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In Ungarn fließt weiterhin günstiger Sprit

Published On: 19. Juli 2022 16:06

Schon viele Monate ist in Ungarn der Preis auf Benzin und Diesel gedeckelt. Ein Liter Sprit kostet 1,2 Euro, wenn man ein Auto mit ungarischem Kennzeichen tankt. Trotzdem dürfte die Versorgung weiterhin gesichert sein.

Im November 2021 hatte Viktor Orban Höchstpreise für Benzin und Diesel an Ungarns Tankstellen festgelegt. Viele vermuteten damals einen Wahlkampfgag, im April wurde gewählt. Der Preisdeckel für den Treibstoff blieb aber weiterhin bis heute.

Ungarn tanken günstig

480 Forint kostet ein Liter Sprit, das sind 1,2 Euro. Ein „Tageslimit“ an den Tankstellen, wie österreichische Medien Ende Juni geschrieben haben, gibt es nicht. Tatsächlich kann jeder täglich tanken, soviel er will, doch über 50 Liter pro Tag muss der Marktpreis bezahlt werden. Diese Differenzierung brachte man in den Leitmedien nicht ganz hin. Ein Tanklimit gibt es Ungarn nicht.

Einen Einwand gibt es aber: Die 1,2 Euro pro Liter gibt es nur für Personen, deren Auto ein ungarisches Kennzeichen hat. Das hat auch die EU-Kommission bereits auf den Plan gerufen. Am Freitag leitete man in Brüssel ein sogenanntes Vertragsverletzungsverfahren gegen Ungarn ein. Die Regelung an den Zapfsäulen verstoße gegen die „Regeln des Binnenmarktes“.

Wie lange können die Ungarn diesen Preisdeckel aufrechthalten? Dass die Politik weitreichende Folgen habe, leugnet auch Zsolt Hernádi, Chef von MOL, der Betreiber des größte ungarischen Tankstellennetzes nicht, wie er in einem Interview Ende Juni Magazin der deutschsprachigen „Budapester Zeitung“ sagte. Die ganze „Wettbewerbslogik“ sei durch den gedeckelten Preis über den Haufen geworfen worden: „Es geht hier bei weitem nicht nur um Übergewinne, die bei MOL anfallen, sondern um einen weiteren Unsicherheitsfaktor am ohnehin labilen europäischen Markt.“

Seit Wochen heißt es in österreichischen Medien, die ungarische Treibstoffversorgung stünde aufgrund des Preisdeckels vor dem Zusammenbruch. Das 50-Liter-Limit hatten einige Kommentatoren als Beweis dafür hergenommen. Bisher ist das aber nicht eingetroffen, wenngleich auch Hernádi zur Vorsicht mahnt. Natürlich würden die gedrückten Preise für eine Verknappung des Angebots sorgen:

„Ich bin Ökonom und als Topmanager für die Versorgungssicherheit verantwortlich. Beide Stimmen in mir sagen, derart massive Eingriffe in die Preise lassen sich nur kurze Zeit aufrechterhalten. Die gute Nachricht ist, dass die Regierung unsere Argumente anhört. So fanden Korrekturen statt, indem man die Marktpreise für Trucks und schließlich für ausländische Fahrzeughalter wieder herstellte. Um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, wäre es zweckmäßig, die Preise in mehreren Schritten an den Markt anzupassen. Aber das entscheidet die Politik.“

Österreicher tanken teuer

Die Versorgungssicherheit werde aber bald in ganz Europa zum Problem werden, mahnt der MOL-Chef. Auch wenn, so Jan Mainka, Chefredakteur der „Budapester Zeitung“ gegenüber TKP sagt, dass das Thema Treibstoffknappheit wieder weitgehend aus den Medien verschwunden sei, nachdem man dem „Tanktourismus einen Riegel vorgeschoben“ habe.

In Österreich scheint man dagegen schon mittendrin zu sein in der Versorgungskrise. Man steuert offenbar immer mehr auf einen Dieselengpass zu, obwohl man kaum noch wo einen Liter Diesel unter zwei Euro bekommt. Einen Preisdeckel gab es nie. Wenige Tage nach dem russischen Angriff schnellte der Spritpreis in Richtung 2 Euro.

Mit der offensichtlichen Unterversorgung an Diesel – heute gab es erneut Berichte von Tankstellen in Niederösterreich mit leeren Dieselzapfsäulen – dürfte es noch schwieriger werden, den Weg zu gehen, den jetzt auch Slowenien und Kroatien (wieder) gehen. Dort ist das Tanken ab Dienstag wieder staatlich subventioniert. Allerdings nur geringfügig und nicht flächendeckend. Das Tankparadies in Europa bleibt Ungarn jedoch nur für Menschen mit ungarischem Kennzeichen.

In Österreich scheint so etwas politisch nicht einmal ansatzweise gewollt. Die grüne Verkehrsministerin Leonore Gewessler dürfte, wenn man ihr an dieser Stelle ein gewisses ideologisches Bewusstsein unterstellen mag, vielleicht sogar recht zufrieden auf die Tankstellenpreise in Österreich blicken.

Bitte berichtet über Eure Erfahrungen mit Benzinpreisen in den Kommentaren.

Bild Globetrotter19Ady Straße, MOL Tankstelle, 2021 NagykátaCC BY-SA 3.0

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