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Die Warnhinweis-Orgie setzt sich fort: Jetzt wird auch „Familie Heinz Becker“ als rassistisch betrachtet

Published On: 2. September 2023 15:52

Von Kai Rebmann

Humor ist eine Frage des Geschmacks. Das zu verstehen und richtig einzuordnen, scheint jedoch reine Glückssache zu sein. Das wissen die Zensoren und selbsternannten Moralwächter bei den ARD-Anstalten nur zu gut. Nachdem der WDR bereits Warnhinweise in den Programmen von Otto Waalkes und Harald Schmidt angebracht hat, springt nun auch der SR auf den Zug auf und warnt vor der Serie „Familie Heinz Becker“. Der Grund dafür ist die Episode „Modenschau“ aus dem Jahr 1994, in der Asylbewerber aus dem Senegal in einem Vereinszimmer untergebracht werden sollen. Heinz Becker äußert daraufhin skeptisch: „Wenn’s nur keine Schwarzen sind…“ Diese flapsige Bemerkung reicht dem SR aus, um einen Warnhinweis anzubringen, dass das Programm möglicherweise diskriminierend wirken könnte.

Im Mittelpunkt der Satire steht die Einfältigkeit des Protagonisten. Man muss sich schon sehr anstrengen, um den Dialog so zu interpretieren, wie es die ARD-Zensoren versuchen. Wer die Kultserie aus den 90er Jahren kennt, weiß, dass bei „Familie Heinz Becker“ immer die Einfältigkeit des Familienoberhaupts parodiert wird. Die vermeintlich „rassistische“ Szene spielt sich auf der Toilette einer Mehrzweckhalle ab, in der eine Modenschau stattfindet. Heinz Becker betritt das stille Örtchen und fragt überrascht seinen Vereinskameraden Richard: „Richard, ich dachte, du hast aufgehört zu rauchen.“ Es sind solche Beispiele, warum „Familie Heinz Becker“ vor rund 30 Jahren von den Menschen im Südwesten und darüber hinaus geliebt wurde. Der SR-Zensur ist jedoch entgangen, wen oder was die Szene eigentlich aufs Korn nimmt.

Gerd Dudenhöffer, der die Figur des Heinz Becker spielte, sagte dazu: „Vor Satire sollte nicht gewarnt werden, sondern es sollte dazu ermutigt werden, sich mit Satire auseinanderzusetzen. Denn Satire symbolisiert den aktuellen ‚Zustand‘ einer Gesellschaft und den damaligen Zeitgeist anhand alter Fernsehsendungen.“ Der Schauspieler scheint von dem neuen Warnhinweis nicht überrascht zu sein. Die Geschichten um Heinz Becker seien schon immer Satire gewesen, die polarisiert habe, so Dudenhöffer. Der Saar-FDP-Chef Oliver Luksic kritisiert die neuen Warnhinweise ebenfalls: „Überspitzung gehört zur Satire und zur Kunstfreiheit. Die Unterteilung in politisch korrekte und inkorrekte Witze durch öffentliche Sendeanstalten ist eine abschüssige Bahn. Die Bürgerinnen und Bürger können den Humor von Otto Waalkes, Harald Schmidt oder Gerd Dudenhöffer selbst einordnen. Dafür braucht es keine Warnhinweise. Diese Form von betreutem Denken ist unnötig und kontraproduktiv.“

Kunstfreiheit wurde früher als hohes Gut angesehen, doch heute scheint sie nur noch von den „richtigen“ Künstlern beansprucht werden zu dürfen. Der ÖRR hat offensichtlich kein Problem damit, wenn Jan Böhmermann im ZDF Gewalt gegen Frauen verherrlicht oder ausländische Staatsoberhäupter beleidigt. Satire darf angeblich alles. Auch die Medien schweigen, wenn in Avignon eine schwarze „Künstlerin“ namens Rebecca Chaillon mit einer Metallstange durch eine Performance-Art-Festivalbühne läuft und dabei weiße Babypuppen aufgespießt trägt. Augenzeugen, die empört den Saal verlassen, werden als „Rassisten“ und „Faschisten“ diffamiert. Stellen Sie sich nur für einen Moment vor, wie die Reaktionen gewesen wären, wenn sich eine solche Szene unter umgekehrten Vorzeichen abgespielt hätte

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Warnhinweis-Orgie geht weiter: Jetzt auch „Familie Heinz Becker“ rassistisch

Von Kai Rebmann Humor ist Geschmackssache. Diesen auch zu verstehen und richtig einzuordnen ist offenbar Glückssache. Davon wissen die Zensoren und selbsternannten Sittenwächter bei den ARD-Anstalten ein Lied zu singen. Nachdem der WDR zuletzt schon die Programme unter anderem von Otto Waalkes und Harald Schmidt mit Warnhinweisen versehen hat, springt jetzt auch der SR auf diesen Zug auf und warnt vor „Familie Heinz Becker“. Stein des Anstoßes ist die 1994 erstmals gezeigte Episode „Modenschau“, in welcher Asylbewerber aus dem Senegal in einem Vereinszimmer untergebracht werden sollen. Heinz Becker gibt sich daraufhin skeptisch: „Wenn’s nur kee Neger sinn…“ Diese flapsige Bemerkung reicht dem SR, um im Vorspann der betreffenden Folge in der Mediathek folgenden Warnhinweis anzubringen: „Das folgende fiktionale Programm wird

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