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Auf ins Heizchaos Ampel verschlimmbessert Heizungsgesetz

Published On: 28. Juni 2023 11:15

Auf einmal ging es dann doch ganz schnell. Nach nächtlichen Nachverhandlungen meldeten die Ampelfraktionen gestern Morgen einen Durchbruch beim geplanten Gebäudeenergiegesetz. Morgen soll dem Bundestag der überarbeitete Entwurf vorgelegt und noch vor der Sommerpause verabschiedet werden. Neben einer ökologisch mehr als fragwürdigen Neustaffelung der Förderbeiträge wurde vor allem auf Wunsch der FDP mehr Wert auf „Technologieoffenheit“ gelegt. Das ist jedoch in dieser Kombination fatal und könnte bei zahlreichen Haushalten zu sehr teuren Fehlentscheidungen führen. Eine vernünftige Planung ist für Eigenheimbesitzer aber ohnehin nicht möglich, da sich die künftigen Kosten für die verschiedenen Energieträger nicht einmal ansatzweise abschätzen lassen. Fest steht nur eins: Es wird teuer. Sehr teuer. Vor allem in der Fläche droht den Menschen eine Verarmung, die historisch ihresgleichen sucht. Von Jens Berger. Dieser Beitrag ist auch als Audio-Podcast verfügbar. [powerpress „Klima-Geschwindigkeitsbonus“ – dieser Begriff hat das Zeug, als eines der dümmsten politischen Schlagworte in die Jahreschronik einzugehen. Gemeint ist damit eine Sonderzulage, die all diejenigen in Anspruch nehmen können, die von ihrer alten Heizung früher als gesetzlich vorgeschrieben auf eine Wärmepumpe umsteigen. Der SPIEGEL beschrieb das Konzept mit dem denkwürdigen Satz: „Ist die Heizung noch nicht kaputt, wird aber dennoch ausgewechselt, so honoriert der Staat dieses klimafreundliche Verhalten mit entsprechend höheren Fördermitteln.“ Dieser Satz wurde übrigens mittlerweile gegen einen weniger verfänglichen ausgetauscht. Regierungs-PR. Wer also eine voll funktionsfähige Gasheizung herausreißen und verschrotten lässt, wird dafür vom Staat belohnt? Dabei dachte ich, man sei gerade bei Thema Ressourcennutzung und Nachhaltigkeit schon weiter. Geht es um eine klimafreundliche Heizung oder um einen Feldzug gegen das Gas? Offenbar Letzteres. Je nach Gebäudetyp ist beim derzeitigen Strommix eine Wärmepumpe nämlich keinesfalls klimafreundlicher als eine moderne Gasheizung und das Verschrotten einer einwandfrei funktionierenden Gasheizung, die vielleicht noch zehn, zwanzig Jahre Lebenserwartung vor sich hat, ist eine Sünde wider allen Grundsätzen der Nachhaltigkeit. Lesen Sie dazu: Ein Land im Wärmepumpenwahn Aber nicht nur das. Hier werden ohne Sinn und Verstand Fakten geschaffen. Fakten, die vor allem mit der nun großspurig versprochenen „Technologieoffenheit“ in Konflikt stehen. Dafür sollen die Kommunen ja nun bis 2028 ihre Wärmeplanung erstellen. Doch was ist da noch groß zu planen, wenn die Haushalte durch derart fragwürdige Sonderprämien dazu verleitet werden, schon während der kommunalen Planungsphase auf Wärmepumpen umzusteigen, und damit alternative Lösungen wirtschaftlich unattraktiv gemacht werden? Sowohl Fernwärme als auch alternative Versorgungskonzepte mit klimafreundlichen Gas-Varianten machen nur dann einen Sinn, wenn es genügend Abnehmer gibt, mit denen sich die horrenden Investitionskosten refinanzieren lassen. Wenn nun aber beispielsweise jeder zweite Haushalt eines Straßenzuges schon – auch dank staatlicher Lenkung – auf eine Wärmepumpe umgestiegen ist, rechnet sich die Verlegung neuer Rohre finanziell vielleicht gar nicht mehr und so werden die restlichen Haushalte de facto gezwungen, auch auf Wärmepumpen umzusteigen; dann natürlich ohne „Frühwechslerprämie“. Und wenn doch gebaut wird, verteilen sich die Kosten auf die verbliebenen Haushalte, die so dank der „Frühwechsler“ noch tiefer in die Tasche greifen müssen. Technologieoffenheit – das hört sich ja erst einmal positiv an. Doch wie technologieoffen kann ein neues Heizungsgesetz sein, das für Bewohner ländlicher Regionen mittelfristig keine realistische Alternative zur nach wie vor priorisierten Wärmepumpe bietet? Es ist völlig illusorisch, die Fernwärmeversorgung für ländliche Gebiete als Alternative zur jetzigen Gasheizung auch nur in Betracht zu ziehen. Dort wo es weder Industriebetriebe, die Wärme erzeugen, oder passende Kraftwerke gibt, wird es auch keine Fernwärmeversorgung geben können. Der Bau eines thermischen Kraftwerks nur für die Fernwärmeversorgung rechnet sich nicht – und welche Energieträger sollten dort überhaupt zum Einsatz kommen, wenn das Ganze klimaneutral sein soll? Biomasse? Hier wäre zwar eine Fernwärmelösung durchaus möglich, aber das Verbrennen von Holz sollte für eine nachhaltige, klimaneutrale Heizlösung eigentlich keine nennenswerte Rolle spielen. Auch andere Alternativen sind zurzeit schwer vorstellbar. Der von der FDP immer wieder ins Spiel gebrachte grüne Wasserstoff ist – wenn überhaupt – eine Zukunftsvision ohne realistische Perspektive für Gebäudeheizungen. Die Herstellung von grünem Wasserstoff ist nämlich vergleichsweise teuer und – was schwerer wiegt – es gibt auf absehbare Zeit gar nicht die nötigen Mengen von diesem Energieträger, als dass man sie in großem Volumen in ein Versorgungsnetz für Heizungen einspeisen könnte. Langfristig könnte es natürlich bei entsprechenden Investitionen lokale und regionale Lösungen geben. Dann würde sich jedoch die Frage des Rohrnetzes stellen. Neben dem vorhandenen Gasve

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Auf einmal ging es dann doch ganz schnell. Nach nächtlichen Nachverhandlungen meldeten die Ampelfraktionen gestern Morgen einen Durchbruch beim geplanten Gebäudeenergiegesetz. Morgen soll dem Bundestag der überarbeitete Entwurf vorgelegt und noch vor der Sommerpause verabschiedet werden. Neben einer ökologisch mehr als fragwürdigen Neustaffelung der Förderbeiträge wurde vor allem auf Wunsch der FDP mehr Wert auf „Technologieoffenheit“ gelegt. Das ist jedoch in dieser Kombination fatal und könnte bei zahlreichen Haushalten zu sehr teuren Fehlentscheidungen führen. Eine vernünftige Planung ist für Eigenheimbesitzer aber ohnehin nicht möglich, da sich die künftigen Kosten für die verschiedenen Energieträger nicht einmal ansatzweise abschätzen lassen. Fest steht nur eins: Es wird teuer. Sehr teuer. Vor allem in der Fläche droht den Menschen eine Verarmung, die historisch ihresgleichen

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