Die MS Ocean Majesty wird als Unterkunft für Flüchtlinge dienen

Von Kai Rebmann

Die MS Ocean Majesty, ein Paradeschiff des Charterunternehmens Hansa Touristik mit Sitz in Stuttgart, wird als klein, fein, komfortabel und stilvoll beschrieben. Das Schiff, das bis zu 500 Passagiere befördern kann, hat jahrelang hauptsächlich deutschsprachige Gäste zu Traumstränden in der Karibik und zu exotischen Zielen wie dem Nordkap gebracht. Doch damit ist jetzt Schluss. Das Schiff kehrte erst vor kurzem von einer Kreuzfahrt über das Nordmeer zurück und wurde in Hamburg vor Anker gelegt. Was die Passagiere und die meisten Crewmitglieder bei Reiseantritt vor gut drei Wochen noch nicht wussten: Es sollte vorerst das letzte Mal sein, dass die Ocean Majesty in See sticht.

Laut der Zeitung „Bild“ sollen in Zukunft Flüchtlinge anstelle von wohlhabenden Touristen auf dem Schiff untergebracht werden. Der Grund dafür ist der akute Mangel an Flüchtlingsunterkünften. An Bord des Luxusdampfers gibt es Annehmlichkeiten wie ein Fitnessstudio, eine Sauna, einen Swimmingpool und ein Kino. Die Pläne des Charterunternehmens für die Zukunft der Ocean Majesty wurden angeblich erst auf dem Rückweg von Grönland in Richtung europäisches Festland bekannt. Die meisten Crewmitglieder sollen kurz vor Shetland ihre Kündigung erhalten haben. Einige Passagiere sollen über Neuigkeiten über den „Flurfunk“ erfahren haben.

Die Ocean Majesty soll in Amsterdam vor Anker gehen und dort als „schwimmende Asylbewerberunterkunft“ dienen. Hansa Touristik wollte sich zu den Plänen nicht äußern, daher ist unklar, wer genau als Vertragspartner des Charterunternehmens fungieren wird. Es steht jedoch fest, dass die Vermietung oder Verpachtung als Flüchtlingsunterkunft deutlich mehr Geld einbringt als die Nutzung als Kreuzfahrtschiff. Die Crewmitglieder, die größtenteils aus den Philippinen stammen und mit ihren Einkünften ihre Familien unterstützen, stehen vor einer unsicheren Zukunft. Die Arbeitsverträge auf See bieten in der Regel weder Mindestlohn noch soziale Absicherung im Falle einer Kündigung.

H2: Was wird aus der Crew und ihren Familien?
H2: Hintergründe der Umwidmung der Ocean Majesty
H2: Die Zukunft des Charterunternehmens Hansa Touristik

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MS Ocean Majesty soll zur Flüchtlingsunterkunft werden

Von Kai Rebmann „MS Ocean Majesty ist klein und auch fein. Sie ist komfortabel und auch stilvoll, sie ist international und doch deutschsprachig.“ Mit diesen Sätzen beschreibt der in Stuttgart ansässige Charterer Hansa Touristik eines seiner Paradeschiffe. Über Jahrzehnte hinweg brachte die MS Ocean Majesty (Kapazität: bis zu 500 Passagiere) hauptsächlich deutschsprachige Gäste zu den Traumstränden der Karibik oder auch zu exotischen Destinationen wie dem Nordkap. Doch damit soll jetzt Schluss sein. Und zwar Knall auf Fall, im wahrsten Sinne des Wortes, quasi von heute auf morgen. Erst am Montag kehrte der Ozeanriese von einer Kreuzfahrt über das Nordmeer zurück und ging in Hamburg vor Anker. Was Passagiere und die meisten Crew-Mitglieder bei Reiseantritt vor gut drei Wochen noch nicht

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