Der Skandal um Correctiv: Falschinformation und Korruption

Desinformation wird immer besorgniserregender, da sie oft als legitim angesehen wird, solange sie der eigenen Meinung entspricht. Gleichzeitig wird das, was bestimmten Akteuren nicht gefällt, als Desinformation markiert. Die Enthüllungen über das „Rechercheportal“ Correctiv haben zu viel Aufmerksamkeit auf ihre Methoden und ihr journalistisches Selbstverständnis gelenkt. Der Geschäftsführer von Correctiv traf sich mehrmals mit Vertretern der aktuellen und ehemaligen Bundesregierung, um über Desinformation zu sprechen. Dieses Verhalten schädigt das ohnehin angekratzte Vertrauen in die Medien als „Vierte Gewalt“. Die Bevölkerung erwartet von Journalisten Unbestechlichkeit, Unabhängigkeit und Transparenz. Der Verdacht der Hofberichterstattung mindert die Glaubwürdigkeit von Correctiv und den deutschen Medien insgesamt. Die Diskussion über Desinformation wirft eine tiefgreifendere Frage auf: Wie gehen wir mit einer Informationsgesellschaft um, in der jeder mit einem Social-Media-Konto „Medienschaffender“ ist? Es ist wichtig, die Qualität von Informationen zu sichern, aber es ist kurzsichtig und kontraproduktiv, den Informationsfluss auf intransparente Weise zu steuern. Die Gesellschaft leidet unter zunehmender Polarisierung, da unterschiedliche Ansichten auf unterschiedlichen Wirklichkeiten beruhen. Eine breite Darlegung der Fakten kann dem entgegenwirken. Es ist bezeichnend, dass diejenigen, die sich selbst als „Faktenfinder“ und „Faktenchecker“ betrachten, oft das Gegenteil bewirken. Gewünschte Ansichten werden als Fakten dargestellt, während missliebige als Fakenews definiert werden. Der Deutungsrahmen wird nicht durch Argumente, sondern durch moralische Appelle festgelegt. Angesichts der vielen eidesstattlichen Erklärungen, die den Kern der vermeintlichen „Recherche“ von Correctiv widersprechen, stellt sich die Frage, inwieweit Fakten einfach „erfunden“ werden. Es ist äußerst besorgniserregend, Desinformation als legitim anzusehen, solange sie der eigenen Haltung entspricht, und gleichzeitig das, was bestimmten Akteuren missfällt, als Desinformation zu kennzeichnen. Wir steuern auf eine postfaktische Medienlandschaft zu, wenn wir solche Entgleisungen tolerieren. Eine selbstkritische Kurskorrektur ist dringend erforderlich. Wenn Ihnen dieser Artikel gefallen hat, unterstützen Sie bitte diese Form des Journalismus

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Der Correctiv-Skandal: Desinformation und Mauschelei

Desinformation als legitim zu betrachten, sobald sie der eigenen Haltung entspricht, und andererseits das, was bestimmten Akteuren missfällt, als Desinformation zu kennzeichnen, ist ein überaus besorgniserregender Trend. IMAGO / Sven Simon Haben Sie sich schon eine Popcornmaschine angeschafft? Es könnte sich lohnen, denn die Enthüllungen um das „Rechercheportal“ Correctiv versprechen noch zahlreiche Stunden ereignisreichen Kinos. Vielleicht war es keine gute Idee, durch manipulative Berichterstattung eine nationale Massenpsychose auszulösen, und damit unweigerlich Aufmerksamkeit auf die eigenen Methoden und das journalistische Selbstverständnis zu lenken? Sarkasmus beiseite: Wie die Berliner Zeitung nun berichtet, und durch eine Anfrage des AfD-Politikers Leif-Erik Holm bestätigt, traf sich der Geschäftsführer von Correctiv mehrfach sowohl mit Vertretern der gegenwärtigen als auch der ehemaligen Bundesregierung. Zum nichtöffentlichen „Gedankenaustausch“, unter

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