Fast ein Corona-Ende in der Schweiz – Aber auch Impfpflicht-Debatte entfacht
Auch der angebliche „Freedom Day“ in der Schweiz ist ein Medienkonstrukt. In bestimmten Bereichen bleibt die Maske, wer infiziert ist, muss weiterhin in Quarantäne. Doch noch schwerwiegender ist etwas anderes: Im Hintergrund facht die Corona-Taskforce die Debatte um die Impfpflicht an. Bis zum Herbst – wenn neue Varianten kommen – müsse die Frage geklärt sein. Die politische Pandemie ist nicht beendet.
Von Waldo Holz*
Der Schweizer Gesundheitsminister Alain Berset hat seine Ankündigungen wahr gemacht. In der Schweiz ist der „dunkle Winter“, voller Corona-Repression bis ins Privatleben hinein, beendet. Die Eidgenossen dürfen jubeln.
Neue Normalität für die Schweiz
Doch auch in der Schweiz bleibt die „Neue Normalität“. Und in dieser gibt es höchstens „neue Freiheit“: Wer infiziert ist, muss sich weiter in Quarantäne begeben und in den öffentlichen Verkehrsmitteln bleibt die Maskenpflicht. Covid-Zertifikat, Homeoffice, Maskenpflichten im Büro und Beschränkungen im Privatbereich – das alles gibt es nicht mehr in der Schweiz. Auch die Einreise ist wieder ausschließlich mit einem gültigen Reisepass und einem entsprechenden Visum (wenn nötig) möglich.
Doch es droht weiter Ungemach: Im Schatten der Befreiungen heizt der Bundesrat plötzlich auch eine Impfpflichtdebatte an. Damit folgt die Schweiz möglicherweise Deutschland und Österreich. In Österreich spricht in der Politik niemand von einer Rücknahme der Impfpflicht, sondern nur von ihrer „Aussetzung“.
„Die Impfpflicht ist keine kurzfristige Maßnahme“, machte Wolfgang Mückstein am Mittwoch deutlich. Auch in Deutschland hält man am Fahrplan fest: ab 1. Oktober 2022 soll die Impfpflicht gelten.
Impfpflichtdebatte
Die Corona-Taskforce der Schweiz löst sich mit Ende März auf. Doch bei der Sitzung in dieser Woche waren die Blicke in die Zukunft gerichtet. Eine entscheidende Frage „für die kommenden Monate“ sei die „Frage nach einem möglichen Impfobligatorium“.
Diese Frage müsse geklärt werden, auch für den Fall, dass „eine neue Virusvariante auftritt, gegen die die alte Impfung nicht schützt“, schreibt der „Blick“ mit Verweis auf die Taskforce. Sollte erneut eine Überlastung des Gesundheitssystems drohen, dann müsse „die Frage nach einem Impfobligatorium geklärt sein“.
Das Gerede von der neuen Variante hört also nicht auf. „Der Hammer und der Tanz“ hieß das Essay, das die Lockdownstrategie auf Papier brachte. Jetzt darf die Schweiz wieder Tanzen, kommt aber bald wieder ein Hammer?
Bild wikicommons
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Widerstand gegen Impfzwang ist ein Kampf um Demokratie und Freiheit
*Pseudonym
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