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Iranisches Regime reicherte heimlich mehr Uran an als erlaubt

Published On: 4. Juni 2022 13:13

Westliche Diplomaten versuchen, einen neuen Atom-Deal mit dem Iran auszuhandeln – wohlwissend, dass sich das Land schon nicht an das alte Abkommen gehalten hat. Der Iran steht vermutlich näher an einer Atombombe als gedacht.

IMAGO / ZUMA Wire

Ein neuer Bericht der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) zeigt, dass das iranische Regime 18-mal mehr angereichertes Uran hortet als unter dem Iran-Deal von 2015 erlaubt. Das ist besorgniserregend, da der Iran damit näher an einer möglichen Atombombe steht als zuvor gedacht. Gleichzeitig ist es ein weiteres Indiz dafür, wie das Regime den gegenüber Teheran oft naiv agierenden Westen täuscht. Laut IAEA hat der Iran nicht erklärt, weshalb Spuren von Uran an mehreren Orten gefunden wurden, die eigentlich nicht offiziell als Atomeinrichtungen ausgewiesen worden waren. Iran habe dafür „keine technisch glaubhaften Erklärungen geliefert“, heißt es von der IAEA.

Das Absurde ist nun, dass westliche Diplomaten händeringend versuchen, einen neuen Atom-Deal auszuhandeln, wohlwissend, dass der Iran sich schon nicht an den alten gehalten hat. In den letzten Monaten haben europäische und amerikanische Diplomaten mit Russland, China und Iran in Wien über so ein Abkommen verhandelt. Und nachdem jeder weiß, dass die Zeit tickt, lässt Teheran die westlichen Länder zappeln, stellt gegenüber den USA, mit denen man nur über Mittelsmänner verhandelt, Maximalforderungen, die oft nichts mit dem Atomprogramm und westlichen Sanktionen dagegen zu tun haben.

Die iranischen Revolutionsgarden, hauptverantwortlich für den staatlichen Terrorexport Teherans in der Region, hätte das Regime gerne von der US-Terrorliste gestrichen, aber im US-Senat gibt es überparteilichen Widerstand, da hilft es auch nichts, dass die Biden-Regierung dem Regime in anderen Punkten ganz besonders entgegenkommen will. Das Mullah-Regime kann sich so etwas erlauben, weil es weiß, dass am Ende der Westen seine Diplomaten bettelnd zu den Atom-Verhandlungen schicken wird.

Nicht jedes Land verfolgt allerdings eine solche Linie; gerade im Nahen Osten und am Golf gibt es im Zweifel auch andere Optionen, mit den Mullahs umzugehen. Israel etwa sieht sich aufgrund der offenen, antisemitischen Genozid-Fantasien Teherans gegen die jüdische Demokratie zurecht besonders von einer möglichen iranischen Atomwaffe bedroht. Sollte der Iran kurz davor stehen, die Schwelle zur Atommacht zu erreichen, wäre ein präventiver Militärschlag gegen das iranische Atomprogramm denkbar.

Bisher hat sich Israel darauf fokussiert, verdeckt gegen die iranischen Atombestrebungen vorzugehen, etwa durch ausgefeilte Cyberattacken und das Ausschalten hochrangiger Atomwissenschaftler. Die Regierung in Jerusalem hat in der Vergangenheit allerdings klar gemacht, dass die militärische Option auch auf dem Tisch liegt. Und auch in manchen Golfstaaten ist man sich der iranischen Bedrohung bewusst. Dort mag die Bedrohung nicht ganz so existenziell sein, trotzdem wird man auch da über Möglichkeiten fernab des in Europa so beliebten Wiener Verhandlungstisches nachdenken.

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