18./24. Aug. 1907 – Der Kongress der Internationalen Sozialisten in Stuttgart

Mittelpunkt des Kongresses ist die Frage »Militarismus und die internationalen Konflikte«. Es wird darüber diskutiert, welche Maßnahmen zur Verhinderung von Kriegen angewendet werden können. Jean Jaures erkennt den Massenstreik und sogar den Aufstand als Mittel an. August Bebel erklärt jedoch, dass die Propagierung dieser Kampfmittel die Sozialdemokratie in große Schwierigkeiten und Gefahren stürzen würde. Er betont, dass sie nichts anderes tun können, als aufzuklären, Licht in die Köpfe zu bringen, zu agitieren und zu organisieren.“

Dies ist ein Auszug aus der Chronik der deutschen Sozialdemokratie. Interessanterweise trafen sich der französische Sozialist Jean Jaures und der Deutsche August Bebel sieben Jahre vor dem schrecklichen Krieg zwischen Deutschland und Frankreich, um über den aufkommenden Militarismus zu beraten. Der Internationale Sozialisten-Kongress in Stuttgart wird mit einer großen Kundgebung eröffnet, an der rund 60.000 Personen teilnehmen. Die Tagesordnung umfasst Themen wie Militarismus und internationale Konflikte, Beziehungen zwischen proletarischen Parteien und Gewerkschaften, Kolonialfragen, Ein- und Auswanderung der Arbeiter und Frauenwahlrecht.

Die Resolution, die einstimmig vom Kongress angenommen wird, verpflichtet die sozialistischen Parteien, sich mit aller Kraft gegen Rüstung zu engagieren und die Jugend der Arbeiterklasse im Geiste der Völkerverbrüderung und des Sozialismus zu erziehen. Die Resolution betont jedoch auch, dass die Aktionen der Arbeiterklasse gegen den Militarismus in den verschiedenen Ländern unterschiedlich sein können und nicht in starre Formen gezwungen werden sollten. Im Falle eines drohenden Kriegsausbruchs sind die Arbeiter und ihre parlamentarischen Vertreter verpflichtet, alles zu tun, um den Krieg zu verhindern. Sollte der Krieg dennoch ausbrechen, sollen sie sich für eine schnelle Beendigung einsetzen und die politische und wirtschaftliche Krise nutzen, um die kapitalistische Klassenherrschaft zu stürzen.

Die kapitalistische Kolonialpolitik wird erneut scharf verurteilt und die Einführung des allgemeinen Stimmrechts wird energisch gefordert. Partei und Gewerkschaft haben gleiche Aufgaben im Emanzipationskampf des Proletariats. Eine enge Beziehung zwischen Gewerkschaften und Parteiorganisationen ist entscheidend für den erfolgreichen Kampf des Proletariats. Die NachDenkSeiten sind wichtig für eine kritische Meinungsbildung, kosten aber auch Geld. Daher bitten sie um Unterstützung der Leser. Herzlichen Dank!

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18./24. Aug. 1907 – Der Internationale Sozialisten-Kongreß in Stuttgart

„Mittelpunkt des Kongresses ist die Frage »Militarismus und die internationalen Konflikte«. Umstritten ist das Problem, welche Mittel zur Kriegsverhinderung angewendet werden können. J Jaures erkennt als Mittel Massenstreik und selbst den Aufstand an. Die Propagierung dieser Kampfmittel würde die Sozialdemokratie, erklärt A. Bebel, in die größten Schwierigkeiten und Gefahren stürzen. »Wir können nichts tun als aufklären. Licht in die Köpfe bringen, agitieren und organisieren.«“ – Das ist ein Auszug aus der folgenden Chronik der deutschen Sozialdemokratie. Bemerkenswert: Sieben Jahre vor Beginn des schrecklichen Krieges zwischen Deutschland und Frankreich trafen sich der französische Sozialist Jean Jaures und der Deutsche August Bebel noch zur Beratung über den aufkeimenden Militarismus. Albrecht Müller. Chronik der deutschen Sozialdemokratie / Franz Osterroth ; Dieter Schuster. –

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