Echte Tragödien und inszenierte Reaktionen
Aktivistin Ramadani: "Wer gegen die Woken-Bewegung ist, wird als rechts eingestuft
Funktioniert die nukleare Abschreckung noch – und was passiert, wenn nicht
Wie man den Dritten Weltkrieg verhindern kann
Die Ukraine-Krise ist ein Symptom für eine viel gefährlichere Krankheit des Weltsystems. Seit vielen Jahren warne ich vor der wachsenden Gefahr eines dritten – und wahrscheinlich letzten – Weltkriegs. Diese Bedrohung nimmt vor unseren Augen zu.
Die Hauptursachen für diese Bedrohung sind die moralische, politische, intellektuelle, soziale und wirtschaftliche Krise auf verschiedenen Ebenen des überwiegenden Teils des Westens, der in den letzten fünf Jahrhunderten dominiert und seine Interessen und Ordnungen durchgesetzt hat.
Derzeit findet die mächtigste Umverteilung der Kräfte in der Weltgeschichte statt. Der Westen kämpft verzweifelt darum, seine Vormachtstellung zu bewahren, die es ihm ermöglicht hat, den Rest der Menschheit auszubeuten und andere Zivilisationen zu unterdrücken.
Es hat ein weltweites geoklimatisches, geostrategisches und geoökonomisches Erdbeben begonnen und es wird stärker. Neue Kontinente erheben sich und die globalen Probleme verschärfen sich.
Es ist unvermeidlich, dass neue Reibungs- und Konfliktherde entstehen. Wir müssen bereits jetzt politische und psychologische Barrieren auf militärischer Ebene errichten, um die Angst vor einem Atomkrieg wiederherzustellen, die die Welt während des Kalten Krieges gerettet hat. Die Struktur der Gegnerschaft in einer multipolaren Welt – die auch nuklear und multipolar sein wird – wird noch viel komplizierter sein. Wir müssen bereits jetzt Sicherungen in diese Systeme einbauen. Und die wichtigste davon ist die Angst vor einem nuklearen Armageddon, die die Eliten zügelt und zivilisiert.
Bis jetzt haben wir die Entwicklung der Weltlage in die schlimmste Richtung nicht verhindert, weil wir es selbst nicht wollten. In der Ukraine haben wir den USA und dem Westen endlich Widerstand geleistet, aber die Initiative zur Eskalation haben wir ihnen überlassen. Und sie bauen ihre Aggression immer weiter aus, liefern immer mehr tödliche und gefährliche Waffen. Wir haben ihnen bisher erlaubt, sich selbst davon zu überzeugen, dass die Eskalation nicht bestraft wird. Sie sind die Aggressoren. Aber indem wir ihnen keine harte Grenze setzen, beschwichtigen wir sie.
Mit unserer Nukleardoktrin, die die Schwelle für den Einsatz von Atomwaffen leichtfertig, wenn nicht sogar rücksichtslos, hoch ansetzt, haben wir ungewollt zum Wachstum der westlichen Aggressivität beigetragen. Und die Amerikaner und ihre Vasallen profitieren davon: Sie haben einen großen Krieg gegen eine Atommacht entfesselt und führen ihn, was früher undenkbar war.
Die Situation wird durch die offensichtliche Degradierung der westlichen Eliten verschärft. Sie haben die Angst vor einem Atomkrieg verloren und sind bereit, die Welt in den Abgrund zu führen. Es ist an der Zeit, dass Russland handelt und den Westen daran erinnert, dass Atomwaffen existieren und dass sie schrecklich sind. Nur so können wir einen großen, die Welt vernichtenden Atomkrieg verhindern, denn der Westen wird seine Grenzen immer weiter austesten, bis die Welt vor dem Atomkrieg steht.
Andere russische Atomwissenschaftler sehen das ähnlich, schlagen aber nicht gleich einen
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Funktioniert die atomare Abschreckung noch – und was, wenn nicht?
Viele fragen sich, warum die russische Regierung sich die ständigen Provokationen und Eskalationen des US-geführten Westens gefallen lässt, ohne endlich hart auf die ständigen Überschreitungen der russischen „roten Linien“ zu reagieren. Die Antwort auf diese Frage ist nicht einfach.Ich höre es in Gesprächen in Russland und lese es auch in vielen Kommentaren deutscher Leser unter den Artikeln des Anti-Spiegel: Viele Menschen fragen sich, warum die russische Regierung es sich gefallen lässt, dass der US-geführte Westen die Eskalationen und Provokationen immer weiter verschärft. Wir erinnern uns: Im März 2022 hatte der Westen noch Angst, der Ukraine tödliche Waffen zu liefern, weil er fürchtete, Russland könne den Westen als Kriegspartei ansehen und entsprechend reagieren, was unweigerlich zum Atomkrieg führen würde. Damals hat
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