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Der Rückbau der Kernenergie kostet nicht nur Geld, sondern auch CO2-Emissionen

Published On: 24. Januar 2022 17:13

Schlimm genug, dass die CO2-freie Energie der abzuschaltenden Atomkraftwerke durch CO2-Schleudern ersetzt werden muss. Für „Rückbauaktivitäten“ werden aber noch zusätzliche Energiequellen benötigt. Die Energiewende mutiert so zum Schildbürgerstreich. 

IMAGO / Andreas Haas

Kernkraftwerk Isar 2 bei Landshut

Die letzten drei noch in Betrieb befindlichen Kernkraftwerke Emsland, Neckarwestheim 2 und Isar 2, sind Ende dieses Jahres stillzulegen. So sieht es der sogenannte neue Atomkonsens zwischen Bundesregierung, Opposition und betroffenen Wirtschaftsunternehmen aus dem Jahre 2011 vor. Im Dezember wurden die vorletzten drei AKW Gundremmingen C, Brokdorf und Grohnde heruntergefahren. Nach Stilllegung der Kraftwerksblöcke fehlen aber für Restbetriebs- und Rückbauaktivitäten Wärme und Energie. Für das noch in Betrieb befindliche Kernkraftwerk Isar hat nun die zuständige Marktgemeinde Essenbach die gemeindliche Zustimmung für den Einbau von drei Dampfkesselanlagen erteilt. Aus Erdgas soll die notwendige Energie gewonnen werden, wofür nun eigens eine Gasleitung an das Kernkraftwerk gebaut wird.

Damit sollte nun langsam dem Letzten klar werden, was der einseitige Ausstieg Deutschlands aus der Kernenergie für Folgen hat. In Zeiten, in denen mit mäßigem Erfolg quer durch unsere Industriegesellschaft nach Einsparmöglichkeiten von Kohlendioxid gesucht wird, erfordert die Abschaltung der AKW den Einbau und den Betrieb zusätzlicher schmutziger Energiequellen. Dies dürfte zumindest für alle zwölf Standorte der Fall sein, in denen oberirdische Zwischenlager für den Atommüll eingerichtet wurden. Diese befinden sich auf Kraftwerksgeländen quer über unsere Republik, sie werden bis zur Betriebsaufnahme einer Endlagerstätte möglicherweise über Jahrzehnte benötigt.

Nach dem Willen der Ampel-Regierung soll die Energiewende hin zu Kohlendioxid-freien Energieträgern mit höchster Priorität vorangetrieben werden. Der aus ideologischen Gründen gleichzeitig verfolgte Ausstieg aus der Kernenergie verursacht aber, wie das Beispiel zeigt, über das Fehlen der Atomenergie hinaus für den Abbauzeitraum einen zusätzlichen Energiebedarf. Allein die drei vorgesehenen Dampfkesselanlagen am AKW Isar benötigen eine Feuerungswärmeleistung von etwa 14 Megawatt. Unter der Annahme, dass dies in etwa auch für alle zwölf Zwischenlagerstandorte von abgebrannten Kernbrennstäben zutrifft, kann von einem zusätzlichen Energiebedarf von über 160 MW ausgegangen werden. Damit könnten mehrere 1000 Haushalte mit Strom versorgt werden. Sich nach bewährter Methode in die Tasche zu lügen und davon auszugehen, dass der hier beschriebene zusätzliche Energiebedarf durch erneuerbare Quellen gedeckt wird, funktioniert nicht. Die Erneuerbaren reichen bekanntlich hinten und vorne nicht – ganz abgesehen von deren Unzuverlässigkeit, wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht.

Und wer bezahlt auch diese Zeche? Die Rechnung für diese ganze Chose erhalten wieder mal die Gebühren- oder auch die Steuerzahler, wer denn sonst. Energie wird immer noch teurer gemacht, und das in einem Land mit den höchsten Energiepreisen weltweit. Energieintensive Industrieunternehmen stehen vor der Abwanderung, weil sie die Stromrechnung nicht mehr bezahlen können. Hauptsache wir retten das Weltklima und verteufeln gleichzeitig die CO2-freie Kernenergie. Dumm nur, dass kein anderes Industrieland dieser Erde diesem Pfad folgt. Das reine Umweltgewissen wird kein gutes Ruhekissen.

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