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Klartext sprechen

Published On: 17. Dezember 2023 12:00

Dem deutschen Kulturbetrieb wird vorgeworfen, angesichts des Terrors der Hamas in Israel am 7. Oktober ein beunruhigendes Schweigen zu bewahren. Ein Solidaritätskonzert im Berliner Ensemble unter dem Motto „Gegen das Schweigen, gegen Antisemitismus“ hat gezeigt, wie man sich über moralische Fragwürdigkeiten erheben kann. Es gibt jedoch auch andere Teile der Kulturszene, die nicht unwidersprochen bleiben sollten. Das vermeintliche Schweigen ist kein Ausdruck von Gleichgültigkeit oder emotionaler Distanz, sondern von Traurigkeit und Rücksichtnahme. Es ist ein Schweigen aus Ratlosigkeit. Wer jetzt sein Schweigen bricht, muss Tacheles reden.

Was derzeit im Nahen Osten eskaliert, ist nicht das Ergebnis von Antisemitismus, sondern von Anti-Politik. Araber und Juden sind seit über 70 Jahren nicht bereit, sich das historische Palästina friedlich zu teilen. Die internationale Gemeinschaft ist unfähig, eine dauerhafte Lösung anzubieten. Künstler und Intellektuelle haben versucht, mit Empathie Fremdheit und Hass entgegenzutreten und Brücken des Verständnisses zu bauen. Doch auch sie stehen vor einem Trümmerhaufen. Die Berichte der Überlebenden des Pogroms der Hamas sind entsetzlich. Die Forderung nach bedingungsloser Solidarität mit Israel greift jedoch zu kurz. Die israelische Gesellschaft ist tief gespalten. Es besteht eine Kluft zwischen den Anhängern der ultrarechten Regierung Netanjahu und den meist säkularen Israelis, die demokratische Strukturen verteidigen. Die Besatzung der Palästinensergebiete wird als Apartheid verurteilt. Es fehlt an Vorschlägen für Friedenslösungen.

Der Kulturbetrieb sollte nicht nur über Antisemitismus sprechen, sondern auch konkrete Vorschläge für Frieden machen. Die Hauptaufgabe der Kultur ist es, das Menschliche zu fördern und Fremdheit zu überwinden. Der Toleranzgedanke muss immer wieder verteidigt werden. Das Solidaritätskonzert im Berliner Ensemble hat sich gelohnt, denn es hat gezeigt, dass wir alle Menschen sind und achtsam und menschlich sein müssen

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Tacheles reden

Dem deutschen Kulturbetrieb ist angesichts des Terrors der Hamas am 7. Oktober in Israel ein unheimliches Schweigen vorgeworfen worden – man vermisse Menschlichkeit und Empathie. Unter dem Motto „Gegen das Schweigen, gegen Antisemitismus“ hat am 27. November ein sicher gut gemeintes Solidaritätskonzert im Berliner Ensemble unter viel medialem Beifall demonstriert, was man tun muss, um sich über derart moralische Fragwürdigkeit zu erheben. Man sollte aber die übrige Kulturszene nicht unwidersprochen im Zwielicht des Tadels stehen lassen. Denn das vermeintliche Schweigen ist sicher kein Schweigen aus Gleichgültigkeit oder gar emotionaler Distanz. Es ist eine große Traurigkeit ausgebrochen, in der sich das schnelle Bescheidwissen nicht empfiehlt. Es ist ein Schweigen aus Ratlosigkeit und wohl auch aus Rücksichtnahme. Denn wer jetzt sein Schweigen

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