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Klinische Versuche für Organtransplantationen vom Schwein auf den Menschen rücken näher

Published On: 11. Juli 2022 0:20

Veröffentlicht am 11. Juli 2022 von KD.

Chirurgen der New York University transplantierten Ende letzten Jahres erstmals Schweinenieren in «rechtlich tote Menschen», die an einem Beatmungsgerät hingen. Seitdem fordern Forscher die US-Lebensmittel- und Arzneimittelbehörde FDA auf, klinische Versuche zuzulassen, um solche Verfahren gründlich an Menschen zu testen, lässt Max Kozlov in der Fachpublikation Nature wissen.

Während einer zweitägigen Tagung eines beratenden Ausschusses der FDA in der vergangenen Woche hätten Beamte der Behörde und Ärzte erörtert, was die FDA benötigen würde, um voranzukommen. Die meisten Teilnehmer seien sich einig gewesen, dass Versuche am Menschen erforderlich sind, um die dringendsten Forschungsfragen zu artübergreifenden Transplantationen, den so genannten Xenotransplantationen, zu beantworten.

Die Daten würden für die Einleitung «kleiner, gezielter» klinischer Studien mit «entsprechend ausgewählten Patienten» sprechen, so Allan Kirk, Transplantationschirurg an der Duke University School of Medicine in Durham, North Carolina, der auf der Tagung einen Vortrag hielt.

Wie Kozlov erklärt, haben Forscher wiederholt erfolgreich Organe von Schweinen in nicht-menschliche Primaten, wie zum Beispiel Paviane, transplantiert. Diese Experimente würden jedoch die Versuche am Menschen nicht perfekt simulieren. Gemäss Caroline Zeiss, Tierärztin an der Yale School of Medicine in New Haven, Connecticut, sind Versuche am Menschen erforderlich, wenn das endgültige Ziel darin bestehe, Transplantationen bei Menschen durchzuführen.

Solche Versuche, erklärt Zeiss, würden helfen, eine Reihe von Fragen zu beantworten. Zum Beispiel wie der beste Cocktail aus immunsuppressiven Medikamenten aussieht, der Menschen verabreicht werden kann, damit ihr Körper ein Schweineorgan akzeptiert. Und auch, wie Ärzte das Risiko in den Griff bekommen können, dass transplantierte Organe ein Schweinevirus enthalten könnten.

Die Forscher wollen zudem wissen, welche Schweinerasse sich am besten für die Züchtung von Transplantationsorganen eignet und wie sich Begleiterkrankungen wie Diabetes auf den Transplantationserfolg auswirken könnten.

Die Ärzte sehen einen dringenden Bedarf für die Versuche: Allein in den Vereinigten Staaten würden mehr als 100’000 Menschen auf eine Organtransplantation warten. Forscher würden seit langem hoffen, dass die Xenotransplantation dazu beitragen könnte, den Bedarf zu decken und damit Leben zu retten, so Kozlov. «Jeden Tag sterben Menschen, die auf ein Organ warten», sagt Jay Fishman, Spezialist für Infektionskrankheiten bei Transplantationen am Massachusetts General Hospital in Boston, der an der FDA-Tagung teilnahm.

Obwohl es bisher keine formellen Versuche zur Xenotransplantation beim Menschen gegeben hat, haben Ärzte im vergangenen Jahr laut Kozlov eine Handvoll dieser Verfahren mit Genehmigung der Ethikkommissionen der Einrichtungen durchgeführt. So hätten Chirurgen Ende 2021 gentechnisch veränderte Schweinenieren in zwei «rechtlich tote Menschen» eingesetzt, die keine erkennbaren Gehirnfunktionen hatten und an ein Beatmungsgerät angeschlossen waren. Die Nieren hätten während der 54 Stunden des Tests normal funktioniert und schienen Urin zu produzieren.

Und im Januar 2022 habe ein schwerkranker Mann in Baltimore als erster ein Schweineherz erhalten. Die FDA habe aus Mitleid eine Genehmigung für den Eingriff erteilt, da dem Mann andernfalls der sichere Tod drohte.

Koslov erklärt, dass sich der Herzempfänger von der Operation erholte und sein Körper das gentechnisch veränderte Organ nicht abstiess. Dennoch starb er zwei Monate später. Ärzte fanden später Spuren des Porcinen Cytomegalovirus (PCMV) in dem Schweineherz und glauben nun, dass der Erreger zum Tod des Mannes beigetragen haben könnte. Eine Untersuchung ist im Gange.

Laut Fishman geht man davon aus, dass das PCMV keine menschlichen Zellen infiziert. Es wurde allerdings mit verkürzten Überlebenszeiten bei nicht-menschlichen Primaten in Verbindung gebracht, die Schweineorgane erhielten. Um dem Geheimnis auf den Grund zu gehen, sind laut den Forschern weitere Tests und Versuche erforderlich.

Kirk hält die Operation für eine «enorme Leistung», auch wenn der Empfänger der Herztransplantation gestorben ist. Die Wissenschaft der Xenotransplantation ist seiner Meinung nach so weit fortgeschritten, dass sie eine Antwort auf die wichtigste Frage gibt: Kann ein Schweineorgan das Leben eines Menschen erhalten, der sonst sterben würde? Und die Antwort laute: Ja.

Die öffentlichkeitswirksamen Transplantationen hätte «das öffentliche Bewusstsein für diesen Bereich geschärft», erklärte Wilson Bryan, Direktor des FDA-Büros für Gewebe und neuartige Therapien in Silver Spring auf der Tagung. Es sei deswegen ein optimaler Zeitpunkt für öffentliche Diskussionen und klinische Versuche.

Wie Koslov wissen lässt, müssen jedoch noch viele Fragen beantwortet werden, bevor die Xenotransplantation zur klinischen Standardpraxis werden kann. Während der Beratungssitzung habe die FDA von den Ausschussmitgliedern Ratschläge eingeholt, wie das Screening auf Viren verbessert werden und das Risiko der Zucht von Schweinen mit Virusinfektionen verringert werden kann. Zeiss sagte, sie wolle validierte Tests sehen, die die Möglichkeit ausschliessen, dass PCMV und andere Viren in Schweinen lauern, die als Organspender gezüchtet werden.

Unternehmen wie Revivicor in Blacksburg, Virginia, das zu United Therapeutics gehört, züchten Schweine für den Einsatz in der Xenotransplantation. Sie haben nach der richtigen Kombination von genetischen Veränderungen für ihre Schweine gesucht, um sicherzustellen, dass das menschliche Immunsystem die Organe der Tiere akzeptiert. Diese Unternehmen «waren kreativ bei der Herstellung dieser Schweine; hoffentlich werden sie auch bei den Tests kreativ sein», sagte die FDA-Forscherin Deborah Hursh auf der Tagung.

Forscher an der University of Alabama in Birmingham und am University of Maryland Medical Center in Baltimore haben ihren Wunsch bekundet, bald mit klinischen Versuchen zur Xenotransplantation zu beginnen. Die FDA hat sich Koslov zufolge noch nicht öffentlich dazu geäussert, was sie mit den auf der Tagung gesammelten Hinweisen tun wird. Laut einem Bericht des Wall Street Journal vom 30. Juni arbeitet die Behörde jedoch an Plänen zur Genehmigung von Versuchen.

Kommentar Transition News:

Sind die klinischen Probleme gelöst, bleiben die ethischen Bedenken. Doch diese scheinen die Forscher vom Tisch zu wischen. So schrieb Prof. Dr. Enrique H. Prat, Mitbegründer des Instituts für medizinische Anthropologie und Bioethik IMABE, im Jahre 2001:

«Wird die Verpflanzung von menschlichen Organen unter Wahrung der Würde des Menschen ethisch akzeptiert (…), so kann gegen die Xenotransplantation nur eingewandt werden, dass (1) die personale Identität des Empfängers von tierischen Organen verletzt wird und (2) sie ein Verstoss gegen den moralischen Status der Tiere darstellt. Bei näherer Betrachtung erweisen sich diese zwei Einwände als nicht prinzipiell.»

Werden wir also künftig Tiere als Organersatzteillager für den Menschen halten?

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