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Italienische Zeitung wäscht Bandera rein

Published On: 10. Mai 2022 0:04

Italienische Zeitung wäscht Bandera rein

Veröffentlicht am 10. Mai 2022 von KD.

Der Corriere della Sera wäscht weisser, ist man in Anlehnung an Jean Ziegler versucht zu sagen. Die auflagenstärkste italienische Tageszeitung hat es tatsächlich geschafft, die Gräueltaten des ukrainischen Nazi-Kollaborateurs Stepan Bandera zu tilgen. Darüber berichtet l’AntiDiplomatico. In einem schier unglaublichen Artikel schreibt der Corriere:

«Die Atmosphäre ist von partisanischer Leidenschaft durchdrungen: Menschen, die bereit sind zu sterben, um nicht zu kapitulieren. Sie sind die neuen Vorbilder dieses bewaffneten Landes, das Heldenmythen pflegt, um die Entschlossenheit zum Weiterkämpfen zu fördern. Die bis vor einigen Jahren marginalen und umstrittenen Asow-Freiwilligen sind für viele zum Vorbild und zur Inspiration für Rekruten und Freiwillige geworden. ‹Die Ukraine ist unsere Mutter und Stepan Bandera ist unser Vater›, singen sie in der zweiten Strophe und beziehen sich dabei auf den Gründer ihrer Bewegung (der 1959 in Berlin von einem KGB-Agenten ermordet wurde), der von Pro-Russen beschuldigt wird, im Zweiten Weltkrieg mit Nazi-Deutschland kollaboriert zu haben, um die Sowjets zu bekämpfen und der nun vom Widerstand als Patriot der freien, besetzten und demokratischen Ukraine neu bewertet wird».

Tiefer könnte man fast nicht sinken. Sicher, Bandera wird von manchen Ukrainern als Nationalheld gefeiert, doch der Artikel ist eine beschämende Apologie seiner Verbrechen. Bandera wird also «von Pro-Russen beschuldigt, während des Zweiten Weltkriegs mit Nazi-Deutschland kollaboriert zu haben, um die Sowjets zu bekämpfen». Doch die CIA – gewiss keine bolschewistische oder Putin nahestehende Organisation – befasst sich in einigen im Januar freigegebenen Dokumenten mit dem Nazi Bandera:

«Am 30. Juni 1941 verkündete der ukrainische Faschist und Berufsspion Hitlers, Stepan A. Bandera (nach seiner deutschen Bezeichnung ‹Konsul II›), im damals von den Deutschen besetzten Lemberg die Wiederauferstehung des ukrainischen Staates in der Westukraine. Am selben Tag wurde eine Regierung mit der Bezeichnung ‹Staatsregierung› mit Jaroslaw Stetsko, dem Stellvertreter von Bandera, als Premierminister gebildet».

Anschliessend stellte die CIA fest, dass Bandera «mit grossem Eifer begann, Hitlers Anweisungen auszuführen». Laut CIA-Dokumenten wurden in den fünf Wochen des Bestehens von Banderas «Staat» mehr als fünftausend Ukrainer, fünfzehntausend Juden und mehrere tausend Polen getötet. Er wird als Mitglied der terroristischen Organisation OUN (Organisation ukrainischer Nationalisten) eingestuft. In einem Artikel in Newsweek aus dem Jahr 2018 kann man Folgendes lesen:

«Das ukrainische Parlament hat den Geburtstag eines prominenten Nazi-Kollaborateurs offiziell zum Nationalfeiertag erklärt und gleichzeitig ein Buch verboten, das einen anderen antisemitischen nationalen Führer kritisiert. Der 1. Januar wurde vom Land dem Gedenken an Stepan Bandera gewidmet, berichtete die ‹Jewish Telegraph Agency› am Donnerstag. Bandera war ein ukrainischer Nationalist, der sich während des Zweiten Weltkriegs mit den deutschen Nazis verbündete, weil er glaubte, dass sie seinem Land zur Unabhängigkeit von der inzwischen aufgelösten Sowjetunion verhelfen würden. Auch die ukrainische Stadt Lemberg, die Heimatstadt des Nationalisten, hat in diesem Monat angekündigt, dass das nächste Jahr das ‹Stepan Bandera Jahr› sein wird, was von Israel kritisiert wird.»

Die Strategie des Westens ist gemäss l’AntiDiplomatico nun klar: Die russische Operation in der Ukraine habe die von den USA dominierte Weltordnung endgültig ihrem Ende zugeführt. In seinem Kreuzzug gegen Putins Russland habe der Westen daher beschlossen, die Neonazis nicht nur an Bord zu nehmen, sondern sie «reinzuwaschen, zu verzollen und sie der verwirrten öffentlichen Meinung in diesem Teil der Welt als makellose und furchtlose Helden zu präsentieren – neue Partisanen im Kampf gegen den ausländischen Unterdrücker».

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