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Ist Bremen der am wenigsten gute Bahnhof in Europa? Der SPIEGEL versinkt in einer Lobby-Situation
Der Bremer Hauptbahnhof wurde vom SPIEGEL als der schlechteste und kundenunfreundlichste Bahnhof Europas bezeichnet. Die Studie, auf die sich der Artikel bezieht, stammt jedoch von einer neoliberalen Lobbyorganisation und ist fragwürdig. Die Bewertungen basieren auf statistischen Daten, die über Google Maps recherchiert wurden, und berücksichtigen wichtige Aspekte wie Toiletten oder die Sortierung der Bahnhofsbuchläden nicht ausreichend. Stattdessen werden Bahnhöfe höher bewertet, wenn sie von vielen privaten Bahnunternehmen angefahren werden oder wenn man per App ein Uber rufen kann. Die Bewertungen passen oft nicht zur Realität, wie zum Beispiel die Anzahl der Geschäfte und Restaurants am Bremer Hauptbahnhof. Zudem wurden die Verspätungen an einem einzigen Tag gemessen, an dem es aufgrund einer Großbaustelle zu Abweichungen vom Fahrplan kam. Die gesamte Studie ist daher sehr einfach gestrickt und die Methodik wird unkritisch übernommen. Die Autoren geben als Grund für das angeblich schlechte Abschneiden der deutschen Bahnhöfe das 9-Euro-Ticket an, ohne jedoch den Einfluss auf andere Aspekte wie First-Class-Lounges oder kostenloses WLAN zu berücksichtigen. Die Studie scheint eher eine Auftragsarbeit der Automobillobby zu sein, da das Consumer Choice Center für die Tabak-, Öl- und Gaskonzerne sowie die Automobilindustrie lobbyiert. Der SPIEGEL zitiert die Studie unkritisch und unterstützt deren absurde Forderung, die Förderung der Bahn einzustellen
Original Artikel Teaser
Ist Bremen der schlechteste Bahnhof Europas? Der SPIEGEL versinkt im Lobbysumpf
Als ich heute morgen die Seite des SPIEGEL aufrief, musste ich doch staunen. Der Bremer Hauptbahnhof sei – so schreibt es das ehemalige Nachrichtenmagazin – der schlechteste und kundenunfreundlichste Bahnhof Europas. Nun hatte ich als Niedersachse schon öfter das Vergnügen, mit der Bahn nach Bremen zu fahren, und konnte an dem architektonisch netten Bahnhof, der von der Allianz pro Schiene vor wenigen Jahren noch als Bahnhof des Jahres ausgezeichnet wurde, nie etwas aussetzen. Also schaute ich mir die „Studie“ mal an, die als Quelle des SPIEGEL-Artikels diente. Prompt klappte mir die Kinnlade herunter. Was der SPIEGEL da zitiert, ist Junk Science im Reinformat, erstellt von einer neoliberalen Lobbyorganisation. Von Jens Berger. Aber der Reihe nach. Warum ein Bahnhofs-Ranking? Laut SPIEGEL
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