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Warum verfolgen wir überhaupt die amerikanische Politik?

Published On: 2. Mai 2022 1:00

Der Ukraine-Krieg verdeutlicht, in welche schlechte Lage uns unsere Gefolgschaft gegenüber den USA bringen könnte. Wir müssen unsere atlantischen Beziehungen hinterfragen dürfen. Von Le Courrier des Stratèges

Veröffentlicht am 2. Mai 2022 von CS.


(auszugsweise)

Die Amerikaner erobern den Osten

Der Ukraine-Krieg ist natürlich Teil der amerikanischen «Eroberung des Ostens». Hinzu kommt jedoch ein sehr wichtiger neuer Aspekt unserer Zivilisation, nämlich die progressive «woke»-Ideologie, die Amerika der Welt mit sehr grosser Gewalt aufzuzwingen versucht. Russland ist die letzte christliche und konservative europäische «Bastion», die in diesem ideologischen Krieg noch Widerstand leistet. Der Rest Europas hat ihn praktisch verloren, und die westliche «Eroberung» der Ukraine ist offensichtlich ein Weg, diese Bastion zu schleifen.

Es ist leicht, diese Expansion im Zuge der Maidan-Revolution aufzuzeigen, einer Operation, für welche die Amerikaner fast 10 Milliarden US-Dollar ausgegeben haben! Wie kann man unter diesen Umständen davon ausgehen, dass man es mit einer «jungen Demokratie» zu tun hat und nicht mit einer Marionettenregierung, die noch dazu um 3 Millionen Wähler aus dem Donbass betrogen wurde? Was würden wir sagen, wenn wir eine afrikanische Regierung so behandelt hätten?

Es ist die amerikanische Einflussnahme und «Eroberung» dieses Landes, die die russische Abwehrreaktion hervorgerufen hat. Mehrere neuere Entwicklungen bestätigen das:

  • Die Tatsache, dass die ukrainische Armee heute entlang der Kontaktlinie im Donbass von russischen Truppen eingeschlossen wird. Seit 2014 standen dort 100’000 ukrainische Soldaten der verschanzten Bevölkerung gegenüber. Nach russischen Manövern wurde die gesamte ukrainische Armee – mehr als 200’000 Soldaten – dort aufgestellt, da man davon ausging, dass Russland dort angreifen würde. Warum haben die US-Politiker und die Presse nur über die russischen Truppen und nicht über die ihnen gegenüberstehenden ukrainischen Truppen berichtet und so monatelang den Eindruck einer einseitigen russischen Bedrohung erweckt? Warum diese ukrainischen Truppen, die seit 2014 in grosser Zahl ihrem eigenen Volk gegenüberstanden – im formellen Widerspruch zu den Minsker Vereinbarungen? Warum wurde die Ukraine in acht Jahren nie von den Vereinten Nationen ermahnt, diese Truppen abzuziehen?
  • Die dreissig militärischen bakteriologischen Labors, die ab 2014 eingerichtet wurden und von den Russen im Zuge dieses Krieges aufgedeckt wurden. Und deren Existenz von Victoria Nuland, der Nr. 3 des US-Aussenministeriums und seit der Maidan-Revolution amerikanische «Chefin» der Ukraine, bestätigt wurde.
  • Die erst kürzlich erfolgte Bombardierung des ukrainischen NATO-Stützpunkts Yavoriv. Dieser Stützpunkt wurde 1991 im Rahmen der US-amerikanisch-ukrainischen Partnerschaft namens PPP31 (Partnership for Peace) gegründet und nach 2014 ausgebaut. Sie diente der Ausbildung ausländischer Soldaten: Deutsche, Engländer, Italiener, Balten, Rumänen usw., bis zu 6000 Mann, die von amerikanischen und kanadischen Ausbildern betreut wurden. Der Stützpunkt liegt nur wenige Kilometer von der polnischen Grenze entfernt. Dorthin begaben sich vor kurzem die «internationalen Brigaden», die in der Ukraine kämpfen. Auch die Flugabwehr- und Panzerabwehrwaffen (Stinger, Javelin) aus Europa wurden dorthin geliefert. Dieser Stützpunkt wurde gerade zerstört. Die NATO ist also in der Ukraine präsent – nur unter einem anderen Namen: der PfP. Das strategische Ziel des Landes, der Beitritt zur NATO, ist absolut offensichtlich. Warum hat diese Organisation nach 2014 ihren Einfluss so verstärkt, obwohl seit damals als «offizielles» Ziel die Deeskalation und die Wiederherstellung des Friedens genannt wurde?
  • Die Tatsache, dass Präsident Selenskyj am 21. Februar, also wenige Tage vor dem Angriff, offiziell die Renuklearisierung seines Landes gefordert hat. Konnte er eine solche Erklärung ohne formelle Zustimmung der USA abgeben? Kam das zu einem solchen Zeitpunkt nicht einem roten Tuch gleich, mit dem man vor der Nase eines Stiers herumwedelt?

In diesem Konflikt ist natürlich nicht alles schwarz-weiss. Es ist sehr schwierig, sich der Wahrheit anzunähern. Doch dazu muss man von Anfang an bereit sein, die uneingeschränkte Kritik sowohl der amerikanischen als auch der russischen Seite zuzulassen – und nicht nur die einer einzigen Seite.

Wenn man sich nicht strikt an diese Regel hält und die Kritik an Amerika mit Rücksicht auf Dogmen aus der Vergangenheit politisch verunmöglicht, begibt man sich mit Sicherheit in die ausschliesslich amerikanische Lesart. Wenn man so handelt, verweigert man sich der Analyse und schlägt sich auf eine Seite. Damit teilt man die Welt zuverlässig in zwei unversöhnliche Blöcke. Es ist der beste Weg, um uns eines Tages in den Dritten Weltkrieg zu führen.

zum Originalartikel (auf Französisch)



Quelle:

Le Courrier des Stratèges: Atlantisme : et si nous nous demandions pourquoi nous suivons la politique américaine ? – 19. April 2022

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