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Aktuelle Informationen über den Aufstand: Gefesselter Olaf Scholz im Fernsehen

Published On: 16. August 2023 3:23

Ein Gastbeitrag von Claudio Casula

Jetzt kann ich es offen sagen: Als wir etwa vierzehn oder fünfzehn Jahre alt waren, haben wir uns aus jugendlichem Übermut und Spaß an der Freude eine Art Zeitung ausgedacht. In dieser „Zeitung“ berichteten wir vom Aufstieg unseres dörflichen Stadtteils zur Weltmacht, klebten Kriegsfotos in das Heft und erzählten in den Bildunterschriften von der Eroberung benachbarter Stadtteile und dem Sieg unseres Dorfvereins, in dem wir natürlich alle spielten, gegen die Weltelf (7:0) und so weiter. Es war ein Scherz, nichts weiter, keiner von uns hatte Pläne, diese Szenarien Wirklichkeit werden zu lassen. Die Nachbardörfer blieben unversehrt und die Weltelf sah keinen Grund, sich mit unserem Turn- und Rasensportverein zu messen. Es war ein reines Fantasieprodukt, nur zum Spaß einiger Gymnasiasten. Zum Glück gab es damals noch keine Nancy Faeser, die in unserem albernen Teenager-Treiben eine staatsgefährdende Straftat gesehen hätte. Pech für den grauhaarigen Prinzen in Cordhosen mit Pompadour-Frisur und seine Mitverschwörer sowie Gleichgesinnte (wir haben hier und hier berichtet), dass sie ihre unreifen Äußerungen in einer hysterischen Zeit verbreiten, in der die Regierung und ihre Institutionen darauf ausgerichtet sind, jeden vor Gericht zu bringen, der vermeintlich staatsgefährdende Ideen hegt, denn der Feind steht rechts, auch wenn die Antifa gelegentlich „Hausbesuche“ bei Politikern einer Oppositionspartei empfiehlt und gleichzeitig die Adressen liefert. Wir warteten gespannt auf weitere amüsante Details, die die offizielle Verschwörungstheorie von grotesken „Umsturzplänen“ würzen würden. Am Wochenende war es dann endlich so weit: „Bild“ berichtete, der „Focus“ schrieb es wie gewohnt ab, aber außer der reißerischen Schlagzeile „,Reichsbürger‘ wollten Scholz fesseln und ins TV zerren“ kam nicht viel. Mein Lesetipp „Nach Informationen aus Regierungskreisen hatten die ,Reichsbürger‘ um Prinz Reuß auch vor, bei einer Plenarsitzung des Bundestags das Reichstagsgebäude zu stürmen und alle anwesenden Minister nebst Bundeskanzler festzunehmen und zu fesseln, um das Kabinett so der Öffentlichkeit im TV vorzuführen.“ Sehr vage Andeutungen über die tatsächliche Gefahr. Donnerwetter! Das erinnerte mich ein wenig an den alten Witz: „Ich hätte mal wieder Lust, mit Scarlett Johansson zu schlafen.“ „Was?! Du hast schon mal mit Scarlett Johansson geschlafen?!“ „Nein, aber ich hatte schon öfter Lust dazu.“ Es mag sein, dass der Prinz, nachdem er abends seine Krawatte gelöst und seine Cordhose zusammengefaltet und über den Stuhl gehängt hat, in den Armen von Morpheus einschläft und selig davon träumt, Olaf Scholz zu fesseln und im Fernsehen vorzuführen, aber die Frage bleibt: Wie gedenkt er das zu tun? Laut „Bild“ sollte diese Maßnahme nach ihrer verrückten Einschätzung dazu führen, dass weitere Kritiker der Regierung aus Behörden und Institutionen sich den „Reichsbürgern“ anschließen würden. Eine verrückte Einschätzung! Das bedeutet ja nichts anderes, als dass der „Plan“ darin bestand, das gesamte Kabinett zu entführen, auf ein Sendergelände einzudringen und in aller Ruhe – während die bewaffneten Organe des Staates pfeifend mit den Händen in den Taschen daneben stehen – die Regierungsmitglieder als Gefangene in einer Live-Sendung vorzuführen, in der Hoffnung, dass sich jemand anschließt, der mit der aktuellen Politik auch nicht ganz zufrieden ist. Selbst als Teenager wären wir nicht auf eine solche Idee gekommen. Wieder einmal erfahren wir, was die Verschwörer angeblich geplant haben, aber nie, wie sie es umsetzen wollten. Ein Staatsstreich ist in einem Land mit einer großen Armee, Polizeikräften, Spezialeinheiten usw. nicht einfach mit 19 Personen und drei Anhängern durchzuführen, von denen konkret die Rede ist. Die Rote Armee Fraktion (RAF) in den 1970er Jahren hatte immerhin enge Verbindungen zur IRA und zur palästinensischen PLO und ließ sich zum Beispiel in Jordanien, im Südjemen und später im Libanon in deren Trainingslagern ausbilden. Aber wer glaubt schon, dass sich eine 75-jährige ehemalige Lehrerin oder ein alter Prinz in Tweed-Sakko bis an die Zähne bewaffnen könnten? Es soll sogar schon einen Termin für den Umsturz gegeben haben: „Am 8. Dezember sollte der Reichstag fallen“ (Bild), einen Tag zuvor wurde der Adlige festgenommen. Das war knapp! Wie aus dem Drehbuch eines überdrehten Zucker-Abrahams-Zucker-Films. Der „Führungsstab / militärische Arm“ der Verschwörer besteht laut „Bild“ aus erstaunlich wenigen Personen: einem „Corona-Leugner und ehemaligen Oberst“, einem „Polizisten“ und einem Survival-Opa mit Rauschebart. Auch ein Gärtner und Landschaftsbauer aus dem Erzgebirge soll eine Rolle spielen. Von Fußsoldaten ist nicht die Rede, geschweige denn von ganzen Truppenteilen. Ein Führungsstab ohne Armee. Der „Militärchef“ ist Rüdiger von Pescatore, ein ehemaliger Fallschirmjäger und der einzige unter den Putschisten, der zumindest äußerlich nicht nur in Birkenstock-Sandalen oder Hausschuhen herumläuft. Aber soll er es alleine mit 180.000 Bundeswehrsoldaten, 50.000 Polizisten und Spezialeinheiten aufnehmen wollen? Was erlaubt sich Rüdiger?! Allerdings muss man sagen, dass die Medien in den letzten Jahren immer wieder mit solchen Geschichten aufwarten. Es ist ein beliebtes Spiel, die „Reichsbürger“ als gefährliche Extremisten darzustellen, die die Demokratie bedrohen. Es ist jedoch fraglich, ob diese Geschichten der Realität entsprechen oder ob sie nicht eher dazu dienen, die Bevölkerung zu verunsichern und die Überwachung und Kontrolle zu verstärken. Es ist wichtig, kritisch zu bleiben und nicht alles zu glauben, was uns erzählt wird

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Neues vom Umsturz: Gefesselter Olaf Scholz im TV

Ein Gastbeitrag von Claudio Casula Jetzt kann ich es ja sagen: Als wir so vierzehn, fünfzehn waren, haben wir uns aus jugendlichem Übermut und einfach Spaß an der Freud‘ eine Art Zeitung ausgedacht. In der „berichteten“ wir vom Aufstieg unseres dörflichen Stadtteils zur Weltmacht, klebten Kriegsfotos ins Heft und erzählten in den Bildunterschriften von der Unterwerfung angrenzender Stadtteile, vom Sieg unseres Dorfvereins, in dem selbstverständlich wir spielten, über die Weltelf (7:0) und so weiter. Es war ein Gag, nichts weiter, keiner von uns hegte Pläne, diese Szenarien Wirklichkeit werden zu lassen. Die Nachbardörfer blieben intakt und die Weltelf sah gar keinen Anlass, sich mit unserem Turn- und Rasensportverein zu messen. Das war ein reines Phantasieprodukt, allein zur Gaudi von ein

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