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Atomkraft, ja bitte – die Stimmung in Deutschland kippt

Published On: 15. Oktober 2021 18:20

Nach einer neuen Umfrage sind fast 60 Prozent offen dafür, die Kernkraft beizubehalten. Nur: wahrscheinlich kommt der Stimmungswandel zu spät

IMAGO / Steinach

Eine deutliche Mehrheit der Deutschen spricht sich mittlerweile dafür aus, die Kernkraft länger als geplant beizubehalten, um den CO2-Ausstoß zu senken. Nach einer Umfrage des Meinungsforschungs-Instituts Civey vom 15. Oktober antworteten auf die Frage: „Sollte Deutschland zum Gelingen der Energiewende wieder verstärkt auf Atomkraft setzen? 50, 3 Prozent mit „ja, auf jeden Fall“. Weitere 9,3 Prozent sagte: „eher ja“. Deutlich weniger lehnen die Technologie in jedem Fall ab: 27,5 Prozent. Für „eher nein“ entschieden sich 8, 5 Prozent. 

In Deutschland liefern derzeit noch sechs Kernkraftwerke Strom. Drei davon sollen bis zum Ende des Jahres vom Netz gehen – die Meiler von Brockdorf, Gröhnde und Grundremmingen. Das Atomausstiegsgesetz von 2011 sieht vor, die Nutzung der Atomkraft in der Bundesrepublik bis spätestens zum 31. Dezember 2022 zu beenden. Für Deutschland bedeutet der Verzicht auf die Atommeiler, dass die sich abzeichnende Stromversorgungslücke wächst, und voraussichtlich durch mehr Gas- und Kohleverstromung gedeckt werden muss. Das macht es noch schwerer und teurer, die durch die EU vorgegebene und von der neuen Bundesregierung angestrebte CO2-Redizierung zu erreichen. 

Schon jetzt steht Deutschland trotz des von der Politik immer wieder verkündeten Anspruchs, „Vorreiter“ der Klimapolitik zu sein, im Vergleich mit anderen Ländern schlecht da. Deutschland stößt aktuell 393 Gramm CO2 für die Herstellung einer Kilowattstunde Strom aus. Frankreich dagegen, das stark auf Atomkraft setzt, mit 66 Gramm CO2 pro Kilowattstunde weniger als ein Fünftel. 

Kürzlich kündigte die Regierung in Paris an, die Kernkraft noch weiter auszubauen. 

Der Meinungsumschwung pro Atomkraft kommt in Deutschland höchstwahrscheinlich zu spät. Denn die Kernkraftwerksbetreiber bereiten sich schon seit Jahren auf die Abschalt-Termine vor, investierten nur noch das nötigste und beendeten die langfristige Personalplanung. Die Abschaltung der drei Kraftwerke bis Ende 2021 lässt sich auf keinen Fall mehr verhindern. Dass die Grünen als neue Regierungspartei längeren Laufzeiten zustimmen, gilt ebenfalls als nahezu ausgeschlossen.

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