Der autoritäre Wandel in der deutschen Politik

Der Beitrag vom Samstag über den autoritären Wandel in der deutschen Politik ist einer der meistgeteilten Artikel, den ich je geschrieben habe. Ich bin meinen Lesern wirklich dankbar, dass sie mir helfen, über das zu berichten, was in meinem Land passiert. Viele haben argumentiert, dass meine Vergleiche mit der DDR (dem alten Ostdeutschland) nicht zutreffend sind. Sie schlagen vor, dass der Nationalsozialismus (Nazismus) eine bessere historische Analogie ist und dass wir vor einer Wiederbelebung klassischer deutscher faschistischer Tendenzen stehen. Ich denke, das ist eine Fehlinterpretation, und ich werde versuchen zu erklären, warum.

Liberalismus und seine Kritiker

Am Anfang stand der Liberalismus. Dies ist die politische und moralische Ideologie, die individuelle Rechte und Gleichheit betont und neben dem ‚Kapitalismus‘ entstand, einem Begriff für die wirtschaftlichen Beziehungen, die sich spontan in der industriellen Gesellschaft entwickelten. Der Liberalismus versuchte, strenge Grenzen für den Staat festzulegen, ursprünglich zum Schutz individueller Freiheiten, und als Ideologie hatte er Kritiker. Auf der linken Seite griffen Sozialisten und Kommunisten den Liberalismus für sein Versagen, wahre menschliche Gleichheit zu erreichen, an. Diese Linken glaubten, dass illiberale Interventionen in die Marktwirtschaft und in viele andere Bereiche der menschlichen Gesellschaft erforderlich seien, um egalitäre Ideale zu erreichen.

Der autoritäre Trend in der deutschen Politik

Es wird oft behauptet, dass Linke und Rechte politische Illusionen seien und dass sie nicht mehr auf die moderne Politik zutreffen. Dies liegt daran, dass der Zweite Weltkrieg den Rechtsnationalismus als bedeutende politische Kraft zerstört hat. Der westliche Kommunismus überlebte bis zum Fall der Berliner Mauer 1989, und in abgeschwächter Form lebt die sozialistische Ideologie in unseren jeweiligen liberalen Demokratien weiter. In dieser neuen Welt hat ‚rechts‘ eine andere Bedeutung erlangt; es bedeutet einfach ’nicht links zu sein‘. Daher finden sich Libertäre, Freimarktanbieter, traditionell Religiöse, Waffenenthusiasten, Verfechter der Meinungsfreiheit und sogar bestimmte Strömungen von Umweltschützern, die sich keine Sorgen über Kohlendioxid machen, alle ‚rechts‘. Auch wenn dies ziemlich dumm ist, bedeutet es nicht, dass das politische Spektrum eine Illusion oder reine Propaganda ist.

Original Artikel Teaser

What is Happening in Germany is Illiberal and Authoritarian, But it’s Not ‘Fascist’

Saturday’s post on the authoritarian turn in German politics has become one of the most widely shared pieces I’ve ever written. I am truly grateful to all of my readers for helping me report on what is happening in my country. A great many have argued that my comparisons to the DDR (the old East Germany) are off-point. They suggest that National Socialism (Nazism) is a better historical analogy, and that we are seeing before us a re-manifestation of classic German fascist tendencies. I think this is a misreading, and at the risk of repeating myself to I’ll try to explain why. In a second piece later this week, I’ll write further about fascism and its nature, because I think this

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