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Geimpfte befürworten härteres Vorgehen gegen Putin
Geimpfte befürworten härteres Vorgehen gegen Putin
Veröffentlicht am 23. März 2022 von RL.
Dreifach geimpfte Kanadier befürworten deutlich härtete Sanktionen gegenüber Russland als ungeimpfte Kanadier. Zu diesem Schluss kommt eine Umfrage des kanadischen Meinungsforschungsinstituts EKOS, über die die Zeitung Toronto Star jüngst berichtete.
EKOS befragte zwischen dem 9. und 13. März 2022 1035 Kanadier bezüglich deren Einstellungen zum Krieg in der Ukraine. Das Meinungsforschungsinstitut stellte dabei fest, dass Ungeimpfte «wohlwollender» gegenüber Russland eingestellt seien als Personen, die dreifach geimpft seien.
Dazu Toronto Star: «Die Umfrage ergab, dass 26 Prozent derjenigen, die sich als ungeimpft bezeichneten, die russische Invasion für gerechtfertigt hielten. 35 Prozent der Befragten äusserten keine Meinung dazu.» Unter den dreifach Geimpften hätten wiederum nur zwei Prozent der befragten Kanadier angegeben, dass sie Putins Angriff befürworten – vier Prozent äusserten keine Meinung.
Mehrere Korrelationen
Laut EKOS-Präsident Frank Graves bestünden zwischen dem Impfstatus und den Ansichten zum Ukraine-Krieg mehrere Korrelationen. Eine grosse Mehrheit der dreifach Geimpften seien der Meinung, dass der Westen harte Massnahmen gegen Russland ergreifen müsse – umgekehrt vertrete nur eine kleine Minderheit der Ungeimpften diese Ansicht.
Weiter Toronto Star: «Von den Kanadiern, die drei Dosen des Covid-19-Impfstoffs erhalten haben, stimmten der Umfrage zufolge 82 Prozent einer Verschärfung der Sanktionen gegen Russland zu. Dafür nehmen sie auch höhere Kraftstoff- und Lebensmittelpreise im eigenen Land in Kauf.» Unter den Ungeimpften stimmten dem wiederum nur 18 Prozent zu.
Unterschiede zeigten sich auch hinsichtlich der Flüchtlingspolitik. «85 Prozent der Geimpften stimmen zu, dass Kanada ukrainische Flüchtlinge aufnehmen sollte, gegenüber 30 Prozent der nicht geimpften Kanadier.» 88 Prozent der dreifach geimpften Kanadier seien zudem der Meinung, dass Russland Kriegsverbrechen begangen habe. Unter den Ungeimpften seien dies nur 32 Prozent.
«Zersetzende Einflüsse der Desinformation»
Die Umfrage kommt zum Fazit, dass die unterschiedlichen Perspektiven auf die «äusserst zersetzenden Einflüsse der Desinformation» hinweisen würden. «Sie sind definitiv eine neue und unverblümt heimtückische Kraft, die zu Polarisierung, Desinformation und schlechter Entscheidungsfindung beitragen. Und diese Einflüsse scheinen nicht zu verschwinden. Die Dinge werden immer schlimmer», sagte EKOS-Präsident Graves:
«Ich glaube nicht, dass das daran liegt, dass diese Menschen eine tief verwurzelte Sympathie für die Russen haben. Sie lesen das online, sie konsumieren das aus denselben Quellen, aus denen sie das Impfgegner-Zeugs bekommen haben.»
Laut Graves würden dreifach Geimpfte öffentliche Gesundheitsmassnahmen wie Impfpässe genauso unterstützen wie auch die Ukraine. Desinformationen über Impfstoffe lehnten sie wiederum ab. Graves ist überzeugt: Mit weniger Impfdosen nehme die Akzeptanz von Desinformationen sowie auch die Sympathie für die russische Invasion zu. Ungeimpfte Kanadier seien auch misstrauisch gegenüber der Regierung, der Wissenschaft und Gesundheitsexperten, so Graves. Auch unterstützten sie eher den Trucker-Protest in Kanada.
