Grossbritannien: Schlimmste Inflation aller G7-Staaten
Grossbritannien: Schlimmste Inflation aller G7-Staaten
Veröffentlicht am 19. August 2022 von WS.
Grossbritannien leidet unter der schlimmsten Inflation aller G7-Staaten: Die Verbraucherpreise stiegen von Januar bis Juli 2022 um 10,1 Prozent. Das sei der grösste Sprung seit 1982 und eine höhere Rate als in Amerika oder den wichtigen Ländern der Eurozone, berichtet The Telegraph.
Der jüngste Anstieg der Inflationsrate sei auf einen erneuten Preisanstieg bei Lebensmitteln und Getränken zurückzuführen; diese hätten sich im Vergleich zum Vorjahr um 12,7% verteuert. Die Käufer zahlten beispielsweise im Durchschnitt 28 Prozent mehr für Milch und 24 Prozent für Nudeln. Das Betanken eines Autos koste 4% mehr als vor einem Jahr. Pendler müssten zudem trotz monatelanger Streiks mit einem Rekordanstieg der Bahntarife rechnen.
Diese Verteuerung werde den Druck auf die Verbraucher, die bereits mit der stärksten Reallohnkürzung aller Zeiten konfrontiert seien, weiter erhöhen, prophezeit The Telegraph. Die Preise seien deutlich schneller als die Einkommen gestiegen, was bedeute, dass die Haushalte real immer schlechter gestellt seien.
Der drastische Preisanstieg werde die Bank of England wahrscheinlich dazu zwingen, die Zinssätze noch schneller zu erhöhen, um die Inflation trotz einer drohenden Rezession zu bekämpfen, lässt die Zeitung wissen. Zudem habe die Bank davor gewarnt, dass die Inflation nach einer weiteren Erhöhung der Energiepreisobergrenze seitens der staatlichen Regulierungsbehörde Ofgem in diesem Jahr einen Höchststand von 13 Prozent erreichen könnte.
The Telegraph weist zudem darauf hin, dass die Inflationsrate in den USA und Deutschland bei 8,5 Prozent liege, in Italien bei 8,4 Prozent, in Kanada bei 7,6 Prozent, in Frankreich bei 6,8 Prozent und in Japan bei 2,4 Prozent.
