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Kurzfilmreihe demaskiert Absichten der Philantropen in Afrika

Published On: 27. April 2022 0:03

Veröffentlicht am 27. April 2022 von LK.

Welche Absicht steckt hinter dem vermeintlich hehren Ziel von Bill Gates, in Afrika US-amerikanische Landwirtschaftsmodelle zu implementieren? Dieser Frage geht die dreiteilige Videoserie «Rich Appetites» nach. Sie untersucht die Motive mächtiger Organisationen, die afrikanischen Bauern weiterhin eine industrielle Landwirtschaft nach US-amerikanischem Vorbild aufzwingen wollen, trotz jahrzehntelanger Misserfolge.

Wie das Medienportal The Defender berichtet, bestehen mächtige Gruppen wie die Bill & Melinda Gates Foundation (BMGF) darauf, dass afrikanische Landwirte jenem Modell zu folgen hätten.

Die Organisationen versuchten seit Jahrzehnten, die Ernährungspolitik Afrikas zu beeinflussen, obwohl ihre Eingriffe nachweislich mehr schaden als nutzen. Dem Portal zufolge wehren sich die Afrikaner und versuchen, die lokalen Bauern zu stärken. «Die Zukunft der afrikanischen Lebensmittelsysteme muss in afrikanischen Händen liegen», sagte ein Vertreter der in Uganda ansässigen Alliance for Food Sovereignty in Africa (AFSA).

Die Videoserie «Rich Appetites: How Big Philanthropy Is Shaping the Future of Food in Africa» («Grosser Appetit: Wie der Grosse Humanismus die Zukunft der Ernährung in Afrika gestaltet») erklärt, warum der Export dieses amerikanischen Geschäftsmodells nach Afrika ein «gravierender Fehler» ist.

«Die industrielle Landwirtschaft führt zum Verlust der Artenvielfalt, schadet Kleinbauern und verursacht Umweltschäden. Zudem ist sie nicht in der Lage, den Hunger zu bekämpfen», erklären AFSA und AGRA Watch, die Produzenten der Kurzfilmserie.

Die Beiträge decken auf, wie «Big Philanthropy» – namentlich die Gates Foundation – die Landwirtschaft und die Nahrungsmittelversorgung in Afrika zerstört, indem sie den Menschen auf der lokalen Ebene die Kontrolle entzieht. Sie enthülle laut The Defender auch, inwieweit die BMGF von ihrer sogenannten philanthropischen Arbeit in Afrika selber profitiert.

Gemeinsam hatten BMGF und die Rockefeller Foundation im Jahr 2006 die Allianz für eine Grüne Revolution in Afrika (AGRA) gegründet. Die Stiftungen behaupteten, AGRA würde eine «Grüne Revolution» in Afrika herbeiführen, indem es die Produktivität von Kleinbauernhöfen steigert und so die Menschen aus der Armut befreit und den Hunger lindert, schreibt The Defender (wir berichteten).

AGRA habe dies durch den Einsatz «verbesserter Betriebsmittel» wie Düngemittel und «fortschrittlichen Saatguts» versprochen. AGRA Watch wurde gegründet wurde, um auf die Politik von AGRA zu reagieren und sie infrage zu stellen. Die Organisation bezeichnet die Bemühungen der BMGF als «Philantro-Kapitalismus auf der Grundlage von Biopiraterie». The Defender schreibt:

«Obwohl die BMGF und AGRA behaupten, ’für die Armen’ und ’für die Umwelt’ zu sein, macht ihre Ausrichtung auf transnationale Konzerne wie Monsanto und aussenpolitische Gruppen wie die United States Agency for International Development (USAID) ihre Motive verdächtig, so AGRA Watch.

BMGF nutzt die Ernährungs- und die globale Klimakrise aus, um eine hochtechnologische marktorientierte industrielle Landwirtschaft zu fördern und Gewinne für Unternehmen zu erwirtschaften. Gleichzeitig werden die Umwelt geschädigt und die Bauern entmachtet.»

Der erste Kurzfilm der «Rich Appetites»-Serie, «The Foundation», skizziert die Veränderungen in der US-Landwirtschaft, die seit mehr als einem Jahrhundert andauern:

Hier einige der Kernaussagen des Films:

  • Die Politik der Regierung, die grosse Infrastruktur und die Konzerne haben die Landwirte in den USA in einen Teufelskreis aus teuren Betriebsmitteln, niedrigen Erntepreisen und steigenden Schulden gezwungen.
  • Angesichts des wachsenden Drucks sind viele [Landwirte] gezwungen, ihr Land zu verkaufen. Die ländlichen Gegenden haben sich von einem Mosaik aus kleinen Familienbetrieben zu grossangelegten industriellen Betrieben gewandelt, von denen viele im Besitz von Agrarunternehmen sind.
  • Die Praktiken der Agrarindustrie, einschliesslich des Einsatzes von Pestiziden und Düngemitteln, haben der Umwelt und den Landarbeitern geschadet. Dabei haben sie es nicht geschafft, die Ernährungsunsicherheit und Mangelernährung zu verringern.

Dennoch würden mächtige Konzerne landwirtschaftliche Praktiken aus den USA zunächst in asiatische und lateinamerikanische Länder und später nach Afrika exportieren, betont The Defender. Mit dem Ziel, die afrikanische Landwirtschaft zu verbessern und zu modernisieren, förderte AGRA die Verwendung von kommerziellem Saatgut, chemischen Düngemitteln, Pestiziden und Unkrautvernichtungsmitteln und ermutigte die Landwirte, sich auf Standardkulturen wie Mais zu konzentrieren. Viele Jahre und mehr als eine Milliarde Dollar später sei AGRA damit jedoch gescheitert, wie Studien zeigen würden.

Folgende Aspekte haben sich dem Film zufolge verschlechtert:

  • Die Produktivitätsgewinne sind auf demselben Niveau geblieben wie vor der Gründung von AGRA.
  • Die Landwirte haben Schulden aufgenommen, die sie nicht zurückzahlen können.
  • Der Hunger hat in den AGRA-Schwerpunktländern um 30 Prozent zugenommen.

«Dieses Modell wird das Hungerproblem nicht lösen, den Bauern nicht helfen und den Klimawandel nicht bekämpfen. Im Gegenteil: Es verschlimmert diese Probleme», heisst es in dem Film.

«Million Belay, Ph.D., Generalkoordinator der AFSA, sagte, dass Pestizide und Unkrautvernichtungsmittel nicht nur Gesundheitsprobleme unter afrikanischen Landwirten verursachen, sondern sie würden die Landwirte auch von chemischen Lösungen abhängig machen und sie in dieses System ’einsperren’. Während diese Anbaumethoden den Landwirten also nicht helfen, profitieren aber die Unternehmen von ihnen – einschliesslich der BMG.»

Der Film nennt dies einen «Philanthro-Kapitalismus». Dieser fördere die Interessen von Unternehmen und schade zugleich den afrikanischen Bauern und Gemeinschaften. Dabei gebe er vor, das humanitäre Ziel der Welternährung zu verfolgen.

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