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Anonym Fotos bestellen? Mit anonymer Kryptowährung kein Problem

Published On: 31. Oktober 2021 17:05

In diesem Beitrag wollen wir beschreiben, wie sich jedermann anonym eine Kryptowährung kaufen und wie man sich anonym unterhalten kann. Außerdem zeigen wir, wie man (möglichst) anonym Briefe empfangen – und wo man denn auf die Suche nach „Anbietern“ gehen könnte. Denn: Jeder hat ein Recht auf Privatsphäre.

Wir leben in wahrlich seltsamen Zeiten – in denen bestimmte Dinge an etwas wie einen Impfstatus gekoppelt sind. In vielen Kommentaren kam immer wieder heraus, dass sich Menschen eventuell gerne auch bestimmte Dinge möglichst anonym bestellen wollen – jeder hat schließlich ein Recht auf Privatsphäre.

Es ist also keine gute Idee, einfach mit z.B. Telegram irgendwo, irgendwas zu bestellen – da kann man ja faktisch gleich bei eBay Kleinanzeigen auf die Suche gehen.

In diesem Artikel wollen wir anhand eines fiktiven Beispiels zeigen, wie man möglichst anonym zwei Fotos für ein Familienalbum bestellen kann. Das Ganze ist gar nicht so einfach, wie es auf den ersten Blick scheint. Wir gehen der Reihe nach durch die zentralen Themen bei diesem Prozess.

Tor Grafik

Der zentrale Gedanke des Artikels ist es, dass jeder das Recht auf Privatsphäre hat. Sei es beim Bezahlen, beim Surfen oder auch beim Bestellen von Dingen. Niemand lässt ja auch abends die Vorhänge offen oder den Postboten zuerst die eigene Post lesen, bevor er diese dann zustellt.

Wieso sind wir im digitalen Leben oft so unbedarft und achten so wenig auf unsere Privatsphäre? Nun ja – die Unternehmen sind an unseren Daten interessiert, um sie zu Geld zu machen.


Die Behörden, wollen natürlich auch den „gläsernen Bürger“. Das heißt die „digitale Privatsphäre“ hat keine Lobby. Dennoch ist es möglich – also fangen wir an.

1. Anonym surfen – Tor machts möglich

Über die Funktionsweise von Tor und das Benutzen des Tor Browsers haben wir bereits einen eigenen Beitrag verfasst. Dieser ist Grundvoraussetzung für alle weiteren Schritte.

Wichtig: Alle weiteren Adressen, die in diesem Beitrag folgen, dürfen ausschließlich über den Tor Browser besucht werden (also öffnet am Besten diesen Beitrag dort, dass ihr die Links einfach anklicken könnt).

Somit ist schon mal ein wichtiges Problem gelöst: Die Betreiber, der Websites, die wir besuchen, kennt nicht unsere wirkliche IP Adresse.

Wer noch dazu eine Möglichkeit sucht, anonym E-Mails zu versenden, der kann sich diesen Beitrag von uns zu Gemüte führen. Das ist für alles weitere nicht nötig – kann aber auch nicht schaden.

2. Anonym bezahlen – geht das heutzutage überhaupt?

Wir wollen anonym etwas bestellen – wofür wir natürlich etwas bezahlen müssen. Ganz klar. Wie kann man anonym bezahlen? Nun – wenn man da etwas darüber nachdenkt, ist das heutzutage wirklich kaum möglich. Überweisung oder die eigene Kreditkarte fallen ja per se aus.

Paypal? Klar, aber von irgendwo muss das Geld ja auch auf mein Paypal Konto kommen – und das ist nachvollziehbar. Und hat PayPal nicht mittlerweile sogar eine „Telefonnummernzwang“? Also alles andere als privatsphärenorientiert.

2.1 Bitcoin – Ist die Kryptowährung wirklich anonym?

Aber klar – werden jetzt viele sagen. Bitcoins! Damit kann man doch anonym bezahlen. Leider ist auch das ein Trugschluss.

Bei Bitcoins wird jede Transaktion nachvollziehbar in der „Blockchain“ gespeichert – damit ist sie quasi unlöschbar.

Will man z.B. wissen, wie viel Geld „Attilla Hildmann“ in einem Spendenaufruf via Bitcoin eingesammelt hat, kann man das dort einfach sehen: Aktuell 40.622 $.

Und das große Problem ist hier das Ein- und Auszahlen von einer „harten“ Währung in die digitale. Denn wir als Kunde, müssen natürlich Bitcoins kaufen und irgendwann will irgendjemand mit den Bitcoins ja etwas reelles kaufen und muss dafür die Bitcoins in eine „harte Währung“ tauschen. Und was zwischen Ein und Auszahlen passiert ist, ist leider für jedermann nachvollziehbar – auch für die Behörden. Somit ist (prinzipiell) nachvollziehbar, welche Menschen am Anfang und Ende des Prozesses stehen.

Natürlich gibt es da Auswege – sogenannte „Mixer“. Was machen diese Mixer? Man gibt ihnen Bitcoins und vereinfacht gesagt transferieren sie diese von A nach B. Dabei werden die eigenen Bitcoins mit fremden vermischt und anschließend bekommt man die eigene Menge an Bitcoins zurück – gegen eine Gebühr natürlich. Quasi die moderne Form des „Geldwaschens“. Das geht hin und wieder schief. Im „Darknet“ flog eine ziemlich bekannte Seite nur deshalb auf, weil der Betreiber sich Spenden auszahlen ließ und das Geld schlecht oder gar nicht „gemixed“ war. Wohlgemerkt: „Mixen“ ist per se nicht verboten, auch die Behörden könnten solche Dienstleistungen bewusst anbieten und nun ja – das ist natürlich für die Anonymität ungünstig.

2.2 Monero – die private Alternative + Geld auf dem Postweg

Zum Glück gibt es nicht nur eine Kryptowährung, sondern unzählige. Monero legt deutlich mehr Wert auf Privatsphäre. Und genau die ist unser Ausweg.

Wir wollen hier eine einfache Möglichkeit vorstellen, wie man anonym „Moneros“ (die Währung nennt man XMR) kaufen kann. Das Ganze geht beispielsweise über ein „Wallet“ (Geldbörse) bei localmonero.co (im Tor Browser öffnen!).

Dort kann man sich mit lediglich einem Benutzernamen (ohne E-Mail) registrieren. Man kann (freiwillig) auch eine Mail Adresse angeben – dies hat den Vorteil, dass man im Falle eines Verlusts des Passwortes sich noch auf diesem Wege helfen kann. Nötig ist es aber nicht – wenn doch gewünscht empfehlen wir nochmal unseren Artikel zur anonymen E-Mail.

Nach einem Klick auf „Sign up free“ bei LocalMonero kann man dann auch schon ein eigenes Wallet erstellen – wie gesagt, ein Benutzername (und natürlich Passwort – das bitte gut merken bzw. aufbewahren) reichen aus.

Der Benutzername sollte natürlich nicht irgendwie auf die eigene Person rückschließen lassen (also bitte nicht vorname.nachname) – man darf kreativ sein. Am Ende noch den Haken rein bei „I have read and agreed to LocalMonero terms of service“ und mit einem Klick auf „Register“ ist man direkt im neuen Wallet.

Oben rechts im Wallet sieht man dann die eigenen Moneros (XMR) die man aktuell besitzt – derzeit natürlich nichts 0,0 XMR.

Wie können wir nun ganz privat dort Geld einzahlen? Nun theoretisch ginge das z.B. auch per Banküberweisung – da wir aber auf Nummer sicher gehen wollen, nehmen wir doch lieber „Cash by Mail“. Das bedeutet, ihr schickt einem Händler per Brief (in der Regel Einschreiben oder DHL PrioBrief, beides kann man mit einem Sendungsstatus online nachverfolgen) Bargeld und dieser transferiert euch dann die entsprechenden XMR auf euer Wallet – vollkommen anonym.

Dafür suchen wir mit der Suchfunktion bei LocalMonero einfach nach Anbietern einer gewissen Menge Geld (z.B. 100 Euro) in Deutschland per Cash by Mail:

Gehen wir auf „Search“ sehen wir eine Liste der Anbieter in Deutschland:

Die Liste schwankt natürlich ständig – jeder kann da Leistungen anbieten, wenn er möchte.

In der Spalte Price/XMR sieht man den Wechselkurs, zu dem der Anbieter Moneros anbietet. Das heißt 1 Monero kostet beim ersten Anbieter zum Beispiel 251,20 Euro. Der aktuelle „offizielle Wechselkurs“ ist lediglich 230 Euro für einen Monero – das ist aber klar: natürlich ist der Umtausch auf dem Postweg nicht ganz umsonst. Der Anbieter will nämlich etwas vom Kuchen abhaben – deshalb muss man da eine (relativ kleine) Gebühr zahlen, die sich im Wechselkurs niederschlägt.

Wohlgemerkt: Das ist lediglich der Wechselkurs. Wenn ihr nur 80 Euro in Moneros tauschen wollt, ist das kein Problem – das kommt im nächsten Schritt.

Wie sollte man jetzt einen Anbieter auswählen? Nun – das Ganze Verfahren (Cash by Mail) ist natürlich nicht absolut sicher – oder gibt es gar eine Garantie. Sprich, im schlimmsten Fall schickt ihr euer Geld an eine Adresse und hört nie wieder etwas. Allerdings werden die Anbieter von Käufern bei LocalMonereo bewertet – das seht ihr hinter deren Benutzernamen. Dort steht zuerst die Anzahl der Bewertungen und dann wie viele (in Prozent) davon positiv waren. Also es empfiehlt sich einen Anbieter mit möglichst vielen positiven Bewertungen auszuwählen – auch wenn der Wechselkurs nicht ganz so optimal ist. Dann kann man mit einem Klick auf den gelben „Buy“ Knopf diesem Anbieter eine Anfrage stellen. Wir gehen als Beispiel auf den zweiten Anbieter (chriys, der mit über 4.000 positiven Bewertungen vertrauensvoll aussieht), dann kommt folgende Maske:

Gebt ihr oben den Betrag in Euro ein, dann seht ihr, wie viel XMR ihr dafür bekommt – ganz einfach.

Geht ihr dann auf „Send Trade Request“, dann könnt ihr mit dem Anbieter schreiben. Der sagt euch dann, wohin das Geld geschickt werden soll und ob ihr eventuell noch etwas in den Briefumschlag legen müsst (wie z. B. euren Benutzernamen). Dazu ein paar Dinge:

  • Natürlich geht der Brief ohne Absenderadresse auf Reise
  • Faltet das Geld in Papier ein, damit man es von außen nicht durch den Briefumschlag sieht
  • Verschickt den Brief mit Einschreiben Einwurf (das gibt in der Regel aber sowieso der Anbieter vor)
  • Wenn ihr euren Benutzernamen oder der gleichen mit beilegen sollt, druckt das Ganze aus, schreibt nicht mit der Hand

Nachdem der Brief auf die Reise gegangen ist, solltet ihr die Trackingnummer dem Anbieter im Chat mitteilen. Sobald der Brief bei ihm angekommen ist, werden dann die entsprechenden XMR auf euer Wallet transferiert.

Geld versenden könnt ihr dann, indem ihr in euer Wallet geht (das Benutzermännchen oben rechts in LocalMonerao anklicken und auf Wallet gehen):

Zugriff auf das Wallet in LocalMonero

Ihr braucht dazu lediglich die „Wallet-Nummer“ eines Empfängers und natürlich den entsprechenden Betrag in „Moneros“ (XMR).

Nun gut – das war der erste Teil. Bevor wir uns an das eigentliche „Bestellen“ machen, gehen wir zuerst darauf ein, wie man denn mit einem potenziellen Anbieter anonym kommunizieren kann.

3. Anonyme Kommunikation mit Jabber / XMPP über Tor

Wir haben also jetzt einen Betrag X einer Kryptowährung in unserem Wallet und wollen das natürlich ausgeben. Auf diesem Weg gibt es noch einige Stolpersteine. Natürlich wollen wir maximal anonym sein – d.h. wir müssen uns erstmal darum kümmern, dass wir mit potentiellen Anbietern unserer Wunschprodukte anonym kommunizieren können.

Signal? Kommt leider nicht in Frage – der Rufnummernzwang macht das für unsere Zwecke unbenutzbar – auch wenn wir Signal im privaten Umfeld sehr schätzen.

Telegram? Keine Option. Im Prinzip hat Telegram ebenfalls Rufnummernzwang und dazu noch standardmäßig sehr schlechte Sicherheitseinstellungen (keine Ende-zu-Ende Verschlüsselung).

Wir hören jetzt hier auf – mit den „üblichen Verdächtigen“ (WhatsApp und Co) wird das Ganze eh nur noch schlimmer.

Zum Glück gibt es da einen Standard, den „alte Hasen“ noch unter dem Namen „Jabber“ kennen dürften. Mittlerweile nennt sich dieser „XMPP“. Und der kommt uns zur Rettung. Dieser ist quelloffen und jeder kann einen „XMPP Server“ betreiben – und unzählige Menschen tun dies aus und bieten anderen die Nutzung kostenlos an.

XMPP kann man auch über Tor nutzen – das heißt der Anbieter kennt nicht die eigene IP Adresse.

Das Problem ist dennoch, dass „standardmäßig“ die Nachrichten bei XMPP nicht Ende-zu-Ende verschlüsselt sind, sprich: Standardmäßig kann euer „XMPP Anbieter“ sehen, was ihr schreibt – ähnlich wie z. B. bei Telegram. Um dies zu umgehen, gibt es eine Ergänzung für XMPP, die sich Off-The-Record (OTR) Messaging nennt. Damit werden eure Nachrichten komplett verschlüsselt, bis sie auf dem „Zielgerät“ (demjenigen, dem ihr schreibt) angekommen sind. Sprich: Euer Anbieter kennt die Inhalte der Nachrichten nicht.

Was brauchen wir also? Einen Anbieter für XMPP und ein XMPP Programm – mit OTR Unterstützung. Fangen wir an.

3.1 XMPP Anbieter

Wie gesagt, XMPP Anbieter gibt es wie Sand am Meer. Wir möchten kurz anonym.im hervorheben, der (angeblich) viel Wert auf Privatsphäre legt. Ob das der Betreiber wirklich einhält, kann man natürlich nie sagen – ist uns auch egal, dank Tor und OTR.

Jedenfalls die Anmeldung dort ist ein Kinderspiel und geht wieder ohne E-Mail Adresse. Ihr müsst dazu lediglich die Anmeldeseite aufrufen (in Tor), einen Benutzernamen und ein Passwort eingeben – und eine kleine Rechenaufgabe lösen:

Das wars auch schon – nach einem Klick auf „Register“ habt ihr euren eigenen XMPP Account (bei anonym.im).

Beachtet: Loggt euch in diesen Account niemals ohne Tor ein, das würde eure IP verraten.

3.2 Pidgin – XMPP Programm mit OTR Unterstützung

Auch XMPP Programme (sogenannte Clients) gibt es wie Sand am Meer. Ein Programm, was auf allen bekannten Betriebssystemen läuft, ist Pidgin – ebenfalls freie Software. Das braucht ihr, zusammen mit dem OTR Plugin, um euch anonym unterhalten zu können.

Das Ganze geht sehr komfortabel über „Portable Apps“, wo die Programme quasi sofort einsatzbereit angeboten werden – man muss sie lediglich entpacken, was die heruntergeladene Datei beim starten automatisch macht.

Also ladet euch Pidgin dort herunter und „entpackt“ es, indem ihr die heruntergeladene Datei mit einem Doppelklick ausführt und im Prinzip immer auf „weiter“ klickt. Dadurch wird Pidgin im Ordner, wo ihr es gerade ausgeführt habe (wahrscheinlich der „Downloads“ Ordner) entpackt und ist sofort startbereit.

Wartet aber noch mit dem Starten, denn zuvor installiert ihr noch das OTR Plugin – ebenfalls von PortableApps. Die heruntergeladene Datei müsst ihr im selben Verzeichnis ausführen, wie den „Pidgin Installer“ (also ebenfalls wieder „Downloads“), da dann automatisch mit nur Klicks auf „Weiter“ das Plugin direkt im richtigen Ordner installiert wird.

Wenn ihr den Pidgin Installer und den OTR Plugin Installer ausgeführt habt, dann habt ihr im Ordner, wo ihr das Ganze ausgeführt habt („Downloads“), einen neuen Unterordner „Pidgin Portable“. Geht dort hinein und startet die „PidginPortable.exe“:

Wenn ihr das startet, werdet ihr begrüßt und klickt zuerst einmal auf „Hinzufügen“ – um euren XMPP Account hinzuzufügen:

Wichtig: Bevor ihr euren Account hinzufügt, müssen wir nun dafür sorgen, dass Pidgin zum Kommunizieren mit der Außenwelt Tor verwendet. Dies machen wir zuallererst.

Dazu müsst ihr wissen, dass der TorBrowser, sobald er gestartet und zum Tor Netzwerk verbunden ist, automatisch eine „Brücke“ für alle Anwendungen zur Verfügung stellt. Das heißt über diese Brücke können alle Anwendungen über Tor ins Internet gehen. Die Brücke nennt sich in der Fachsprache „SOCKS5 Proxy“. Die Brücke ist quasi direkt bei euch am Rechner, und hat dort die Anschrift „127.0.0.1“ (euer Rechner) und die Nummer „9150“. Mit diesem Wissen können wir das Ganze in Pidgin under „Proxy“ einstellen:

Nutzung von Tor

Das ist ein sehr wichtiger Schritt. Stellt wie im Bild oben folgendes ein:

  • Proxy-Typ: Tor/Privatsphäre (SOCKS5)
  • Host: 127.0.0.1
  • Port: 9150

Dann wird Pidgin für dieses Konto immer den Weg über Tor gehen und funktioniert demnach nur, wenn der Tor Browser läuft und verbunden ist.

Jetzt können wir zurück zum eigentlichen XMPP Konto kommen. Geht dafür auf „Einfach“ und stellt die Dinge entsprechend eurem XMPP Anbieter ein. Bei anonym.im und unserem Benutzernamen („demonstration“) wäre das:

Einrightung des XMPP Kontos

Sprich:

  • Protokoll = XMPP
  • Benutzer = euer Benutzername aus der Anmeldung oben
  • Domain = anonym.im
  • Passwort = euer Passwort
  • Passwort speichern – je nach belieben an- oder nicht anwählen

Mit einem Klick auf „Hinzufügen“ wird das Programm starten und online gehen. Das kann ein paar Sekunden dauern – wir wissen ja, über Tor dauert alles etwas länger. Nach dem Verbinden wird euer Status als „Verfügbar angezeigt“:

Fast geschafft – jetzt muss noch das OTR Plugin aktiviert werden. Das ist nötig, um dann mit fremden verschlüsselt kommunizieren zu können. Dazu geht ihr in Pidgin auf „Extras“ – „Plugins“. Es öffnet sich ein Fenster mit vielen, vielen Plugins. Scrollt bis zu „Off-the-Record Nachrichtenversant“ und aktiviert es, indem ihr die Box davor aktiviert:

Aber stopp – das reicht noch nicht aus. Bevor ihr fertig seid, müsst ihr unten noch den Knopf „Plugin konfigurieren“ anklicken und in dem Fenster, was sich dann öffnet erzeugt ihr euch einen neuen Schlüssel (den das Programm automatisch nutzen wird) mit einem Klick auf „Generieren“. Nach dem Abschluss (wenige Sekunden) werdet ihr darüber mit einem kleinen Fenster informiert:

Dann einfach mit Schließen die ganzen Fenster wieder schließen – jetzt seid ihr einsatzbereit. Ihr könnt nun mit anderen Menschen mittels „Pidgin“ und OTR verschlüsselt schreiben (wohlgemerkt beide Seiten brauchen solch ein OTR Plugin – aber zumindest alle „Anbieter“ von irgendwelchen Gütern haben dies auch).

Um mit Anderen zu schreiben müsst ihr natürlich erst mal Kontakte hinzufügen. Das geht im Pidgin Hauptfenster über „Kontakte“ – „Kontakt hinzufügen“, woraufhin dieses Fenster kommt:

Ihr braucht dazu lediglich den Benutzernamen eines anderen Nutzers (komplett, mit dem „@“, das sieht also aus wie eine Mail Adresse). Unser (Test-)Nutzer wäre „[email protected]“.

Vergesst nicht: Loggt euch in Pidgin niemals auf einem anderen Gerät ohne die Konfiguration von Tor ein (SOCKS5 Proxy). Das würde die Anonymität aufheben, denn der XMPP Anbieter (hier anonym.im) sieht die IPs der Benutzer.

Außerdem müsst ihr euch darüber im klaren sein, dass der Anbieter auch sehen kann, wann ihr euch mit wem unterhaltet. Er sieht nur nicht den Inhalt der Nachrichten (dank OTR). Das sind sogenannte „Metadaten“, die anfallen. Also: niemals Pidgin mit diesem Account ohne die oben gemachten Tor/SOCKS5 Einstellungen verwenden.

Das war der zweite Schritt – wir haben jetzt also eine anonyme Währung und eine Möglichkeit, anonym mit anderen Menschen in Kontakt zu treten.

Bevor wir darüber reden, wo man denn Dinge bestellen kann, machen wir uns erst an das heikelste Thema: wie kann ich anonym eine Sendung empfangen?

4. Das Problem: Briefe / Pakete empfangen

Machen wir einen kurzen Zeitsprung: Wir wollen fiktiv bei einer uns unbekannten Person eine Bestellung über Tor tätigen. Wir bestellen zwei einzigartige Fotots, für unser Familien-Sammelalbum. Die Frage, die ihr dem Lieferanten früher oder später beantworten müsst, ist: Wohin soll er denn die Fotos liefern?

Und hier ist das Problem: natürlich kann er die guten Stücke nicht auf dem „online Weg“ liefern. Wir wollen ja ein richtiges Produkt in den Händen halten. Der Empfang des Briefs ist der heikelste Teil. Wenn ihr etwas abholt und beim Abholen von den Behörden „erwischt“ werdet, dann ist natürlich eure Anonymität dahin und man weiß, dass ihr (was immer ihr bestellt habt) auch wirklich haben wolltet.

Nun, schauen wir uns einige Methoden zum Briefempfang an:

4.1 Die richtige Adresse

Die erste Variante ist ganz „stumpf“ – man nimmt die richtige Adresse und den richtigen Namen. Das mag zuerst „irre“ klingen – hat aber auch ein paar Vorteile:

  • Wenn ihr den Brief aus dem Postkasten holt und dann wirklich Behörden kommen sollten, dann kann man immer sagen, man hat das Ganze gar nicht bestellt. Es ist nicht nachvollziehbar, wer etwas auf euren Namen bestellt hat – Tor und Pidgin sei dank. Natürlich wärt ihr sofort zur Polizei gegangen, hättet ihr den Brief aufgemacht und gesehen, dass dort etwas Verbotenes darin ist.
  • Es ist „einfach“, erfordert wenig Aufwand und die Chance, dass die Behörden die Lieferadresse herausfinden, geht sowieso bei den Varianten hier gegen 0.

Ein großer Nachteil dieser Variante ist, dass irgendjemand (der, bei dem ihr bestellt), dann euren richtigen Namen und eure richtige Adresse kennt. Will man das wirklich? Eher nicht…

4.2 Richtige Adresse – angepasster Name

In dieser Variante nehmt ihr eure eigentliche Adresse, aber einen fremden Namen. Ihr müsst dann natürlich am Liefertag am Postkasten den Namen austauschen. Besonders in Städten fällt das sowieso nicht auf.

Die Variante ist eigentlich wie die „richtige Adresse“ – wobei ihr zumindest nicht euren Namen preisgeben müsst. Der Vorteil ist unverändert: Ihr könnt sagen, ihr habt nichts bestellt und das Schild am Briefkasten muss wohl jemand ausgestauscht haben.

4.3 Post für Omi

Ihr habt eine Oma, die (trotz Impfung) in Quarantäne im Seniorenheim ist? Na perfekt – lasst eure Bestellung an Omi gehen. Beim nächsten Besuch nehmt ihr das Ganze einfach mit. Wenn die Behörden zu Omi kommen, weiß sie sowieso von nichts – und wenn ihr das Ganze abholt und die Behörden kommen dann, naja… ist ja unglaublich, dass da irgendwer eurer Omi solche Sachen zuschickt!

Natürlich ist diese Variante ethisch und moralisch sehr verwerflich – sollten wir, vom Corona Blog Team, jetzt in die Hölle kommen – dann sehen wir immerhin unsere Bundeskanzlerin dort wieder.

4.4 Hochhäuser in der Stadt

Ihr lebt in einer Großstadt? Nun ja, dort gäbe es noch die Möglichkeit nach Häusern / Hochhäusern mit offenen Türen zu suchen (bzw. die stark frequentiert sind, sodass man da „so“ reinkommt). Dann einen Briefkasten suchen, der vielleicht länger nicht geleert wurde und dort hin bestellen (eventuell vorher etwas Platz im Kasten schaffen).

Mit einem Zollstock und doppelseitigem Klebeband soll schon so mancher einen Brief aus einem Postkasten geholt haben – natürlich nur in Notfällen, z.B. wenn der Schlüssel abgebrochen war.

4.5 Leere Häuser finden

Eine andere Variante ist, dass man gezielt Häuser sucht, die leer stehen und an diese dann einen Briefkasten anbringt (aus z.B. einem Baumarkt) oder den vorhandenen nutzt und ein Namensschild anbringt. Eine Übersicht über leerstehende Häuser gibt es sogar online, beispielsweise bei leerstandsmelder.de.

Ihr merkt: Der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt. Über weitere Ideen (z.B. in den Kommentaren) freuen wir uns.

Bleibt nochmal festzuhalten: Wir können etwas anonym bezahlen, uns anonym unterhalten und unter Angabe möglichst weniger, eigener Daten einen Brief oder ein Paket empfangen. Außerdem können wir uns mit anderen über Pidgin und Tor anonym unterhalten.

Jetzt fehlt natürlich noch der Gesprächspartner, bzw. jemand, der uns so etwas verkaufen möchte.

5. Wo findet man Dinge, die man anonym bestellen kann?

Nun – wo kann man denn aktuell Dinge wie Fotos seriös bestellen?

Auf Telegram – niemals. Auf irgendwelchen „Websiten“ – da würden wir auch definitiv die Finger davon lassen.

Im „Tor Netzwerk“, was ja in den Medien immer wieder als „Darknet“ bezeichnet wird? Am ehesten noch da.

Wie kann man dort Angebote finden?

Nun, auf dieses Thema wollen wir hier nur oberflächlich eingehen – hier muss sich jeder selbst auf die Suche machen. Der Weg geht oft über Foren, wo in Beiträgen alle möglichen Dinge angeboten und verkauft werden. Ein bekanntes Forum ist zum Beispiel „Deutschland im Deep Web“ (DiDW). Es ist nur über Tor zu erreichen. Ansonsten gibt es ganze Sammlungen von solchen „.onion Websites“ (d. h. Seiten im Tor Netzwerk) – die sind teilweise auch im „normalen Internet“ abrufbar, zum Beispiel sogar bei Wikipedia oder bei Readers-Central.

Es bleibt natürlich immer ein Risiko, dass man einem Betrüger aufsitzt – und hier ist dann natürlich eine Reklamation ausgeschlossen.

In Foren kann man zumindest sehen, wie lange die Anbieter schon „dabei“ sind und wie das Feedback bisher so war.

Die direkte Kommunikation läuft sehr oft über XMPP / Jabber ab – was ihr mit dem obigen Wissen sicher nutzen könnt. Alternativ nutzen viele auch E-Mail mit der Ende-zu-Ende Verschlüsselung PGP. Zum E-Mail Teil haben wir schon etwas gesagt. Das Thema Verschlüsselung mit PGP wollen wir hier nicht angehen – dazu gibt es bereits hervorragende Programme und Anleitungen, z. B. beim Gpg4win Projekt.

Wir möchten ausdrücklich darauf hinweisen, dass es uns in diesem Beitrag lediglich darum geht, den Menschen aufzuzeigen, was man alles beachten muss, um die eigene Privatsphäre zu schützen.

Wir distanzieren uns ausdrücklich von jeglichen Aktivitäten, die nicht mit den Gesetzen konform sind. Möchten aber an dieser Stelle nicht unerwähnt lassen, dass man sich offensichtlich nicht strafbar macht, wenn man in einer Apotheke einen gefälschten Impfausweis vorzeigt.


Abonniert gerne Telegram – Corona ist nicht das Problem, dort könnt ihr euch noch umfangreicher als hier auf dem Blog informieren.

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