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Die Fortschritte in Niger und die Meinung der Bevölkerung

Published On: 11. August 2023 21:02

Nachdem ich in den letzten Tagen im Newsticker viele Kurzmeldungen über die Entwicklungen in Niger veröffentlicht habe, fasse ich die Ereignisse der letzten Tage hier zusammen. Vor etwa einer Woche habe ich erklärt, warum ich der Meinung bin, dass Frankreich und die USA keine andere Wahl haben, als gewaltsam gegen die Putschisten in Niger vorzugehen. Der Grund dafür ist, dass der Niger aufgrund seiner Bodenschätze, insbesondere Uran, und seiner strategischen Lage geopolitisch zu wichtig ist, als dass Frankreich und die USA es zulassen könnten, dass das Land von einer Regierung geführt wird, die sie nicht kontrollieren.

Da Frankreich und die USA selbst keinen riskanten Krieg führen wollen, unterstützen sie zusammen mit der EU die westafrikanische Organisation ECOWAS, die Sanktionen gegen Niger verhängt hat und mit einem militärischen Eingreifen gedroht hat. Bevor ich die Ereignisse der letzten Woche zusammenfasse, möchte ich etwas zur Stimmung der Menschen in der Region sagen. Es ist bemerkenswert, dass sogar der Spiegel die Probleme, vor denen der Westen steht, offen anspricht. Normalerweise berichtet der Spiegel selten darüber, dass die Länder des Westens irgendwo unbeliebt sind. Meistens berichtet der Spiegel, dass die Menschen außerhalb des Westens den Westen mögen und das westliche System als Vorbild betrachten.

Dieses Mal ist es anders und der Spiegel berichtet ziemlich ehrlich darüber, dass die Putschisten den Rückhalt der Bevölkerung haben, was übrigens auch für andere Länder in der Region gilt. Der Spiegel nennt zwar nicht offen die Gründe dafür, sondern spricht unter anderem von „Fehleinschätzungen des Westens“, aber zumindest erfährt der Leser einen Teil der Wahrheit. Von „Fehleinschätzungen des Westens“ kann kaum die Rede sein, wenn es um die Gründe für die Beliebtheit der Putschisten geht. Vielmehr gibt es handfeste Gründe für die Stimmung in der Region. Obwohl die Länder der Region formal unabhängig sind, geht die Ausbeutung durch Frankreich ungebremst weiter. Frankreich stützt sich dabei auf korrupte Regierungen, die Frankreichs Konzernen bei der Ausbeutung ihrer Bodenschätze freie Hand lassen. Diese Regierungen werden im Westen als „demokratisch“ bezeichnet.

Im Spiegel erfährt man zwar nicht die ganze Wahrheit, aber es gab einige bemerkenswerte Artikel mit Überschriften wie „Umsturz in Niger – In Afrikas Putschgürtel wächst die Wut auf Frankreich“, „Ultimatum der westafrikanischen Staatengemeinschaft abgelaufen – Zehntausende feiern Putschisten“ oder „Putsch in Niger – »Europa ist in der Sahelzone wie ein Zug, der entgleist ist«“. Ich erwähne das, um zu zeigen, dass es keine „russische Propaganda“ ist, wenn ich berichte und behaupte, dass bei den Menschen in der Region eine anti-französische Stimmung herrscht. Das ist eine Wahrheit, die sogar der Spiegel nicht ausblenden kann.

Die neokolonialistische Arroganz des Westens ist einer der Gründe dafür. Der Spiegel nennt unter anderem die „russische Propaganda“ als Grund für die anti-französische und pro-russische Stimmung in der Region, aber dafür braucht es gar keine russische Propaganda. Die Menschen dort sehen, wie sie in Armut leben, während ihre Bodenschätze nach Europa gehen. Verantwortlich dafür sind pro-französische Regierungen. Niger zum Beispiel ist das fast ärmste Land der Welt, obwohl es reich an Bodenschätzen ist und etwa ein Drittel des französischen Stroms aus nigrischem Uran gewonnen wird.

Die fortgesetzte neokolonialistische Ausbeutung der afrikanischen Länder durch ihre ehemaligen Kolonialmächte ist für die Stimmung in der Region verantwortlich, nicht die angebliche „russische Propaganda“. Ein Beispiel für die Arroganz des Westens gegenüber Afrika lieferte EU-Chefdiplomat Borrell, der die EU als „Garten“ und den Rest der Welt, vor allem Afrika, als „Dschungel“ bezeichnete. Er schrieb Briefe an die vom Hunger bedrohten afrikanischen Staaten und erklärte, dass die Tatsache, dass Russland ihnen Getreide zu günstigen Preisen oder sogar kostenlos liefert, schlecht sei. Die Briefe dürften in der Region nicht gut angekommen sein. Die Tatsache, dass Borrell diese Briefe geschrieben hat, anstatt den Ländern selbst kostenloses Getreide aus den übervollen Getreidesilos der EU zu liefern, zeigt die ganze Arroganz des Westens. Die Politiker im Westen sehen die afrikanischen Länder immer noch als Kolonien, die sich den Interessen des Westens unterordnen müssen – auch zum Preis einer Hungersnot.

Die Putschisten in Niger und anderen westafrikanischen Ländern wehren sich gegen diese westliche Politik und orientieren sich daher automatisch in Richtung Russland, das dem Westen zeigt, dass man Widerstand leisten kann. Das ist logisch, aber keineswegs übertrieben

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Die Entwicklungen in Niger und die Stimmung in der Bevölkerung

Nachdem ich in den letzten Tagen im Newsticker viele Kurzmeldungen über die Entwicklungen in Niger veröffentlicht habe, fasse ich die Entwicklungen der letzten Tage hier zusammen.Ich habe vor knapp einer Woche erklärt, warum ich der Meinung bin, dass Frankreich und die USA keine andere Wahl haben, als die Putschisten in Niger gewaltsam von der Macht zu verdrängen. Der Niger ist aufgrund seiner Bodenschätze, vor allem seines Urans, und seiner strategischen Lage geopolitisch zu wichtig, als dass Frankreich und die USA es zulassen könnten, dass das Land von einer Regierung geführt wird, die sie nicht kontrollieren.Da Frankreich und die USA sich selbst nicht die Hände mit einem riskanten Krieg schmutzig machen wollen, unterstützen sie zusammen mit der EU die westafrikanische Organisation

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