Medienbranche bedeutet dies, dass sie ihre Messmethoden überdenken und verbessern müssen, um genaue und verlässliche Zahlen zu liefern. Auch sollten sie transparenter darüber berichten, wie sie ihre Leserzahlen messen und welche Faktoren dabei berücksichtigt werden. Nur so können sie das Vertrauen ihrer Leser und Werbekunden gewinnen und langfristig erfolgreich sein.
Insgesamt zeigt die Studie, dass die Leserzahlen von Online-Medien nicht immer das widerspiegeln, was sie zu sein scheinen. Es ist wichtig, dass die Medienbranche ihre Messmethoden verbessert und transparenter darüber berichtet, um das Vertrauen ihrer Leser und Werbekunden zu gewinnen.
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Sind die sagenhaften Leserzahlen wirklich wahr?
Esther Diener-Morscher / 12.05.2023 Die Printmedien verlieren rasend schnell ihr Publikum. Trotzdem jubeln die Verleger – mit unglaubwürdigen Zahlen. Lesen Sie in Ihrer Zeitung täglich 81 Prozent des gesamten Inhalts und das in einer Rekordzeit von 29 Minuten? Ich nicht. Doch der Verlegerverband Schweizer Medien wirbt mit diesen Zahlen – es seien sogar nur Durchschnittswerte. Auch Fachleute wie der Medienwissenschaftler und Spezialist für visuelle Kommunikation Christoph Schütz glauben nicht an solche Zahlen: «Das kann nicht sein», sagt er und macht die Rechnung für seine Zeitung, die Freiburger Nachrichten. Pro Ausgabe enthalte sie um die 150’000 Zeichen redaktionellen Inhalt. «Bei einer geschätzten Lesemenge von 1700 Zeichen pro Minute, schafft man in einer halben Stunde lediglich etwa 30 Prozent.» Leserschaft äusserst grosszügig
