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Er wurde als strahlende Persönlichkeit gefeiert“ – Wie der mediale und politische Mainstream den Kriegsverbrecher Henry Kissinger in ihren Todesanzeigen lobpreist

Published On: 30. November 2023 13:33

Im Alter von 100 Jahren ist der ehemalige US-Außenminister und Nationale Sicherheitsberater in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag in seinem Haus in Connecticut gestorben. Es ist auffällig, dass in den veröffentlichten Nachrufen und Stellungnahmen eine teilweise unkritische Idealisierung einer Person stattfindet, die für das Blut hunderttausender Zivilisten in Asien und Lateinamerika verantwortlich ist. Die SPIEGEL-Redaktion titelte nach Bekanntwerden des Todes von Henry Kissinger zunächst: „Er war eine Lichtgestalt der US-Politik.“ Es stellt sich die Frage, wie der verantwortliche Spiegel-Redakteur moralisch-ethisch so aufgestellt ist, um in der Lage zu sein, jemanden wie Henry Kissinger als „Lichtgestalt“ zu bezeichnen. Eine Person, die in ihrer Rolle als US-Außenminister und US-Sicherheitsberater nachweislich verantwortlich war für eklatante Kriegs- und Menschenrechtsverbrechen in Asien und Lateinamerika, denen Hunderttausende unschuldige Zivilisten zum Opfer fielen.

Kissinger unterstützte an vorderster Front die gesamte Bandbreite an den von den USA finanzierten und initiierten subversiven Aktivitäten gegen die demokratisch gewählte Allende-Regierung in Chile bis zum blutigen Putsch am 11. September 1973. Kissingers Begründung: „Der Modelleffekt“ einer erfolgreichen sozialistischen Regierung in Chile könnte verfänglich sein für viele andere Länder. Noch Jahre nach dem Putsch lobte Kissinger Putschgeneral Pinochet überschwänglich: „Sie haben dem Westen mit dem Sturz von Allende einen großen Dienst erwiesen.“ Eine nicht minder zentrale Rolle spielte Kissinger nachweislich bei der Etablierung der noch weitaus blutigeren Militärdiktatur in Argentinien unter General Videla ab 1976, der nach aktuellem Forschungsstand 30.000 Menschen zum Opfer fielen. Kissinger unterstützte auch die gemeinsam von den damaligen Militärdiktaturen in Chile, Argentinien, Uruguay, Paraguay, Bolivien und Brasilien durchgeführte „Operation Condor“, bei der Hunderte Regimegegner verschwinden gelassen wurden, indem man sie, oft noch lebendig, gefesselt über dem Atlantik abwarf. Ebenso ermutigte Kissinger 1975 den indonesischen Diktator Suharto, die sich gerade unabhängig erklärte ehemalige portugiesische Kolonie Osttimor anzugreifen und zu besetzen. Im Zuge der von Kissinger politisch unterstützten Invasion kam es zu zahlreichen Hinrichtungen und exzessiver Folter. Insgesamt fielen im Zuge der Besetzung Osttimors 200.000 Menschen den Gewalttaten des indonesischen Militärs zum Opfer.

Die meisten Staaten des Globalen Südens werden diese Elogen von Baerbock und der amtierenden EU-Chefin auf Kissinger wohl eher als Drohung wahrnehmen … Der idealisierten Einschätzung von SPIEGEL, Baerbock, von der Leyen & Co widersprechen auch zahlreiche ehemalige ranghohe Mitarbeiter von Kissinger. Beispielhaft sei auf Roger Morris verwiesen. Dieser diente unter Kissinger im Nationalen Sicherheitsrat der Vereinigten Staaten und erklärte, noch zu Lebzeiten von Kissinger, um eine Einschätzung zu seinem einstigen Chef gebeten: „Meine persönliche Meinung: Wenn wir Henry Kissinger nach den gleichen Maßstäben beurteilen, wie wir es mit den anderen Staatschefs und Politikern in anderen Gesellschaften getan haben; z.B. in Deutschland und Japan nach dem Zweiten Weltkrieg, dann wird er sicher irgendwann als Kriegsverbrecher verurteilt werden.“

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„Er war eine Lichtgestalt“ – Wie medialer und politischer Mainstream den Kriegsverbrecher Henry Kissinger in ihren Nachrufen feiern

Im Alter von 100 Jahren ist der ehemalige US-Außenminister und Nationale Sicherheitsberater in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag in seinem Haus in Connecticut gestorben. Bezeichnend bei den mittlerweile veröffentlichten Nachrufen und Stellungnahmen ist die teilweise völlig unkritisch vorgenommene Idealisierung eines Menschen, an dessen Händen das Blut hunderttausender Zivilisten in Asien und Lateinamerika klebt. Von Florian Warweg. Dass man es mit dem Grundsatz „De mortuis nihil nisi bene“ (Über die Toten soll man nur gut sprechen) auch übertreiben kann, bezeugt eindrucksvoll die SPIEGEL-Redaktion. Diese titelte nach Bekanntwerden des Todes von Henry Kissinger zunächst: „Er war eine Lichtgestalt der US-Politik.“ Es stellt sich die Frage, wie der verantwortliche Spiegel-Redakteur moralisch-ethisch so aufgestellt ist, um in der Lage zu sein, jemanden wie

Details zu „Er war eine Lichtgestalt“ – Wie medialer und politischer Mainstream den Kriegsverbrecher Henry Kissinger in ihren Nachrufen feiern

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