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Keine Auftritte von kontroversen Künstlern in der Stadt Trier erwünscht

Published On: 7. November 2023 13:29

Man hat mir vonseiten der Stadt sehr deutlich versucht, zu zeigen, wo mein Platz im Gefüge ist. Dumm nur, dass ich den nicht akzeptiere. Ich habe meine Selbstachtung zu verlieren, ich würde niemals einen Kollegen canceln, weil er ‚die falsche Meinung‘ hat“. Das sagt die Veranstalterin und Schauspielerin Joya Ghosh im Interview mit den NachDenkSeiten zum Verhalten der Stadt Trier, wo es den Versuch gab, den Auftritt kritischer Künstler zu verhindern. Das Gespräch mit Joya Ghosh und Jens Fischer Rodrian führte Marcus Klöckner.

Der Konflikt in Trier

Markus Nöhl, Kulturdezernent der Stadt Trier, wollte den Auftritt des Sängers Jens Fischer Rodrian und des Kabarettisten Ulrich Masuth bei einem Friedensfestival verhindern, das noch bis 14. Dezember dort stattfindet. Ein Friedensfestival, das zum Politikum wird? Wegen „falscher“ Meinungen und zu viel Regierungskritik? Die Lokalzeitung Trierischer Volksfreund berichtete vergangene Woche über den Fall. Im Interview sprechen Ghosh und Fischer Rodrian über die Vorkommnisse.

Die Reaktion der Stadt Trier

In einer von der Stadt Trier veröffentlichen Pressemitteilung heißt es: „Beide Künstler sind in jüngerer Zeit mit politischen Äußerungen öffentlich in Erscheinung getreten, die ausdrücklich nicht den Positionen der Stadt Trier entsprechen. Die Stadt Trier distanziert sich ausdrücklich von den Auftritten der beiden Künstler. Dem Wunsch der Stadt, auf die Veranstaltungen zu verzichten, hat die Veranstalterin nicht entsprochen. Da es sich bei der Veranstaltungsreihe im Kulturspektrum jedoch nicht um städtische Veranstaltungen handelt, sondern diese in Verantwortung der Nutzenden liegen, werden die Auftritte im Sinne der Kunstfreiheit hingenommen. Bei der künftigen Vergabe der Räumlichkeiten an Dritte, die dort Programm anbieten, wird sich die Stadt vorbehalten, Künstlerinnen und Künstler, die öffentlich haltlose oder extremistische Positionen vertreten, nicht auftreten zu lassen. Die Leitlinien des Konzeptraums Kulturspektrum werden entsprechend ergänzt. Die Stadt Trier legt Wert auf die Feststellung, dass die beiden genannten Veranstaltungen ohne Fördergelder der Stadt Trier realisiert werden. Gleichzeitig kündigt die Stadt eine Info-Veranstaltung in Kooperation mit der Initiative Interdisziplinäre Antisemitismusforschung an, wie kulturelle Arbeit für extremes Gedankengut missbraucht werden kann.“

Das Interview mit Joya Ghosh

Frau Ghosh, die Stadt Trier hat mit Zähneknirschen den Auftritt von zwei regierungskritischen Künstlern bei einem diese Woche beginnenden Friedensfestival akzeptiert. Die Lokalzeitung Trierischer Volksfreund berichtet, dass die Stadt aber nun Fördergelder nicht bereitstellen wird und weitere Konsequenzen ziehen will. Bitte sagen Sie unseren Lesern: Um was genau geht es?

Joya Gosh: Es geht um das von meinem Theater geplante Festival für Frieden, Freiheit und Freude, welches vom 3.11. bis 14.12.2023 im Kulturspektrum in Trier stattfindet. Dabei kommen 25 Künstler unterschiedlicher Genres zusammen und es finden 20 Veranstaltungen, darunter Theater, Konzerte, Kabarett, Meditationen, Tanz- und Gesangsworkshops statt. Ein wirklich buntes Fest, um den trüben Zeiten ein farbenprächtiges Paroli bieten zu können. Unter dem Motto „Frieden, Freiheit und Freude“ wird das Festival dazu beitragen, kulturelle Barrieren zu überwinden und Gemeinschaften in Frieden und voller Freude zusammenzubringen. Unter den Künstlern, die ich eingeladen habe, sind Jens Fischer Rodrian und Uli Masuth, beide bekannt als kritische Künstler. Die Location ist ein Raum, um den man sich als Kulturschaffender bei der Stadt bewerben muss mit einem Nutzungskonzept. Allerdings stößt die Auswahl meiner Künstler nun dem einen oder anderen namenlosen Trierer wohl bitter auf. Irgendwer hat sich bei der Stadt beschwert, wie es denn sein könnte, dass „rechtsradikale, antisemitische, regimefeindliche Künstler“ in einem städtischen Raum auftreten dürften. Das hat die Stadt, beziehungsweise den Kulturdezernenten, dazu veranlasst, mich zu bitten, diese beiden Künstler auszuladen – ja eigentlich zu canceln. Als ich mich weigerte, bekam ich einen geänderten Nutzungsvertrag vorgelegt, der die beiden Auftritte der genannten Künstler explizit ausschloss. Das bedeutet, die städtischen Kulturfördergelder, die ich für die Umsetzung beziehungsweise die Künstlergagen des Festivals erhalten habe

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Bitte keine Auftritte von kritischen Künstlern in der Stadt Trier

„Man hat mir vonseiten der Stadt sehr deutlich versucht, zu zeigen, wo mein Platz im Gefüge ist. Dumm nur, dass ich den nicht akzeptiere. Ich habe meine Selbstachtung zu verlieren, ich würde niemals einen Kollegen canceln, weil er ‚die falsche Meinung‘ hat“. Das sagt die Veranstalterin und Schauspielerin Joya Ghosh im Interview mit den NachDenkSeiten zum Verhalten der Stadt Trier, wo es den Versuch gab, den Auftritt kritischer Künstler zu verhindern. Das Gespräch mit Joya Ghosh und Jens Fischer Rodrian führte Marcus Klöckner. Worum geht es? Markus Nöhl, Kulturdezernent der Stadt Trier, wollte den Auftritt des Sängers Jens Fischer Rodrian und des Kabarettisten Ulrich Masuth bei einem Friedensfestival verhindern, das noch bis 14. Dezember dort stattfindet. Ein Friedensfestival, das zum

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